Rosenheim – Im RoMed Klinikum Rosenheim wurde erstmals eine Lungenoperation mit dem Da Vinci-OP-Roboter durchgeführt. Die robotergestützte Thoraxchirurgie ergänzt das bestehende Angebot des Lungenkrebszentrums und kann bei passenden Indikationen Vorteile wie kleinere Zugänge, präzisere OP-Technik und eine oft schnellere Erholung bieten.
Seit rund einem Jahr kommt der Da Vinci-Operationsroboter am RoMed Klinikum Rosenheim zum Einsatz. Über 300 Operationen wurden bislang damit durchgeführt, vor allem bei bösartigen Erkrankungen in der Bauchchirurgie, Urologie und Gynäkologie. Nun folgt ein weiterer Meilenstein: die erste roboterassistierte Lungenoperation am Standort Rosenheim.
„Wir haben hier ein sehr engagiertes chirurgisches OP-Team, das hervorragend zusammenarbeitet und sich am medizinischen Fortschritt orientiert. Das kommt unseren Patienten direkt zugute. Im südostbayerischen Raum sind wir die ersten, die roboterunterstützte Lungenoperationen durchführen und darauf dürfen wir sehr stolz sein“, betont Dr. Martina Bielawski, Kaufmännische Leiterin am RoMed Klinikum Rosenheim.
Präzision bei komplexer Anatomie
Das Department Thoraxchirurgie hat in Rosenheim eine über 15-jährige Tradition. Es ist auf minimalinvasive Verfahren spezialisiert und bildet eine zentrale Säule des kooperativen Lungenkrebszentrums Oberbayern Süd. Lungenoperationen gelten als besonders anspruchsvoll, da Herz und große Blutgefäße in unmittelbarer Nähe liegen.
Der Da Vinci-Roboter ermöglicht hier millimetergenaue Eingriffe mit dreidimensionaler Sicht in zehnfacher Vergrößerung und extrem beweglichen Instrumenten, die durch den Operateur frei gesteuert werden. „Die Robotik unterstützt uns durch bessere Darstellung und feinere Instrumentenführung. Für viele Patientinnen und Patienten kann das weniger Schmerzen verursachen und häufig einen kürzeren Krankenhausaufenthalt ermöglichen. Entscheidend bleibt aber die individuelle Indikationsstellung und die Erfahrung des gesamten OP-Teams“, erklärt Prof. Dr. Kai Nowak, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie.
Eingespieltes und speziell geschultes OP-Team
Roboterassistierte Eingriffe erfordern enge Teamarbeit zwischen Chirurgie, Pflege und Anästhesie. Pflegekräfte und Assistenzpersonal durchlaufen teamorientierte Trainings, werden online geprüft und absolvieren praktische Trainingsphasen vor der Zulassung für robotische Operationen.
Patienteninformation und Anmeldung
Ob eine robotergestützte Operation infrage kommt, wird individuell gemeinsam mit dem Operateur entschieden. Die Anmeldung erfolgt über den Hausarzt oder direkt über die Sprechstunden der Thoraxchirurgie und der Medizinischen Klinik 3 am RoMed Klinikum Rosenheim. Die Fachbereiche kooperieren eng, um Diagnostik und Therapie zügig zu koordinieren.
Technik mit Zukunft
„Wir gehen davon aus, dass roboterassistierte Lungenoperationen künftig die Regel sein werden, so wie es in Nordamerika und Asien bereits jetzt der Fall ist“, sagt Prof. Dr. Nowak. Auch in der Forschung ist er aktiv beteiligt, etwa in Studien zu roboterassistierten Eingriffen nach Immun- oder Chemotherapie. In Kooperation mit bundesweiten Arbeitsgemeinschaften wird die Technik kontinuierlich weiterentwickelt.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: RoMed Kliniken)


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