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Rosenheim Spitzenreiter beim Hausmüll – Warum?

Blick in Haushaltsmülltonne

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

26. Oktober 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim  – Laut Bayerischen Landesamt für Statistik ist die Stadt Rosenheim bayernweiter Spitzenreiter bei den Haushaltsabfällen pro Kopf (wir berichteten). Warum? Innpuls.me hat bei der Stadt Rosenheim nachgefragt.

Das Bayerische Landesamt für Statistik bezieht sich in der aktuellen Pressemitteilung auf neue Kennzahlen zur Umwelt in „Stadt.Land.Zahl“, ein Internetangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, welches regionale Vergleiche zulässt.
Die eingesammelte Menge an Haushaltsabfällen beträgt demnach Jahr 2021 laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik im Jahr 2021 in Bayern im Durchschnitt 497,9 Kilogramm pro Kopf. Die kreisfreie Stadt Rosenheim kommt auf 893,6 Kilogramm pro Kopf und hat damit das höchste Aufkommen an Haushaltsabfällen in ganz Bayern.

Warum aber produzieren gerade die Rosenheimer so viel Müll? Das interessierte auch den Rosenheimer Grünen-Stadtrat Franz Opperer jüngst in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses Dr. Götz Brühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rosenheim. Doch er wusste auf diese Frage keine Antwort: „Unsere Aufgabe ist es, den Müll anzunehmen und zu entsorgen“. Alles davor obliege anderen Stellen.

Deshalb hat Innpuls.me die Frage an die Stadtverwaltung weitergegeben und nun eine Antwort bekommen.
„Bei den veröffentlichten Zahlen wurde aus unserer Sicht der im jeweiligen Landkreis / Stadtgebiet angefallene bzw. vom öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) und dessen Beauftragten angenommene Abfall in das Verhältnis zu den jeweiligen Einwohnern (kg/EW*Jahr) gesetzt“, heißt es in der Stellungnahme.
Wie sich die Zahl hinsichtlich der einzelnen Abfallarten und -mengen im Detail zusammensetzt, sei nicht veröffentlicht und entziehe sich daher der Kenntnis der Stadt. Man gehe aber davon aus, dass als Grundlage für die Abfallmengen die Abfallbilanzen der örE dienen, die jährlich an das Landesamt für Umwelt gemeldet werden. In diesen werde aber nur in Teilen zwischen privaten und gewerblichen Abfällen unterschieden.

Ist „Mülltourismus“ der Grund für die hohen Zahlen?

Außerdem sei bei den Zahlen zu beachten, dass der im Stadtgebiet Rosenheim gesammelte Abfall nicht dem im Stadtgebiet produzierte Abfall entspreche, da die städtischen Wertstoffinseln (Sammlung von Papier, Glas, LVP, Grüngut) sowie der Wertstoffhof von Montag bis Samstag für Bürger sowie für Gewerbetreibende zugänglich sind. „Im umliegenden Landkreis Rosenheim dagegen sind die Wertstoffinseln in einem anderen Standard ausgebaut und die Wertstoffhöfe nur einzelne Tage in der Woche geöffnet“, so die Stadt Rosenheim. Insofern sei sowohl an den Wertstoffinseln als auch am Wertstoffhof ganz deutlich ein „Mülltourismus“ sowohl von Privatleuten als auch von Gewerbetreibenden aus dem Landkreis zu beobachten.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)
 

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