Rosenheim / Bayern – Um 7 Uhr warf Dominik Kagerer am gestrigen Samstagmorgen am Happingersee in Rosenheim seine Angel aus. Nur eine Minute später hat er angebissen – der Karpfen, der den Rosenheimer beim Bayerischen Königsfischen auf den Thron brachte. Beim Festakt des Landesfischertags im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim hängte ihm Staatsministerin Michaela Kaniber die Königskette um.
Der Bayerische Landesfischereitag fand zum ersten Mal in Rosenheim statt. Rund 150 Vertreter der Mitgliedsvereine und -verbände aus ganz Bayern nahmen daran teil. Im Mittelüunkt der zweitägigen Veranstaltung stand Bayerns Fisch des Jahres, der Huchen. 15 Exemplare des vom Aussterben bedrohten Fischart wurden am Freitag (30.5.2025) an der Mangfall in die Freiheit entlassen (wir berichteten). Danach diskutierten Experten in einem Internationalen Symposium über mögliche Schutzstrategien für die Zukunft des Huchens.
Staatsministerin Michaela Kaniber und Fischer-Präsident Axel Bartelt schreiten durch das Spalier der Fischerkönige im Foyer des Kultur- und Kongresszentrums Rosenheim. Fotos: Innpuls.me
Höhepunkt des Landesfischertags war der Festakt am gestrigen Samstagnachmittag im Rosenheim Kultur-und Kongresszentrum (KuKo). Daran Teil nahmen auch Staatsministerin Michaela Kaniber, der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger, Rosenheims Landrat Otto Lederer und Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März.
Die Huchen-Ausstellung wird offiziell eröffnet.
Die Fischerkönige standen, dekoriert mit ihren glanzvollen, teil über acht Kilogramm schweren Fischerketten Spalier, als Michaela Kaniber und Hubert Aiwanger beim KuKo eintrafen. Als erstes eröffneten die beiden dann offiziell die neue Sonderausstellung „Huchen – König ohne Reich“, die anschaulich und informativ Lebensraum und Biologie des seltenen Fisches thematisiert.
„Der Artenschutz hört nicht bei der Gewässeroberfläche auf“, steht für Michaela Kaniber fest. Und auch Hubert Aiwanger sprach sich für mehr Balance beim Artenschutz aus, indem man die Bestände von Prädatoren wie Fischotter und Gänsesäger besser reguliere.
Über 140.000 Mitglieder zählt der bayerische Landesfischereiverband. „Wir sind eine starke Stimme für Fische und Fischer“ ,steht damit für Präsident Axel Bartelt fest. Auch ihn beschäftigte in seiner Rede die Feinde der Fischer, insbesondere der Fischotter, der derzeit Fischer und Teichwirte enorm zusetze. Scharf kritisierte Bartelt die Klagen von Naturschutzverbänden aus Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg gegen die bayerische Regelung zur Dezimierung der Fischotter. „Das ist ein klarer Missbrauch der Verbandsklagerechts“, ärgert sich Axel Bartelt.
Rosenheims Landrat Otto Lederer sieht in den Fischern „Naturnutzer und Naturschützer“. Gerade in der Region Rosenheim sei die Fischerei unglaublich aktiv. „Wir haben In Stadt und Landkreis Rosenheim rund 300 Gewässer und 23 Fischervereine“, führe er aus.
An zwei dieser Seen, dem Happinger See und dem Happinger–Au-See in Rosenheim, wurde am Samstagvormittag das Bayerische Königsfischen ausgetragen. Über 40 Fischer aus ganz Bayern beteiligten sich daran. Den stattlichsten Fang konnte am Schluss der Rosenheimer Dominik Kagerer vorweisen. 9,6 Kilogramm schwer war der Karpfen, den er an Land zog. „So einen schnellen Biss habe ich noch nie gehabt. Um 7 Uhr habe ich die Angel ausgeworfen und eine Minute später hat der Karpfen angebissen“, erzählte der 27-jährige. Staatsministerin Michaela Kaniber hängte ihm die Königskette um, umrahmt von den Fischerkönigen aus ganz Bayern.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Karin Wunsam)



















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