Südliches Oberbayern – Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd hat die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024 veröffentlicht. Es gibt eine gute Nachricht: Mit insgesamt 36.502 von der Polizei registrierten Verkehrsunfällen gab es einen Rückgang um 3,7 Prozent.
Der Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidium Oberbayern Süd umfasst die kreisfreie Stadt Rosenheim sowie die neun Landkreise Rosenheim, Miesbach, Berchtesgadener Land, Traunstein, Altötting, Mühldorf am Inn, Weilheim-Schongau, Bad Tölz-Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen. Zusätzlich sind im Bereich der Landkreise Starnberg, Erding und München sowie der Landeshauptstadt München knapp 60 Autobahnkilometer als Übertragungsbereich zu betreuen. Insgesamt summiert sich das Straßennetz auf eine Länge von 16.400 Kilometer.
1.289.857 Kraftfahrzeuge waren zum Stichtag 31.12.2024 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums zugelassen. Dies entspricht einer Zunahme von 1,1 Prozent bzw. 14.360 Fahrzeugen im Vergleich zum Vorjahr.
Zusammenfassung / Gesamtentwicklung
Mit insgesamt 36.502 polizeilich registrierten Verkehrsunfällen ist 2024 ein Rückgang um 3,7 % im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Da bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden ein leichter quantitativer Anstieg zu verzeichnen war, ergibt sich dieser Rückgang nur durch die Reduzierung von Verkehrsunfällen mit Sachschäden.
Mit 80 Verkehrstoten kamen 2024 im Straßenverkehr drei Menschen mehr ums Leben als im Vorjahr. Überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit ist für mehr als ein Drittel der Verkehrsunfalltoten ursächlich.
Senioren und Motorradfahrer zählen zur Hauptrisikogruppe
Bei der Zahl der getöteten Senioren ist eine deutliche Zunahme festzustellen. Auch Motorradfahrer zählen zur Hauptrisikogruppe. 2024 wurden 19 Personen bei Motorradunfällen getötet.
Grafik: Copyright Katz, Daniel (PP-OBS)
Auf den Straßen und öffentlichen Verkehrsflächen im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd ergab sich bei der Gesamtunfallentwicklung ein Rückgang um 3,7 Prozent von 37.907 auf 36.502 Unfälle.
Bei diesem Wert und allen weiteren Vergleichszahlen gilt zu beachten, dass die Jahre 2020 und 2021 aufgrund der Coronapandemie als Vergleichswerte nur bedingt geeignet sind. In der Pandemie wurde auch der Straßenverkehr durch verschiedene Beschränkungen sowie der damit einhergehenden Auswirkungen auf die individuellen Lebens- und Verhaltensweisen stark beeinflusst. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden, bei denen die Unfallursache mit einer Bußgeldanzeige geahndet wurde, verringerte sich (von 10.589 auf 10.552 oder 0,34 %), wie auch die Anzahl sogenannter Kleinunfälle (von 21.454 auf 20.051 Unfälle oder 6,53 %). Bei letztgenannter Kategorie sind 6.767 Wildunfälle enthalten (Vorjahr 7.142; -5,2 %). Die Unfallfluchten erhöhten sich um 1,1 Prozent auf 7.727 Unfälle.
Verkehrsunfälle mit Personenschaden
Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden nahm um 0,5 Prozent auf 5.889 zu. Verletzt wurden dabei 7.399 Personen (-2,0 Prozent). Getötet wurden 60 Personen (Vorjahr 22). Grafik: Copyright Katz, Daniel (PP-OB)
Die Zahl der getöteten Radfahrer ist leicht von 14 auf 12 gefallen. Gleichzeitig ist die Zahl der verletzten Radfahrer auf 2.255 gestiegen (+0,2 %). Die Anzahl der Radfahrer, die an einem Unfall Beteiligt waren, erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls (2.563 oder +1,46 %).
Deutlich gestiegen ist bei dieser Hauptrisikogruppe die Zahl von beteiligten Pedelecs allgemein (von 645 auf 742; +15,03 %) sowie der bei Unfällen mit Beteiligung von Pedelecs verletzten Personen (von 672 auf 768; +14,28 %). Die Zahl der Getöteten verringerte sich auf 5.
Bei der Beteiligung von Fußgängern an Verkehrsunfällen war ein leichter Anstieg von 428 auf 467 (bzw. +9,1 %) zu registrieren. Zudem wurden mehrere Personen bei dieser Unfallart verletzt (Zunahme um 6,0 % von 349 auf 370). Die Zahl der getöteten Fußgänger nahm sehr stark zu (Zunahme von 2 auf 10).
Zu den Hauptrisikogruppen zählen auch Motorradfahrer. 1.065 Motorradfahrer waren in einen Verkehrsunfall verwickelt (Vorjahr 1.068, -0,2 %). Dabei wurden 891 Fahrer bzw. Mitfahrer verletzt (-4,5%). Getötet wurden hier 19 Personen (Vorjahr 24). Hauptunfallursache in diesem Bereich ist nach wie vor nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit.
Zahl der Schulwegunfälle rückläufig
Die Zahl der Schulwegunfälle ist mit 58 Fällen im Vergleich zum Vorjahr (65) zurückgegangen. Die Anzahl der dabei verletzten Schüler reduzierte sich von 77 auf 64. Auf dem Schulweg ist im letzten Jahr kein Kind tödlich verunglückt.
Bei den unfallbeteiligten Senioren (65 Jahre und älter) stellt die Polizei eine negative Entwicklung bei der Gesamtunfallzahl (4.331 Unfälle; Vorjahr 4.254 Unfälle) und bei den verletzten Senioren (1.276 Verletzte, Vorjahr 1.249 Verletzte) fest. Ein starker Anstieg ist bei der Zahl der getöteten Senioren festzustellen, sie stieg von 22 auf 36.
Bei der Risiko-Zielgruppe der jungen Erwachsenen (18-24 Jahre) ist die Gesamtunfallzahl (2.998 Unfälle; Vorjahr 3.053) und die Anzahl der Verletzten (833 Verletzte; Vorjahr 874) gefallen. Mit 6 Getöteten ist die Zahl unverändert.
Alkohol und Drogen im Straßenverkehr
Alkohol- bzw. Drogeneinfluss sind nach wie vor Ursachen für viele und vor allem schwere Verkehrsunfälle. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurden daher von den Dienststellen im Jahr 2024 zahlreiche Alkohol- und Drogenkontrollen durchgeführt, bei denen 1.602 (Vorjahr 1.713) Fahrten unter Alkoholeinfluss sowie 897 (Vorjahr 794) Fahrten unter Drogeneinfluss entweder als Straftat der Staatsanwaltschaft vorgelegt bzw. im Falle einer Ordnungswidrigkeit entsprechende Bußgeldverfahren eingeleitet wurden.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Grafiken: Copyright Katz, Daniel (PP-OBS) / Beitragsbild: Symbolfoto re)


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