Rosenheim – Das Wetter war super, der Andrang war dementsprechend groß – dennoch fällt das Fazit vieler Besucher zu den „Rosigen Zeiten“ am gestrigen Freitagabend in der Rosenheimer Innenstadt verhalten bis enttäuscht aus.
Am Max-Josefs-Platz gab es statt Modenschau Imbissbuden und Livemusik. Der Andrang war enorm, aber die Stimmung bei vielen Besuchern sehr verhalten. Fotos: Innpuls.me
Die „Rosigen Zeiten“ sind seit vielen Jahren eine fest Konstante und versprechen eine lange Nacht mit Zeit zum Schauen, Staunen und Shoppen. Shoppen konnte man. Es wurde auch „gestaunt“. Aber diesmal bei vielen Besuchern nicht positiv gemeint. Wir von Innpuls.me wurden immer wieder von Passanten angesprochen, die wissen wollten, was denn da heuer eigentlich passiert ist.
Fakt ist, die Modenschau, die viele Jahre eine der Hauptattraktionen im Programm der „‚Rosigen Zeiten“ war, gab es heuer nicht. Stattdessen standen auf dem Max-Josefs-Platz ein paar Imbissbuden und es gab Live-Musik. „Kein Ersatz“, meinte ein 56-jähriger Kufsteiner, der sich selbst als treuen Stammgast dieses Rosenheimer Events bezeichnete.
Auch der „Zaubergarten“ im Salingarten ließ an Zauber vermissen. Dort gab es gerade mal einen einzigen Schriftzug „Zusammenhalt“ umrankt von beleuchteten Pylonen. Dazu schrieb uns heute bereits eine Leserin: „Der Salingarten war stockfinster. Das ganze war heuer ein Witz. Ich dachte echt erst es hätte einen Stromausfall gegeben. Fröhliche Stimmung Fehlanzeige. Die meisten Leute sind relativ still rum. Kein Vergleich zu früher. Wir sind dann ins Pub“
Überhaupt war die Zahl der Lichtobjekte heuer sehr überschaubar. Eine erfreuliche Ausnahme bildete der Salinpark. Dort verwandelte der Lichtkünstler Urs Hasler die Fassaden wieder in Leinwände für Bilder aus Licht und Schatten. Zusätzlich gab es dort noch eine Laserhow und Lagerfeuerromantik mittels Feuerschalen.
Lob kam von den Besuchern außerdem für die das Programm in der Kirche St. Nikolaus. Dort gab es drei kurze Konzerte mit „Super Plastik“. eine Mischung aus sphärischen Klängen und Beats. Außerdem erstrahlte der Kirchenraum in einem bunten Lichterspiel.
Auch am Esbaum hatte man sich einiges für die Besucher mit Livemusik, Lichtinstallationen in Herzform (die man aber schon vom Vorjahr an anderer Stelle kannte) und Kunstausstellung einiges einfallen lassen.
Am Grünen Markt am Ludwigsplatz wurde dagegen nur eine einzige Attraktion geboten – eine audiovisuelle Netzinstallation. Diese konnte man in der Vergangenheit schon einmal in einem Hinterhof bewundern und dort sorgte sei auch tatsächlich für einen Aha-Effekt. Mit dem Licht von Autoscheinwerfern und Straßenlaternen im Hintergrund blieb die erhoffte Wirkung aber aus.
Profiteure des Abends waren aus unserer Sicht klar die Museen und die Städtische Galerie. Denn angesichts des sonst eher überschaubaren Programms nutzten sehr viele Besucher die Möglichkeit, diese Einrichtungen kostenlos zu besuchen.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Josefa Staudhammer)
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