Rosenheim / Seeon – Beim diesjährigen Seeoner Gespräch diskutierten Unternehmen, Wissenschaft und Politik die Chancen und Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz für den Mittelstand. Die Veranstaltung bot praxisnahe Einblicke und Beispiele aus der Region.
Die Technische Hochschule Rosenheim richtete gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Seeoner Kreis das Seeoner Gespräch 2025 im Kloster Seeon aus. Professor Dr. h. c. Heinrich Köster, Präsident der TH Rosenheim, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung der Zusammenarbeit von Hochschule und Wirtschaft und blickte auf das 100-jährige Bestehen der Hochschule zurück.
Regionale Umfrage zeigt: Start der KI-Transformation
Prof. Dr. Brigitte Kölzer präsentierte eine Umfrage zum Stand der KI-Nutzung in regionalen Unternehmen. Demnach wollen über die Hälfte der Befragten KI einsetzen, sind aber unsicher, in welchen Bereichen und mit welchen Technologien. Größte Hürden sind fehlendes Know-how, Datenschutzanforderungen und rechtliche Unsicherheiten. Viele Unternehmen wünschen sich Unterstützung durch die TH Rosenheim – etwa in der Ausbildung künftiger Fachkräfte oder durch praxisnahe Weiterbildungsangebote.
Strategische Impulse für Unternehmen
Dr. Andreas Liebl von der UnternehmerTUM GmbH zeigte, wie KI effizient eingesetzt werden kann und Wertschöpfungsketten verändert. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Mensch und KI-Agenten und rief die Betriebe dazu auf, mutig zu handeln, klein anzufangen und die Chancen für Innovation zu nutzen.
Best Practices aus der Industrie
Max Heller (Schüller Möbelwerk GmbH) stellte dar, wie KI in seinem Unternehmen die digitale Transformation unterstützt – beginnend mit kleinen, praxisnahen Anwendungen, die Mehrwert schaffen und Mitarbeitende einbeziehen. Dr.-Ing. Andre van Bennekom und Dr. Stephan Glöckner (Max Aicher AG) zeigten Anwendungen in der Stahlproduktion, z. B. Optimierung von Produktionsabläufen und Qualitätsprüfungen. Entscheidend für den Erfolg von KI-Projekten sei die enge Abstimmung mit den Mitarbeitenden und die Einbettung in Unternehmensziele.
In Workshops diskutierten die Teilnehmenden Herausforderungen bei der Einführung von KI, etwa Datenmanagement, Schulungsbedarf und rechtliche Rahmenbedingungen. Die Resonanz zeigte: Orientierung und Erfahrungsaustausch sind im regionalen Mittelstand weiterhin gefragt.
Blick nach vorn
Gerald Rhein, Vorstandsvorsitzender des Seeoner Kreises, fasste zusammen, dass KI heute eine Kernaufgabe für Unternehmen ist und nur erfolgreich umgesetzt werden kann, wenn Mitarbeitende aktiv einbezogen werden. Er regte den Aufbau eines regionalen KI-Zentrums gemeinsam mit der TH Rosenheim an, um praxisnahes Wissen und innovative Lösungen zu entwickeln.
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild Foto: Copyright Julia Hinterseer)


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