Rosenheim – Von „Verzweiflungsgeschenken“ über Kuchen und Plätzchen im Glas bis hin zu „Luxus“-Lebkuchen und Fotobox als Selfie-Fotomotiv – beim Presserundgang mit dem Wirtschaftlichen Verband über den Rosenheimer Christkindlmarkt gab es wieder einiges Neues und Heiteres zu entdecken.
Schon viele Jahre mit dabei ist die Brat-Alm mit Anna Maria und Christian Fahrenschon. Dort gibt es heuer neu eine Ketchup- und Senfstation, außerdem kulinarisch Neues für Veganer. Außerdem ist dort nun auch bargeldlose Zahlung möglich. Fotos: Josefa Staudhammer
Wie sieht das ideale Wetter für einen Besuch auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt aus? „Sonnig und kalt“, so die Erfahrung von Anna-Maria Fahrenschon von der „Brat-Alm“. Dementsprechend zufrieden ist sie mit dem Verlauf des ersten Christkindlmarktwochenendes. „Da war sehr viel los. Das haben uns auch viele andere Standbetreiber erzählt“, so Verena Fischer vom Wirtschaftlichen Verband.
Wieder mit von der Partie ist Patricio Gabras mit seinen außergewöhnlichen Schoko-Kreationen in Rostoptik. Drei Stunden braucht er für die Anfertigung der Werkzeuge, Kaffeemaschinen, Wasserhähne, Traktoren und Schrauben.
Der Suppenstand am Rosenheimer Christkindlmarkt hat Tradition und ist gerade an kalten Tagen eine beliebte Anlaufstelle für die Besucher.
Seit 40 Jahren gibt es den Rosenheimer Christkindlmarkt. Mit den Jahren hat sich die Zahl der Stände von ursprünglich 20 auf nunmehr 54 erhöht. „Mehr ist jetzt aber platztechnisch auch nicht mehr möglich“, erklärt Klaus Hertreiter vom Wirtschaftlichen Verband. Wichtig ist ihm, dass es neben kulinarischen Leckereien auch ein zu Weihnachten passendes Warenangebot gibt. Dafür Standbetreiber zu finden, wird aber immer schwieriger. „Die Leute schauen zwar gerne. Ein großer Umsatz lässt sich mit Deko- und Geschenkartikeln aber nur noch schwer machen“, weiß er. Deshalb komme der Wirtschaftliche Verband diesen Ständen auch mit günstigeren Konditionen entgegen.
Nino Hörländer setzt zusammen mit seiner Frau nun auf Schaumküsse statt auf Holzbrandmalerei.
Zum dritten Mal mit dabei ist der Stand „O`Donnell“ mit seinen erlesenen Spirituosen. Besonders gut verkaufen lässt sich dort das „Nusserl“ – ein Nuss-Schnaps, der tatsächlich intensiv nach Nuss schmeckt.
Um Umsatz zu machen, lassen sich einige Standbetreiber dann auch immer wieder mal was Neues einfallen. Nino Hörländer verkauft beispielsweise in seinem ehemaligen Stand für Holzbrandmalerei nun Schaumküsse und Schaumwaren in den unterschiedlichsten Geschmackrichtungen wie Glühwein, Pistazien oder Stracciatella. „Wir haben niemanden mehr gefunden, der die Kunst der Holzbrandmalerei beherrscht und darum haben wir uns jetzt eben umorientiert“ erzählt Hörländer. Er ist sich sicher, mit seinem Schaumküssen und Schaumwaren die richtige Wahl getroffen zu haben- „Derzeit genießen viele unsere Waren gleich vor Ort. Aber ich bin mir sicher, dass wird sich Weihnachten zu ändern. Schaumküsse sind ein super Geschenk für alle, die auf die Schnelle noch was suchen, also ein Verzweiflungsgeschenk“, schmunzelt Hörländer.
Sogar für Hundebesitzer findet sich an diesem neuen Stand eine Geschenkidee – eine Backmischung für Hundekekse. 🐶
Werbewirksamer könnte man auch von einem „Last-Minute-Geschenk“ sprechen. Einen weiteren guten Tipp dafür findet man in dem zweiten neuen Stand, betrieben von Maximilian Fahrenschon und Franziska Hochhäuser in unmittelbarer Nähe zum Riesenrad auf dem Ludwigsplatz. Sie verkaufen Zutatenmischungen für Kuchen, Plätzchen, Glühwein und gebratene Mandeln in Gläsern und Flaschen. „Wir probieren alle Backideen zuerst selbst aus und füllen die Zutaten dann auch selbst ein“, erzählten die beiden stolz.
Die dritte Neuerung in diesem Jahr: die Foto-Box, bekannt schon vom Rosenheimer Herbstfest.
Neuheiten entdecken kann man aber auch in einigen der Stände, die bereits seit vielen Jahren dem Rosenheimer Christkindlmarkt die Treue halten. Gerne werden da auch aktuelle Trends aufgegriffen, wie die Dubai-Schokolade, die in den vergangenen Wochen die Sozialen Medien, allen voran Tiktok und Instagram, förmlich überflutet hat und teils für horrende Summen angeboten wurde. Wer dieses Geschmackserlebnis zu erschwinglichem Preis testen will, kann es ja auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt heuer mal mit der Dubai-Trinkschokolade oder den Dubai-Lebkuchen versuchen. Generell bewegen sich die Preise auf dem Niveau des vergangenen Jahres. „Die Preise sind konstant geblieben“, so Klaus Hertreiter.
Am Schluss eines Rundgangs auf dem Rosenheimer Christkindlmarkt bietet sich ein Erinnerungsfoto an. Die neue Fotobox macht es möglich. Sie kennt man bereits vom Rosenheimer Herbstfest auf der Loretowiese. Weil sie dort so gut ankam, kommt sie nun auch erstmals auf dem Max-Josefs-Platz zum Einsatz – und wird auch schon gut genutzt, wie Klaus Hertreiter erzählt. Er hat dazu aber auch schon eine interessante Beobachtung gemacht. „Einige Besucher lassen sich zuerst in der Fotobox fotografieren und dann machen sie vor der Fotobox mit sich und dem Foto, das darin entstanden ist, ein Selfie“.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild; Fotos: Josefa Staudhammer)
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