Einer der wohl prominentesten Rosenheimer mit Wikipedia-Eintrag ist Siegfried Fischbacher, der als Teil des Magierduos Siegfried & Roy Weltruhm erlangte. Geboren im Stadtteil Kastenau, faszinierte ihn die Zauberei schon als Kind. Später machte er in Las Vegas Millionenpublikum glücklich – mit weißen Tigern und Illusionen, die weltweit für Staunen sorgten.
Auch Mark Benecke, geboren 1970 in Rosenheim, steht in der Wikipedia. Der forensische Biologe, bekannt aus zahlreichen TV-Sendungen und Vorträgen, hat sich einen Ruf als „Herr der Maden“ gemacht. Er hilft Kriminalpolizeien rund um den Globus, Todesfälle mithilfe von Insekten zu klären – und erzählt seine Arbeit mit ungewöhnlicher Offenheit und Humor.
Ein weiteres Beispiel ist George Dzundza, der in Rosenheim das Licht der Welt erblickte und später in den USA als Schauspieler Karriere machte. Er spielte in Klassikern wie The Deer Hunter und war Teil der ersten Law & Order-Staffel. Seine Geschichte steht sinnbildlich für Rosenheimer, deren Wege früh hinaus in die Welt führten – aber deren Wurzeln in der Stadt bleiben.
Wer die Wikipedia-Kategorie „Person (Rosenheim)“ durchstöbert, stößt außerdem auf bekannte Gesichter aus Politik, Wissenschaft und den neuen Medien. So findet sich dort Sophia Thiel, die als Fitness-Influencerin Millionen Menschen erreicht und offen über Essstörungen und Selbstbild spricht. Oder Victoria Broßart, junge Politikerin und Bundestagsabgeordnete, die sich für nachhaltige Mobilität und Gleichberechtigung starkmacht.
Und dann gibt es noch die historischen Persönlichkeiten: Julius Mayr, Arzt und Schriftsteller, der in Rosenheim wirkte und den Alpenverein mitprägte. Oder Michael Schmaus, katholischer Theologe von Rang, und Alois Hundhammer, früherer bayerischer Kultusminister – sie alle haben ihren Platz im digitalen Lexikon.
Wie viele Rosenheimer sind vertreten?
Laut der deutschsprachigen Wikipedia-Kategorie „Person (Rosenheim)“ finden sich derzeit rund 40 Einträge, in der englischen Version etwa halb so viele. Manche Personen erscheinen in beiden Sprachversionen, andere nur in einer. Auffällig ist, dass der Anteil männlicher Biografien deutlich überwiegt – ein Bild, das sich auch in vielen anderen Städten zeigt. Tiere mit Rosenheimer Bezug sucht man dagegen vergeblich, auch wenn Fischbachers weiße Tiger in gewisser Weise untrennbar mit der Stadt verbunden bleiben.
Rosenheimer Persönlichkeiten in Wikipedia
🏛️ Politiker und Staatsdiener
- Daniel Artmann (*1988) – Politiker (CSU), Abgeordneter im Bayerischen Landtag seit 2023, Zweiter Bürgermeister der Stadt Rosenheim
- Karl-Theodor zu Guttenberg (*1971) – Ehemaliger Bundesminister für Wirtschaft und Verteidigung, wuchs in Neubeuern auf, besuchte das Ignaz-Günther-Gymnasium in Rosenheim
- Gabriele Bauer (*1952) – Politikerin (CSU), Oberbürgermeisterin von Rosenheim (2002–2020)
- Hans Ritter von Lex (1893–1970) – Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes
- Michael Schmaus (1897–1993) – Katholischer Dogmatiker, Gymnasiallehrer in Rosenheim
- Waldemar von Knoeringen (1906–1971) – Politiker (SPD), MdL und MdB, lebte in Rosenheim
- Andreas März (*1972) – Aktueller Oberbürgermeister von Rosenheim
🎭 Kunst, Kultur und Medien
- Alfons Döser (*1938) – Zeitungsverleger, ehemaliger Geschäftsführer des Oberbayerischen Volksblatts und Mitherausgeber des Münchner Merkur
- Franz Seraph Henseler (1883–1918) – Expressionistischer Maler und Grafiker
- Horst Rankl (*1940) – Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler, Präsident des Verbands Bayerischer Amateurtheater
- Johann Klepper (1868–1949) – Gründer der Klepperwerke, Ehrenbürger von Rosenheim
- Rudolf „Rudy“ Ratzinger (*1966) – Komponist und kreativer Kopf hinter dem Projekt „Wumpscut“
- Sebastian Finsterwalder (1862–1951) – Landvermesser und Mathematiker
- Willy Rösner (1893–1966) – Schauspieler
- Nick McCarthy (*1974) – Gitarrist und Songschreiber der Band Franz Ferdinand, wuchs in Rosenheim auf
⚽ Sportler
- Bastian Schweinsteiger (*1984) – Fußball-Nationalspieler, spielte von 1992 bis 1998 beim TSV 1860 Rosenheim
- Laura Tiefenbrunner (*2001) – Tischtennisspielerin
- Sebastian Hartmann (*2004) – Basketballspieler
- Johanna Puff (*2002) – Biathletin
- Andreas Hirtlreiter (*2003) – Fußballspieler
- Jonathan Gräbert (*2007) – Nordischer Kombinierer
🧑🔬 Wissenschaft, Technik und Wirtschaft
- Adolf Halbreiter (1839–1898) – Gold- und Silberschmied, Ziseleur und Entwerfer
- Hermann Rieder (1858–1932) – Mediziner, Pionier des Röntgenkontrastmittels
- Josef Brix (1859–1943) – Stadtplaner und Hochschullehrer
- Josef Enzensperger (1873–1903) – Bergsteiger, Naturwissenschaftler, Meteorologe
- Karl-Theodor zu Guttenberg (*1971) – Politiker, wuchs in Neubeuern auf und besuchte das Ignaz-Günther-Gymnasium Rosenheim
- Mario Venzago (*1948) – Schweizer Pianist, Dirigent und Künstlerischer Leiter, lebt in Rosenheim
- Franz Neubauer (1930–2015) – Politiker und Staatssekretär, kam 1946 nach Rosenheim
🧓 Weitere Persönlichkeiten mit Bezug zu Rosenheim
- Horst Herold (1923–2018) – Präsident des Bundeskriminalamts; wohnte in Rosenheim
- Gertruda Grubrová-Goepfertová (1924–2014) – Tschechische Malerin, Illustratorin und Dichterin, lebte lange in Rosenheim
- Franz Xaver Gernstl (*1951) – Dokumentarfilmer, sammelte im Filmclub Lokschuppen Rosenheim erste Erfahrungen
- Eisi Gulp alias Werner Eisenrieder (*1955) – Schauspieler, Kabarettist und Moderator, wohnt in Rosenheim
- Hans Demmel (*1956) – Journalist und Medienmanager; wuchs in Rosenheim auf
- Armin Kratzert (*1957) – Schriftsteller und Journalist, besuchte Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim
- Airen (*1981) – Schriftsteller, wuchs ab 1987 in Rosenheim auf
Der Weg ins Online-Lexikon
Doch wie schafft man es überhaupt, in die Wikipedia aufgenommen zu werden? Entscheidend ist nicht der Wohnort, sondern die sogenannte Enzyklopädische Relevanz. Wer nachweislich in unabhängigen, seriösen Medien Erwähnung findet, besondere Leistungen erbracht oder Einfluss auf ein Fachgebiet hat, kann aufgenommen werden. Bei lebenden Personen gelten besonders strenge Regeln: Jede Information muss belegt und respektvoll formuliert sein.
Wer also einmal seinen Namen auf Wikipedia lesen möchte, braucht vor allem eines – öffentliche Wirkung und dokumentierte Spuren. Und nicht selten helfen engagierte Ehrenamtliche dabei, die Biografien lokaler Persönlichkeiten zu ergänzen und korrekt zu halten.
Vielfalt mit Wiedererkennungswert
Ob Magier, Kriminalbiologe, Schauspieler, Influencerin oder Politikerin – die Rosenheimer in Wikipedia zeigen, wie breit gefächert Talent und Tatkraft in dieser Stadt sind. Sie stehen für Neugier, Fleiß und ein Stück Bodenständigkeit.
Und sie erinnern daran, dass die Grenzen zwischen Lokalgeschichte und Weltbühne oft fließend sind. Denn manchmal beginnt ein außergewöhnliches Leben ganz still – in einem Haus am Inn, in einer Schulklasse oder auf einer kleinen Bühne – und endet irgendwann im größten Nachschlagewerk der Welt.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)
Naja.
Also die Auswahl ist schon sehr selektiv, denn ich konnte in weniger als drei Minuten mehrere Beispiele dafür finden welche Personen mit „Rosenheim Bezug“ nicht in der Aufstellung vorkommen.
Da wären zum einen „unbequeme“ Personen wie der Schriftsteller Julius Langbehn, den man immer gern wegschweigen würde.
Und auch dass der „Reichsmarschall“ und Hitler Stellvertreter Herrmann Göring in Rosenheim in der Kaiserstraße geboren wurde lässt sich halt auch nur schwer wegschweigen.
Auf der anderen Seite fehlen auch Wissenschaftler wie Wernher von Braun – den maßgeblichen Entwickler des Raketenantriebs und „Vater der Mondlandemissionen“ dessen Eltern nach dem Krieg in Oberaudorf niedergelassen haben und dessen Besuche dort in den 50er Jahren immer einen riesigen Medienrummel ausgelöst haben
Was man aber auch dazu vermerken muss:
Die Wikipedia ist KEIN wissenschaftliches Lexikon und erfüllt NICHT die Ansprüche einer seriösen Enzyklopädie.
Angaben in wissenschaftlichen Schriften an Universitäten welche sich auf Wikipedia beziehen sind in Deutschland unzulässig bzw. werden als „nicht fundiert“ abgelehnt.
Da ich selbst (ein wenig) als Redakteur an der Wikipedia mitarbeite (um manchen Unsinn zu verhindern), darf ich auf diesen Fakt ungehindert hinweisen.