Rosenheim – Die RoMed Kliniken gehen einen innovativen Weg in der Betreuung von
Menschen mit Demenz: Dank einer großzügigen Spende des Rotary Clubs (RC) Rosenheim in Höhe von 1.000 Euro kommen ab sofort besondere Therapietiere zum Einsatz – und zwar Plüschtiere.
Sie sind speziell entwickelt und unterscheiden sich von herkömmlichen Kuscheltieren durch ihr erhöhtes Gewicht, das den Eindruck eines lebendigen Tieres vermittelt. „Mit dieser Spende möchten wir einen kleinen, aber wichtigen Beitrag leisten, um den Klinikalltag für Demenzpatienten angenehmer zu gestalten“, weiß Ingmar Töppel, Präsident des RC Rosenheim, aus persönlicher Erfahrung in seinem familiären Umfeld.
Ein Ankerpunkt im Klinikalltag
Menschen mit Demenz leiden häufig unter Orientierungsverlust und Angstzuständen. Die
Therapietiere bieten ihnen nicht nur Trost, sondern auch eine sensorische Erfahrung, die
nachweislich beruhigend wirkt. „Das realistische Gewicht und die weiche Beschaffenheit der
Tiere sprechen die Sinne an und geben unseren Patienten ein Gefühl von Sicherheit und Vertrautheit“, erklärt Judith Hantl-Merget, Pflegedirektorin der RoMed Kliniken. Doch nicht nur Menschen mit Demenz profitieren von den besonderen Begleitern: Auch Patienten mit Angstsymptomatik oder Unruhe erleben durch das sanfte Gewicht eine spürbare Entlastung.
Gerade bei einem Klinikaufenthalt bieten die therapeutischen Begleiter eine wertvolle emotionale Unterstützung.
Wissenschaftlich belegte Wirkung
Neurologische Studien belegen, dass gleichmäßiger Druck auf den Körper die Ausschüttung
von Oxytocin fördert – ein Hormon, das Stress reduziert und Vertrauen sowie Bindung stärkt. Ähnlich wie therapeutische Gewichtsdecken können die Tiere das parasympathische
Nervensystem aktivieren und so zu einer Verlangsamung des Herzschlags sowie einer tieferen, ruhigeren Atmung führen. Diese körperliche Beruhigung überträgt sich auf die psychische Verfassung der Patienten.
Ruhe finden, Heilung fördern
„Stress und Angst sind große Hindernisse auf dem Weg zur Genesung“, erklärt Hantl-Merget. „Wenn sich Patienten unruhig oder ängstlich fühlen, bleibt ihr Körper in Alarmbereitschaft – der Puls beschleunigt sich, der Blutdruck steigt, und Stresshormone wie Cortisol werden vermehrt ausgeschüttet. In Summe kann das den Heilungsprozess verlangsamen. Unsere speziellen Therapietiere helfen, diesen Kreislauf zu durchbrechen: Durch ihr Gewicht, den sanften und gleichmäßigen Druck vermittelt es Geborgenheit, beruhigt das Nervensystem und lässt Anspannung weichen. Patienten, die sich sicher fühlen, schlafen besser, ihr Blutdruck stabilisiert sich, und ihr Tag-Nacht-Rhythmus normalisiert sich. All das sind entscheidende Faktoren, um den Körper bestmöglich bei der Heilung zu unterstützen.“
Gemeinsam Gutes tun: Eine Spende, die wirkt
Möglich gemacht wurde das Projekt durch das Engagement des Rotary Clubs Rosenheim.
„Wir freuen uns, mit unserer Spende einen nachhaltigen Beitrag zur Patientenbetreuung
leisten zu können“, betont Dr. Christoph Knothe, Past-Präsident des RC Rosenheim. Die
positiven Effekte der gewichteten Therapietiere gehen dabei über die Demenzbetreuung
hinaus: Auch Patienten mit Unruhezuständen oder Ängsten profitieren von der beruhigenden
Wirkung.
Da einige Patienten in besonderen Fällen ihr Therapietier mit nach Hause nehmen dürfen, sind die Kliniken weiterhin auf die Unterstützung durch Spenden angewiesen, um neue Tiere
beschaffen zu können. Interessierte Spender können sich direkt an die RoMed Kliniken
wenden, um dieses wertvolle Projekt zu unterstützen oder an den Förderverein Freunde der
RoMed Kliniken spenden.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: RoMed Kliniken)


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