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„Schule, wie sie sein sollte“

Luis Haitzer von stududu

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

2. Juli 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Stephanskirchen / Landkreis Rosenheim – Den Schulalltag planen, Noten berechnen und schauen, in welchen Fach man noch mehr tun muss – das ist die App „stududu“. Entwickelt von dem jungen Stephanskirchner Luis Haitzer (20 Jahre) und seinem Freund Marinus (ebenfalls 20 Jahre). „Schule, wie sie sein sollte“ lautet das Motto. Im Interview mit Innpuls.me erzählt Luis, wie es zu „stududu“ kam und was er und Marinus mit der App erreichen wollen.

Frage: Von wo kommt ihr beide?
Antwort: Ursprünglich kommen wir beide aus Neubeuern. Jetzt sind wir aber aufgrund unseres Berufsweges weggezogen. Marinus wohnt aktuell in Würzburg und ich in München bzw. am Wochenende in Stephanskirchen bei meinen Eltern.

Frage: Was macht Ihr jetzt und wie stellt Ihr Euch eure Zukunft vor?
Antwort: Ich mache eine Ausbildung zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Hauptsächlich konzentriere ich mich aber auf stududu. Marinus konzentriert sich aktuell mehr auf sein Studium. Er studiert Kommunikationsdesign. Wenn ich nächstes Jahr mit meiner Ausbildung fertig bin, möchte ich meine Zeit aber noch mehr stududu widmen.

Frage: Wie würdest Du die App kurz erklären?
Antwort: Unsere App ist im Prinzip wie ein digitales Hausaufgaben-Heft. Sie soll den Schulalltag leichter machen. Man verwaltet damit seine Noten, sieht seinen aktuellen Notenschnitt und auch wann die nächsten Prüfungen anstehen. Außerdem auch die verbleibenden Ferientage. Das ist ja für Schüler auch wichtig.

Frage: Wie bist du auf die App gekommen?
Antwort: Während meiner Abi-Zeit habe ich ein Projekt gesucht, um etwas zu programmieren. Als erstes hab ich mit dem Taschenrechner angefangen, weil ich so was oft im Internet gesehen habe. Dann habe ich angefangen, Schulnoten zu berechnen und daraus hat sich dann unsere App entwickelt.

Frage: Wie bist Du auf den Namen stududu gekommen?
Antwort: Da hab ich lange überlegt. So kleine Details waren schon klar, aber der fertige Name ist mir erst in unserem Kroatien-Urlaub eingefallen. Uns war klar, dass die App mit s anfangen soll, da viele Themen rund um Schule mit s anfangen. Und dann haben wir eigentlich nur noch Wörter zusammen gereimt, bis ein passender Name dabei war.

Frage: Wie hast du Dir das Programmieren beigebracht?
Antwort: Am meisten durch YouTube und Google. Ich habe aber auch viel gelernt nach dem Prinzip „Learning by Doing“. Und bei meiner Ausbildung lerne ich jetzt natürlich auch noch viel über Programmieren – aber in dem Fall mehr auf Webseiten bezogen.

Frage: Wie lange hat es gedauert, bis die fertige App stand?
Antwort: Länger als man vielleicht glauben mag. Gut zwei Jahren hat es gedauert. Natürlich hat sich die Entwicklung aber auch verzögert, weil wir das alles auch noch neben der Schule, mitten im Abistress gemacht haben und ich ja auch erst an stududu das Programmieren gelernt habe.

Frage: Wie viele Nutzer hat die App?
Antwort: Die Zahl bewegt sich aktuell im fünfstelligen Bereich.

Frage: Wollt Ihr noch mehr Apps programmieren?
Antwort: Also ich hab schon auch andere Apps programmiert, aber ich möchte mich auf stududu konzentrieren und die App noch deutlich erweitern.

Frage: Wieso braucht es eine App, um die Schule zu verändern?
Antwort: Also ich bin ein großer Fan von digitalen Sachen und finde die Schule sollte digitaler werden. Smartphones kann man einfach nicht weiter aus der Schule halten, weil eigentlich jeder ab der fünften Klasse ein Handy besitzt. Deshalb finde ich, sollte man faire Apps entwickeln, die nicht süchtig machen, sondern einen echten Mehrwert bieten und sich sinnvoll in den Schul-Alltag integrieren lassen.

Frage: Wie ist es, im Alter von 16 Jahren schon Firmen-Chef zu sein?
Antwort: Ich bin da ja mehr oder weniger hinein gerutscht. Andere sind Unternehmer, weil sie Unternehmer werden wollen. Ich bin Unternehmer, weil ich ein Produkt auf den Markt bringen wollte. Als ich einem Schulfreund von meiner Idee erzählt habe, sagte er „Andere Jugendliche in deinem Alter wünschen sich einen Hund, wenn sie Verantwortung übernehmen wollen und du gründest eine Firma“ und ehrlich gesagt ist die App für mich auch ein bisschen so wie ein kleiner Hund für den man die Verantwortung hat.

Frage: Welche Alters-Gruppen nutzen die App und ist sie eher was für Schüler oder Studenten?
Antwort: Hauptnutzer sind Schüler von der 9 bis zur 12 Klasse. Es sind aber auch schon Schüler ab der 5 Klasse dabei. Studenten nutzen die App bis jetzt eher weniger; wir planen aber eine Erweiterung für Studierende.

Frage: Nutzt Ihr die App auch selbst?
Antwort: Ich natürlich sowieso, weil ich ja viel dran arbeite. Viele meiner Freunde und Bekannte nutzen die App aber auch.

Frage: Ab welchem Alter würdet Ihr die App empfehlen?
Antwort: Ich würde stududu für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse empfehlen.

Mehr Infos zu „stududu“ findet Ihr hier:

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