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Schwarzstörche kehren nach Bayern zurück

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

6. April 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern  – Die Schwarzstörche kehren in diesen Tagen von ihrem langen Winteraufenthalt in Afrika zurück in die bayerischen Brutgebiete. Das wichtigste Siedlungsgebiet in ganz Deutschland findet der Storch im Frankenwald. Dort kam man die beeindruckenden Balzflüge des Vogels mit einer Flügelspannweite von knapp zwei Metern in nächster Zeit erleben.

Schwarzes Gefieder mit metallischem Glanz, weißer Bauch, roter Schnabel und rote Beine: der Schwarzstorch ist unverwechselbar. Seit über 25 Jahren leben Schwarzstörche im Frankenwald, wo sie dank großer, zusammenhängender Waldgebiete mit klaren Gewässern einen idealen Lebensraum für die Brut und erfolgreiche Jungenaufzucht vorfinden. Laut Bestandskartierung in den Jahren 2011 bis 2014 finden sich im gesamten Naturpark Frankenwald über 70 Schwarzstorchreviere und damit mehr als 10 Prozent der bundesdeutschen Population. So eine hohe Verbreitung ist bisher aus keinem anderen Schwarzstorchgebiet in Deutschland bekannt. „Bayern hat eine nationale Verantwortung für das Überleben dieser faszinierenden Vogelart. Gleichzeitig müssen wir dem Schutz eines sensiblen Ökosystems gerecht werden. Denn das große Waldgebiet dient uns als Erholungsort, Luftfilter, Wasserspeicher und nachhaltiger Holzlieferant“, erklärt Andreas von Lindeiner.

„Frankenwald muss endlich als
europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen werden“

Doch Klimawandel und der Rückgang seines Lebensraums wirken sich dramatisch auf die seltene Vogelart aus. „Der Frankenwald ist als Lebensraum für den gefährdeten Schwarzstorch von nationaler Bedeutung und muss endlich als europäisches Vogelschutzgebiet ausgewiesen werden. Das ist ein zwingend notwendiger Schritt zum erfolgreichen Schutz dieser Vogelart“, fordert Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter Naturschutz.
Bäche, in denen die Schwarzstörche ihre Nahrung wie Fische, Amphibien und Insekten finden, trocknen im Sommer aus oder werden nach Dauerregen überschwemmt. Die von Fichten dominierten Wälder fallen dem Borkenkäfer zum Opfer.
„Im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands brüten die Schwarzstörche im Frankenwald beinahe ausschließlich auf Fichten mit alten Wipfelbrüchen. Waldbestände, die bislang nicht vom Borkenkäfer befallen sind, sind deshalb unverzichtbare Brutgebiete und eine bedeutsame Ausweichmöglichkeit für den Schwarzstorch“, so der LBV-Experte.

„Windpark im Frankenwald nicht mit
Erhalt des Top-Brutgebiets vereinbar“

Der Schutz der Schwarzstörche im Frankenwald könne nur erfolgreich gelingen, wenn Naturschutz, Forstwirtschaft und Jagd sich gemeinsam dafür einsetzen. Nicht zuletzt stehe Bayerns letzte ungestörte Waldgebiete durch politische Vorgaben beim Ausbau der Windkraft aktuell unter großem Druck. „Bereits öffentlich diskutierte Pläne zur Errichtung eines großen Windparks im Frankenwald sind mit dem Erhalt des Top-Brutgebiets in Deutschland für den als windkraftsensible Art eingestuften Schwarzstorch nicht vereinbar“, betont Andreas von Lindeiner.
(Quelle: Pressemitteilung LBV Bayern / Beitragsbild: Symbolbild: re)

 

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