Ein Blick auf die Staubilanz des Vorjahres zeigt, wie stark frequentiert die Autobahnen zu Pfingsten sind. Allein am Freitag, den 26. Mai 2023, gab es bundesweit insgesamt 2035 Staus mit einer Länge von 4990 Kilometern und einer Staudauer von 2280 Stunden. Das machte den 26. Mai 2023 zum viert-staureichsten Tag des ganzen Jahres.
Knotenpunkte und Grenzübergänge im Fokus
In Südbayern wird neben den Grenzübergängen vor allem die Metropolregion München vom Stau betroffen sein. „Eine erste Engstelle auf dem Weg in die südlichen Urlaubsländer wird die Autobahnumfahrung A99 rund um München sein. Nicht nur laufen hier mehrere Autobahnen zusammen, vereinzelte Baustellen könnten für zusätzliche Zeitverluste sorgen“, kommentiert der Verkehrsexperte des ADAC Südbayern, Alexander Kreipl.
ADAC-O-Ton zur Reisewelle zu Pfingsten
Blick ins Ausland
Jenseits der Grenzen erwartet die Urlauber ebenfalls eine schwierige Verkehrslage. Neben der dauerhaft überlasteten Route über den Brenner ist die Tauernautobahn A10 zwischen Golling und Werfen aufgrund einer Tunnelbaustelle weiterhin nur einspurig befahrbar. Ab Pfingsten könnte zudem die baufällige Luegbrücke ein weiteres Nadelöhr auf dem Weg nach Italien sein. So frustrierend diese Aussichten auch sein mögen, der ADAC Experte hat einen eindeutigen Rat: „Versuchen Sie nicht, die Stauungen zu umfahren. Nachdem die Ausweichrouten ebenfalls schnell überlastet sind, bringt es keinen Zeitgewinn. Zudem bedeutet der zusätzliche Verkehr eine massive Belastung für die Anwohner“, erklärt Kreipl. In der Schweiz erwartet der ADAC vor allem auf der Gotthard-Route eine größere Reisewelle mit entsprechenden Staus.
Vorsicht in der Schweiz
Urlauber, die auf dem Weg in die Schweiz sind, sollten besonders vorsichtig unterwegs sein. Anfang Mai ist der neue Deutsch-Schweizerische Polizeivertrag in Kraft getreten, der es ermöglicht, Geldsanktionen aus Straßenverkehrszuwiderhandlungen in der Schweiz auch in Deutschland zu vollstrecken. Konkret wird im Vertrag die länderübergreifende Kooperation der Behörden geregelt, z.B. beim Austausch von Halterdaten und der Feststellung der Identität eines Fahrers. So können Verstöße gegen das Straßenverkehrsrecht mit einer Geldbuße von mindestens 70 Euro (hier zählen die teilweise recht hohen Verfahrenskosten dazu) auch nach dem Urlaub in Deutschland vollstreckt werden. Eine rückwirkende Vollstreckung ist nicht möglich. Im Sinne der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer ist das geltende Tempolimit stets einzuhalten. Zudem schont das Einhalten des Tempolimits die Reisekasse. Zumal die Bußgelder in der Schweiz deutlich höher ausfallen als im deutschen Bußgeldkatalog.
Tipps gegen Staufrust
Zur Vermeidung der größten Staus empfiehlt der ADAC, die Reisestoßzeiten möglichst zu vermeiden. Falls dies der Urlaub zulässt, kann eine Anreise nach dem Auftaktwochenende viele Nerven sparen. „Besonders ab Freitagnachmittag sowie am gesamten Wochenende ab dem 18.05. dürfte die Reisewelle ihren Höhepunkt erreichen“, schätzt Kreipl. Generell rät der Verkehrsexperte zu Geduld: „Planen Sie für alle Reisen – ob längere Urlaubsfahrt oder kurzer Tagesausflug – deutlich mehr Zeit ein und bewahren Sie auch in großen Staus die Nerven. Dies gelingt besonders gut, wenn ausreichend Proviant im Auto vorhanden ist und auch genug Pausen eingeplant sind.“
Um weitere Zeitverluste zu minimieren, kann es sich lohnen, sich im Vorfeld über Mautstrecken zu informieren, etwa über die ADAC Trips App. Notwendige Vignetten können bereits vorab zum Beispiel in einer ADAC Geschäftsstelle oder digital über das ADAC Mautportal auf www.adac.de besorgt werden, um Wartezeiten an den Mautstationen zu vermeiden.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re / Foto: Grafik ADAC Südbayern / O-Ton: ADAC Südbayern)
0 Kommentare