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Skitourengeher stirbt in Lawine

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

26. Januar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Ramsau / Landkreis Berchtesgadener Land – Schneemassen rissen einen 39-jährigen aus dem Grossraum München am gestrigen Dienstagnachmittag im Hocheiskar in den Berchtesgadener Alpen mit. Helfer konnten den Mann nur mehr tot bergen. Sein Begleiter wurde wie durch ein Wunder von der Lawine verschont.

Die beiden Skitourengeher wollten zusammen auf die 2523 Meter hohe Hocheisspitze gehen. Bei dieser Tour handelt es sich um eine sehr steile und anspruchsvolle Strecke, bei  der es in der Vergangenheit schon mehrfach schwere Lawinenunglücke gegeben hat.
Nach Angaben der Polizei ereignete sich das tragische Unglück am gestrigen Dienstag unterhalb der Hocheisspitze auf rund 2400 Höhenmeter –  etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels. Bei einer Querung in dem Kar  wurde durch einen der beiden Männer ein Schneebrett über eine Länge von geschätzt 150 Meter Breite und rund 200 Meter in der Länge ausgelöst.
Der vordere der beiden Tourengeher, ein 54-jähriger, wurde wie durch ein Wunder von dem Schneebrett nicht mitgerissen. Sein Begleiter jedoch, der mit einem Abstand von 20 Metern hinter ihm gegangen war, wurde durch die Schneemassen über eine Höhe von 400 Höhenmetern im felsdurchsetzten Steilgelände bis in das Hintereiskar gespült.
Sein Begleiter setzte sofort einen Notruf ab und versuchte in den Bereich des Lawinenkegels, der sich über 600 Meter talwärts zum Teil einer Rinne erstreckte, zu gelangen, um dort mit der Suche per LVS-Gerät zu beginnen. Aufgrund der Größe der Lawine hatte er im oberen Bereich keine Signale.
Der ebenfalls durch den Notruf alarmierte österreichische Rettungshubschrauber „Martin 6“ überflog im Anflug zur Bergwachtstatin in Ramsau bei Berchtsgaden die Einsatzstelle und nahm sofort den Begleiter mit auf. Einsaztkräfte der Bergwacht und der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei begannen mit der Suche. Schließlich konnten sie den Verschütteten gut einen Mter unter der Schneedecke orten und ausgraben. Leider kam jede Hilfe zu spät. Die Bergung des Toten wurde mit Hilfe des Polizeihubschraubers „Edelweiß 4“ durchgeführt.
Der Bayerische Lawinenwarndienst hatte für diesen Tag eine mäßige Lawinengefahr (2 der 5-teiligen Skala) ausgegeben. Nach derzeitigem Ermittlungsstand gibt es keine Anhaltspunkte für ein FRemdverschulden oder Hinweise auf Fahrlässigkeit durch den Begleiter.
(Quelle: Pressemitteilung Polizeipräsidium Oberbayern Süd / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

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