Rosenheim – In unserer neuen Innpuls.me-Kolumne dreht sich ab heute alles um Heilpflanzen und wie man sie für sein tägliches Leben und für gute Gesundheit nutzen kann. Die Rosenheimer Diplom-Kulturwirtin und Phytotherapeutin Karin M. Zehentner teilt mit Euch Rezepte, die man leicht selbst herstellen kann. Wir starten mit einer Heilsalbe für die Haut mit Rosen, Holunder und Gänseblümchen.
Die Rosenheimer Diplom-Kulturwirtin und Phytotherapeutin Karin M. Zehentner. Fotos: Innpuls.me
Zu Karin Zehentner: Diplom-Kulturwirtin Karin M. Zehentner arbeitet als Redakteurin. In ihrer Freizeit gibt die Phytotherapeutin Kräuterworkshops und Jahreskreiskurse. „Viele wissen gar nicht, welche Schätze sie in ihrem Garten haben oder am Wegesrand stehen“, stellt Karin Zehentner fest. Wer mehr Informationen zu den Kursen von blue oak – Heilen mit Pflanzen wissen möchte, der meldet sich unter blue.oak@gmx.net, Telefon 0152-23211804 oder schaut bei Instagram unter @blueoak.heilenmitpflanzen.
Zur Vorbereitung müssen die Blüten für drei Wochen eingelegt werden.
Rezept: Heilsalbe für die Haut mit Rosen, Holunder und Gänseblümchen
Hier Video zur Herstellung:
Die Anleitung in Wort und Bild:
Gänseblümchen, Rosenblätter und Holunderblüten zu gleichen Anteilen sammeln.
Die Gänseblümchen für einige Zeit zum Trocknen auf eine Zeitung legen, damit alle kleinen Tiere, die sich möglicherweise noch in den Blüten verstecken, herauskrabbeln können.
Der Holunder sollte möglichst dann gesammelt werden, wenn die Blüten noch viel Blütenstaub enthalten, und dann ebenfalls für etwa eine Stunde angetrocknet werden.
Die Rosenblätter können möglichst frisch hinzugefügt werden.
Die Pflanzenteile in ein frisches, ausgekochtes, sauberes und möglichst dunkles Glas schichten. Mit Öl (zum Beispiel Sesam-, Sonnenblumen- oder Jojobaöl) auffüllen – bis alles gut bedeckt ist.
Das Glas für drei Wochen im abgedunkelten Bereich stehen lassen, ab und zu schütteln.
Nach dieser Zeit das Glas im Wasserglas und bei mäßiger Temperatur gleichmäßig erhitzen, gerne für circa eine Stunde. Aber Achtung: nicht kochen!
Bienenwachs hinzugeben.
Das Öl abseihen, im Wasserbad weiter erhitzen und für jede 100 ml Öl
5 g Bienenwachs und
10 g Kakaobutter
Hinzugeben. Langsam erwärmen und umrühren, bis sich alles im Öl aufgelöst hat.
Langsam das Öl im Wasserbad erwärmen und auflösen, bis sich alle Zutaten im Öl aufgelöst haben.
Dann eine Salbenprobe nehmen: Ein paar Tropfen auf ein kleines flaches Teller geben, in den Kühlschrank und nach einiger Zeit prüfen, ob die Salbenmasse die gewünschte Konsistenz hat. Falls nicht: einfach noch etwas Bienenwachs hinzufügen.
Salbenmasse in kleine, saubere Tiegel abfüllen. Die kann man bspw. im Internet finden und erwerben.
Wenn alles perfekt ist, die Salbenmasse in kleine, saubere Tiegel abfüllen. Vorsicht: die Deckel erst schließen, wenn alles abgekühlt ist. Sonst bilden sich Kondensattropfen, und die kann man in einer Salbe gar nicht gebrauchen.
Zuguterletzt die Salbendosen beschriften – auch mit dem Abfülldatum.
An einem kühlen, trockenen und schattigen Ort aufbewahrt kann die Salbe acht bis zehn Monate halten.
Die Salbe wirkt hautfreundlich, entzündungshemmend, schmerz- und juckreizlindernd, beruhigend und regenerierend. Sie kann auf kleine Verletzungen, Insektenstiche und blaue Flecken aufgetragen werden, hilft aber auch bei rissigen Händen, trockenen Lippen oder rauer Haut.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Eure Karin M. Zehentner
Hier noch die Wirkungsweise der einzelnen Heilpflanzen:
Gänseblümchen (Bellis perennis): Das sanfte Tausendschön ist ein echtes Durchhaltetalent: es blüht das ganze Jahr über fast unscheinbar in unseren Gärten und an Wegrändern und hat doch so viel Schönheit und Potenzial zu bieten. Du solltest es Dir unbedingt einmal genauer anschauen und seine Freundlichkeit auf Dich wirken lassen. Die ganze Pflanze ist ungiftig – die Blütenköpfchen sind zum Beispiel eine leckere Zutat in Salaten. Aufpassen sollten nur diejenigen, die eine Allergie gegen Korbblütler haben.
Der Tee hilft zum Beispiel als Umschlag verwendet bei schlecht heilenden Wunden, aber auch innerlich genossen kann er sehr hilfreich sein – das Gänseblümchen ist eine beliebte Schmuckdroge bei Detox-Teekuren. Es wirkt schleimlösend, auswurffördernd und entzündungshemmend. Außerdem regt es den Stoffwechsel an. Die Gerbstoffe die es enthält, wirken zusammenziehend und helfen den Juckreiz zu mildern. Es ist ein Erste-Hilfemittel bei Insektenstichen und grundsätzlich ein rechtes Rückbildungswunder!
Rose: Die Blume der Liebe beruhigt und erfreut uns allein schon durch ihren feinen Duft – er wirkt tröstlich und entspannend. Die Rose ist deshalb auch als echter Herzöffner bekannt – nicht umsonst schenken sich Liebende Rosen. Sie wirkt ausgleichend, zusammenziehend, entzündungshemmend und wundheilend. Ihre ätherischen Öle sind sehr kostbar.
Holunder (Sambucus nigra): Der Holunder ist ein uralter Schutzbaum, der der Frau Holle geweiht ist. Früher hieß es, der Strauch, der baumhoch werden kann, ersetze die Hausapotheke – alles an ihm kann für die Gesundheit genutzt werden. Bekannt sind natürlich vor allem die duftenden Blüten, die, gesammelt an einem sonnigen Tag und gut getrocknet einen wunderbaren Fiebertee abgeben. Er wirkt schweiß- und harntreibend sowie fiebersenkend und kann vor allem bereits gut zur Abwehr von Infekten getrunken werden, denn Holunder erhöht die Widerstandskraft des Immunsystems.
Ein rechter Segen für die Gesundheit sind natürlich auch der Holundersaft oder das Holundermus – wichtig dabei ist zu wissen, dass die Holunderbeeren nur gekocht genießbar sind. Dann enthalten sie aber richtig viel Vitamin C. Die Blüten können übrigens auch hervorragend zu Sirup oder dem bayerischen Traditionsgericht, den Hollerkiachl verarbeitet werden.
(Quelle: Kolumne Karin M. Zehentner / Beitragsbild, Fotos, Video: Innpuls.me)
Wer mehr wissen möchte, der kann sich gerne für folgende Workshops bei Karin M. Zehentner anmelden – Alle Kurse finden in der Gärtnerei Jolling in Bad Endorf (Landkreis Rosenheim) statt:
25. Juni 2023, 17 bis 21 Uhr: Heilpflanzen für das Immunsystem. Besprochen werden unter anderem Salbei, Thymian und Storchenschnabel. Wir kochen eine Spitzwegerichsalbe und lernen viel über die vielseitige Verwendung von Heilpflanzen im Alltag, die uns zu einem kräftigeren Immunsystem verhelfen.
22. Juli 2023, 9 bis 13 Uhr: Heilpflanzen für Schwangerschaft und Geburt. Besprochen werden unter anderem Eichenrinde, Löwenzahn, Dill und Frauenmantel. Im Workshop wird ein Wochenbett-Duftkissen angefertigt. Es gibt Tipps zum Sammeln und Lagern der Pflanzen und zum richtigen Teekochen.
30. Juli 2023, 17 bis 21 Uhr: Heilpflanzen für die Wechseljahre: Für diese Übergangszeit gibt es Hilfe aus dem Pflanzenreich, die helfen typische Symptome wie Hitzewallungen, Kreislaufstörungen und hormonelle Schwankungen zu mildern.
17. September 2023, 17 bis 21 Uhr: Gesunde Gewürze in der Küche – genussvoll gesund essen. Beifuß, Kümmel, Petersilie, Liebstöckl: viele Kräuter peppen unser kulinarisches Erlebnis auf heilsame Weise auf. Ein lohnenswerter Blick ins Gewürzregal und ins Kräuterbeet.
Mehr Information und Anmeldung unter Telefon 0152-23211804 oder unter blue.oak@gmx.net.
(Quelle: Kolumne Karin M. Zehentner / Beitragsbild, Fotos, Video: Innpuls.me)
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