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Stadtradeln 2022 in Bruckmühl

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

12. März 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Bruckmühl / Landkreis Rosenheim – Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurücklegen – das ist seit 2008 das Ziel des Stadtradelns. 21 Tage lang werden möglichst viele Strecken – sei es zur Arbeit oder zum Einkaufen oder auch für Ausflüge – klimafreundlich mit dem Drahtesel absolviert. „Dabei ist es egal, ob man bereits jeden Tag radelt oder bisher eher selten mit dem Fahrrad unterwegs ist“, erklärt Organisatorin  und  „Aktionsbeauftragte“ Anna Heimgartner vom Markt Bruckmühl .

Nur eines zählt: jeder Kilometer. „Besonders gut fürs Klima ist es, wenn man durch die Aktion generell Fahrten mit dem Auto vermeiden kann und man die Menschen dafür begeistert künftig auch mehr als Pedalritter unterwegs zu sein“, ergänzt Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter. Denn: 80 Prozent der Haushalte in Deutschland besitzen ein Fahrrad. Doch liegt der Anteil aller Wege, die in Deutschland geradelt werden, laut Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur durchschnittlich bei nur zehn Prozent. Das ergab eine Statistik von 2014.

Rund 2100 Städte, Märkte und Gemeinden 
machen beim Stadtradeln mit

Und genau hier setzt das Stadtraden an: Angefangen in 2008 mit ein paar wenigen Kommunen hat sich die Aktion rasant entwickelt und 2021 haben bereits über 2100 Städte, Märkte und Gemeinden teilgenommen. Seit 2016 tritt der Markt Bruckmühl mit seinen zahlreichen Gruppen bestehend aus Firmenmannschaften, Schulklassen, Vereinen, Kommunalpolitikern und Co. mit Erfolg an. Im Landkreis Rosenheim ist Bruckmühl beim Stadtradeln stets an der Spitze zu finden. „Es geht aber nicht nur um den Wettkampf. Es geht darum, gemeinsam das Radfahren sichtbarer zu machen, etwas für die Gesundheit zu tun und en passant leistet man zudem einen Beitrag zum Klimaschutz“, untermauert Richter. Das gute Miteinander hebt auch Anna Heimgartner hervor und so gibt es kommunale Zusammenschlüsse für besondere Aktionen. Ein Beispiel hierfür ist die mittlerweile traditionelle Auftakttour des Mangfalltals mit den Nachbargemeinden. Heuer ist möglicherweise sogar eine Sternfahrt der Landkreis-Kommunen anvisiert.
Doch einen Schritt nach dem anderen: Jüngst hat Anna Heimgartner den Markt Bruckmühl für die Aktion 2022 – vom 19.Juni bis 9. Juli – angemeldet. Sobald die Kommune freigeschaltet ist, was nach Angaben der Stadtradel-Verantwortlichen bis zu fünf Tage dauern kann, können dann auch schon die Teamkapitäne ihre Teams und die Einzelfahrer sich unter www.stadtradeln.de/bruckmuehl registrieren. Dort sind später dann auch die Übersichten und Erfolge zu sehen sowie die Eingaben der erradelten Kilometer zu erledigen. Zudem werden hier die Informationen zu geplanten Ausflugs- und Informationsfahrten sowie zur Auftakt- und Abschlussveranstaltung veröffentlicht. „Es lohnt sich also regelmäßig einen Blick darauf zu werfen“, so Heimgartner.

Im Fokus steht eindeutig
der Radlspaß

Der Radlspaß steht eindeutig im Fokus. Langfristiges Ziel: dauerhaft die Bürger fürs Fahrradfahren begeistern – zum Wohle des Klimas, der eigenen Gesundheit mit Bewegung an der frischen Luft und demzufolge für mehr Lebensqualität.
Die Messlatte ist dabei heuer hoch: „Bruckmühl hat aktuell das fahrradbegeistertste Kommunalparlament in der Kategorie 10.000 bis 49.9999 Einwohner einer AGFK- Kommune“, betont Richter. Insgesamt haben die Gemeinderäte 4979 Kilometer bei der Aktion 2021 zusammengebracht. Summa summarum hatten  binnen drei Wochen im vergangenen Jahr 1105 Radler der Marktgemeinde in 44 Teams insgesamt 198.487 Kilometer erradelt und damit 29 Tonnen CO2 vermieden. Dabei wurde das Ergebnis von 2020 um 90.000 Kilometer getoppt.
Die Stadtradeln-Aktion will, dass viele Menschen mit dem Fahrrad unterwegs sind und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Damit noch mehr Menschen dauerhaft vom Auto aufs Rad umsteigen, brauche es aber zugleich eine Radinfrastruktur, auf der sie schnell und sicher ans Ziel kommen und das Wissen um die Wegeverbindungen und schöne Ziele. Wegen Letzteren sind Bürgermeister Richter und Stadtradeln-Koordinatorin Heimgartner für die Bruckmühler schon wieder fleißig am planen.

Zu Sehenswürdigkeiten im
Gemeindegebiet von Bruckmühl

Nach den coronabedingten Ausfällen beziehungsweise reduzierten gemeinsamen Ausfahrten soll es heuer wieder mittwochs mit dem Bürgermeister zu Sehenswürdigkeiten im Gemeindegebiet beziehungsweise Informationstouren zu speziellen Themen samt Erklärungen durch den Rathauschef geben. Diese Feierabendfahrten sind sehr beliebt. Im Mangfalltal wie auch im Landkreis Rosenheim verfüge man über ein gutes und breitgefächertes Radwegenetz und gerade der Bruckmühler absolviere viele Erledigungen per Rad. „Aber besser geht immer“, so Richter. Die VHS Bruckmühl hat überdies im Vorfeld des Stadtradelns – als Warm-up quasi – bereits zahlreiche Fahrten und „Fit mach“-Angebote fürs Fahrrad im Programm.

Hoffnung auf CO2-Ersparnis und 
Spitzenposition bei den Radlern

Wenn sich neben der CO2-Ersparnis auch noch eine erneute Spitzenposition für Bruckmühl ergibt, „Dann ist das ein schöner Nebeneffekt und ich weiß um den Fleiß der Bruckmühler Radler“, so Richter nicht ohne Stolz. Wie berichtet, wird die Radlfreundlichkeit hoch geschrieben im Markt. Seit Jahren sind die Bürger und Institutionen  die Top-Radler in der Region und  siegen beim Stadtradeln im Vergleich mit den anderen teilnehmenden Kommunen im Landkreis (ausgenommen die kreisfreie Stadt Rosenheim). „Von Beginn an war die Teilnahmebereitschaft enorm. Die verschiedensten Teams tun sich dabei zusammen und Freundschaften entstehen“, so Heimgartner. Der Bürgermeister geht mit gutem Beispiel voran: „Den Weg zur Arbeit oder auch zu Terminen  absolviere ich gerne auf dem Rad. Da bin ich manchmal sogar schneller als mit dem Auto“, so Richter. Ihm ist die Fahrradfreundlichkeit  – wie auch dem gesamten Gemeinderat – ein wichtiges Anliegen. Aktuell läuft das Zertifizierungsverfahren bei der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK Bayern).   „Wir rechnen 2023 mit der Titelverleihung.“
(Quelle: Stadtmarketing Bruckmühl / Beitragsbild: Silvia Mischi, zeigt: Bruckmühls Bürgermeister Richard Richter und Organisatorin und „Aktionsbeauftragte“ Anna Heimgartner vom Markt Bruckmühl tüfteln an der großen Landkarte über den Bürgermeister-Touren 2022.)

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