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Produktionskosten für Kartoffeln massiv gestiegen

Kartoffel in den Händen

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

1. Dezember 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

München / Bayern – Die Produktionskosten für Kartoffeln sind, laut dem Bayerischen Bauernverband (BBV), in den vergangenen zwei Jahren massiv gestiegen. Damit Bayern „Kartoffelland Nr. 2“ bleibe (Niedersachsen ist die Nr. 1, Anmerkung der Redaktion), müsse die ganze Branche am Strang ziehen, so Konrad Zollner, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft für Qualitätskartoffeln in Bayern.

Die Mitgliederversammlung der Landesvereinigung hat sich in ihrer traditionellen Sitzung nach dem Schwerpunkttag Kartoffeln bei der Woche der Erzeuger und Vermarkter in Herrsching intensiv mit der Vermarktung 2023 beschäftig und kommt zu folgendem Ergebnis: „Die Produktionskosten für Kartoffeln haben sich in den letzten zwei Jahren massiv gesteigert. Viermal so teurer Dünger, doppelte Dieselpreise und erheblich Strompreissteigerungen hinterlassen ihre Spuren. “ Nicht zu vergessen seien außerdem die Maschinenkosten, die erst bei der nächsten Ersatzinvestition voll durchschlagen würden.. Die Auswertung mehrerer echter Daten von Mitgliedbetrieben zeige, dass die Vollkosten für ein Hektar Speise- oder Veredelungskartoffeln auf  7.000 bis 8.000 Euro angestiegen seien. Dies sei ein enormer Risikofaktor in der Produktion, der ohne Absicherung kaum bewältigt werden könne Die Vorfinanzierung unter den hohen Zinskosten, der Inflation und dem Wetterrisiko würden die Lage verschärfen.

Diesem hohen Aufwand stünden derzeit attraktive Alternativen gegenüber, die bei deutlich geringerem Kapital und Personaleinsatz gute Gewinnaussichten bieten. Raps und Weizen dürften nach Einschätzung des BBV im großen Umfang gesät worden sein. Mit Braugerste, Mais und auch der Zuckerrübe stehe die Kartoffel mit attraktiven Sommerungen im Wettbewerb.

„Nicht den Spaß am Anbau
der Kartoffeln verlieren“

„Bayern muss Kartoffelland Nr. 2 in Deutschland bleiben, darum muss die ganze Branche gemeinsam am gleichen Strang ziehen“, wiederholte Zollner seine Aussage vom Vortag. „Wir können und wollen Kartoffeln anbauen. Wir müssen alle dabei Geld verdienen und dürfen den Spaß daran nicht verlieren“, betont der Vorsitzende der Landesvereinigung weiter. Die Kartoffelanbauer werden aufgefordert ihre Vollkosten zu analysieren, reine Bauchentscheidungen seien bei der aktuellen Lage nicht mehr tragbar: „Wir brauchen zukunftsfähige Betriebe für einen leistungsfähigen Kartoffelanbau in Bayern. Dazu muss Geld auf die Betriebe.“
Um gewinnbringenden Kartoffelanbau zu betreiben und auch gegenüber den Alternativen wettbewerbsfähig zu sein, fordern die Mitglieder der bayerischen Landesvereinigung Kartoffeln für den Anbau 2023 eine Anhebung der Erzeugerpreise um 5  Euro /dt für Standardsorten zur Haupternte. Für die Lagerbetriebe müssten die Lagerzuschläge ebenfalls angepasst werden.
(Quelle: Pressemitteilung BBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

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