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Rauchschwalben sagen „Bis bald“

Zwei Rauchschwalben auf einem Ast.

Josefa Staudhammer

Ihr Traumberuf ist Journalistin. Sie steht zwar noch am Anfang ihrer Karriere, hat aber schon einige Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln dürfen. Besonders am Herzen liegt ihr die Vernetzung von Innpuls.me mit Social Media. Außerdem ist sie Euere Ansprechpartnerin für Interviews und Jugendstorys aus der Region Rosenheim.

13. September 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern – Glücksbotinnen sagen „Bis bald“: In den kommenden Wochen machen sich die heimischen Rauchschwalben auf ihren Weg in den Süden. Diesen Anlass nutzen der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und der Öko-Verband Naturland, um eine Bilanz der ersten Saison des gemeinsamen Rauchschwalben-Projekts zu ziehen.

„Es ist beeindruckend, wie viel Interesse und Herzblut die Menschen für die Schwalben aufbringen. Sowohl die Berater als auch Landwirt sind mit vollem Einsatz dabei und setzen sich für ‘ihre Schwalben’ ein“, sagt Rieke Wüpping, LBV-Rauchschwalbenexpertin. Gut 100 Naturland-Betriebe in ganz Deutschland haben sich im ersten Projektjahr für die Rauchschwalbe engagiert. Das Verbundprojekt wird finanziert vom Bundesamt für Naturschutz.
Die Schwalben sind nicht nur als Glücksbotinnen willkommen, sondern haben darüber hinaus auch einen ganz praktischen Nutzen für die Betriebe. Carolin Pieringer von der Beratung für Naturland betont: „Zu viele Fliegen im Stall bedeuten Stress für die Kühe. Rauchschwalben, die in den Ställen nisten und dort auf die Jagd gehen, helfen dabei, dieses Problem in den Griff zu kriegen. So leisten sie auch einen Beitrag zur Tiergesundheit in der Milchviehhaltung.“

Regnerische Wetter führte zu Rauchschwalben Stau

Im Rahmen des Projekts meldeten die Naturland-Landwirte dem LBV im Frühjahr auch, wann die Rauchschwalben aus dem Süden auf die bayerischen Höfe zurückkehrten. „Viele Landwirte berichteten uns, dass in diesem Jahr weniger Schwalben und diese deutlich später als üblich ankamen. Das regnerische Wetter führte zu einem regelrechten Stau der Rauchschwalben an den Alpen. Teils bis in den Juni hinein kamen noch Vögel an, statt wie sonst bis Ende April und Anfang Mai“, so Rieke Wüpping. Das nasskalte Frühjahr, in dem die Schwalben weniger Insekten jagen konnten, verzögerte auch den Brutbeginn in diesem Jahr. An den heißen Sommertagen trockneten die Lehmpfützen aus, die Schwalben als Nistmaterial nutzen. Auch Nesträuber, wie der Marder, machen es den Rauchschwalben schwer. Trotzdem bauten die Vögel vielerorts fleißig und besserten die alten Nester aus.

Um auch langfristig die Rauchschwalbe zu unterstützen, haben rund 35 engagierte Naturland-Berater an einer ersten Online-Schulung teilgenommen. Sie lernten Wissenswertes über die Gefährdungen aber auch den Schutz von Rauchschwalben und können so Landwirte beim Vogelschutz besser unterstützen. „Seit wir unsere Ställe nach der Hofübernahme vor drei Jahren wieder zugänglich gemacht haben, kommt zu uns jedes Jahr ein weiteres Schwalbenpaar“, berichtet Naturland-Landwirtin Katrin Kriebel aus Breitenbrunn im Allgäu. „Wir haben ein paar neue Schwalbennisthilfen angebracht, aber auch die alten Nester wurden gut angenommen. Zudem habe ich eine Lehmpfütze täglich nass gehalten, die sogar die Mehlschwalben vom 300 Meter entfernen Hof fleißig besucht haben.“ Auch im kommenden Sommer wollen sich  LBV und Naturland wieder mit Schulungen, Nisthilfen und viel Herzblut für die Rauchschwalben einsetzen.
Weitere Informationen zum Rauchschwalben-Projekt unter www.lbv.de/rauchschwalben-projekt
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild Symbolfoto re)

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