Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim bleiben im Geschäft um die Pre-Playoff-Qualifikation in der DEL2. Im vorletzten Heimspiel gelang den Grün-Weißen in einem spannenden Spiel mit spektakulärer Schlussphase ein 3:2-Heimsieg gegen einen starken ESV Kaufbeuren. Vor 4.687 Zuschauer traf Norman Hauner in Überzahl zur Rosenheimer Führung und erzielte gut zwei Minuten vor der Schlusssirene den Siegtreffer. Das Tor zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung gelang Bastian Eckl. Wie schon in den beiden vorangegangenen Heimspielen überzeugte Starbulls-Torwart Oskar Autio mit einer hervorragenden Leistung und unglaublichen Paraden.
Die Rosenheimer Fans standen wie immer voll hinter ihrer Mannschaft. Fotos: Copyright Peter Lion
Weil der Finne Oskar Autio, der zwei Tage zuvor bei der 5:7-Niederlage in Bad Nauheim pausierte, wieder das Rosenheimer Tor hütete, war diesmal für Reid Duke kein Platz im Line-up. In der zweiten Sturmreihe der Starbulls spielte deshalb Stefan Reiter neben Chris Dodero und Sebastian Streu. In der Verteidigung kam Denis Shevyrin zum Zug, weil sich Steffen Tölzer beim Spiel am Freitag verletzte und an seinen Einsatz nicht zu denken war.
Die Starbulls, die in den bisherigen drei Hauptrunden-Vergleichen mit dem Rivalen aus dem Allgäu noch keinen einzigen Punkt ergattern konnten, starteten mit unheimlich viel Elan in die Partie. Nach nicht einmal einer halben Spielminute verzeichneten die Grün-Weißen bereits drei Torschüsse. Die besseren Torchancen hatten aber zunächst die Gäste. Bei einem gefährlichen Schuss von Tyler Spurgeon (1.) und bei einem Konter gegen Joseph Lewis (2.) rettete Keeper Oskar Autio früh bereits zweimal spektakulär. Danach mussten die „Joker“ aus dem Allgäu aber auch mehrfach mit unerlaubten Weitschüssen auf die Rosenheimer Dominanz der Anfangsphase antworten.
Die Starbulls starteten mit großem Elan in die Partie.
Der verdiente Führungstreffer für die Hausherren gelang Norman Hauner in Überzahl. Gästeverteidiger Simon Schütz hatte gerade 20 Sekunden auf der Strafbank Platz genommen, als Hauner nach Pass von C.J. Stretch plötzlich in bester Schussposition war und den Puck ins rechte untere Eck jagte; Manuel Strodel hatte am Torraum dafür gesorgt, dass Torwart Daniel Fießinger keine Sicht hatte (12.).
Fast hätte Hauner kurz vor der ersten Pause beim zweiten Rosenheimer Powerplay das 2:0 nachgelegt. Zuvor hatten die Starbulls aber Glück, dass der schnelle und auffällige Yannik Burghart das Tor knapp verfehlte (17.). Der 22-jährige Gästestürmer war es auch, der für den ersten Aufreger im zweiten Spielabschnitt verantwortlich war. Nach einem abgeblockten Torschuss der Starbulls steuerte Burghart allein auf das Rosenheimer Tor zu, scheiterte aber am glänzend parierende Autio (22.). Die grün-weiße Absicherung nach hinten klappte in dieser Situation nicht – und auch wenige Minuten später machte es die Starbulls-Defensive den Gästen zu einfach: John Lammers legte in den hohen Slot, wo Tyler Spurgeon zwischen den beiden Verteidigern durchfahren konnte und frei vor Autio auf 1:1 stellte (25.).
Bastian Eckl hätte umgehend die Rosenheimer Führung wieder herstellen können, ließ sich bei einem Alleingang aber mit dem Abschluss zu viel Zeit. Danach verloren die Starbulls den Faden und die gelungenen Aktionen in einer nun zerfahrenen Partie gehörten den Allgäuern. Oskar Autio verhinderte mehrfach eine Kaufbeurer Führung. Die größte Tat vollbrachte er bei einem Powerplay der Gäste, als er einen Nachschuss von Micke Saari aus dem scheinbar leeren Tor hechtete (35.). Sekunden vor der zweiten Pause hatte plötzlich Dominik Kolb nach einem Solo das zweite Rosenheimer Tor auf dem Schläger, scheiterte jedoch am ebenfalls sehr gut spielenden Gästetorwart.
Den Starbulls gelang es immer wieder, die Führung zu verteidigen.
Im letzten Drittel rissen die Gastgeber das Spiel vom ersten Bully an wieder an sich und wurden rasch belohnt. Bastien Eckl setzte Chris Dodero ein, dessen Abschluss Keeper Fießinger noch aus dem kurzen Eck kratzen konnte, dann aber gegen den Abstauber vom nachsetzen Eckl keine Abwehrchance hatte – 2:1 (43.). Und drei Minuten später jubelten die Starbulls bereits erneut. Lukas Laub brachte ein tolles Zuspiel von C.J. Stretch frei vor Fießinger nicht im Tor unter, den Nachschuss von Stretch aus spitzem Winkel schob sich der Gästetorwart aber selbst über die eigene Torlinie. Die Unparteiischen entschieden auf Tor, revidierten dies aber zum Unverständnis von Spielern und Zuschauern wieder (46.).
Im nun offenen und an Spannung kaum zu überbietenden Schlagabtausch verteidigten die Starbulls ihre knappe Führung lange erfolgreich, mussten knapp sechs Minuten vor der Schlusssirene aber den 2:2-Ausgleichstreffer hinnehmen. Alexander Thiel hatte von der blauen Linie abgezogen, Tyler Spurgeon am Torraum unhaltbar abgefälscht (55.). Das stachelte die Grün-Weißen an. Sie setzten die Gäste enorm unter Druck. Und nachdem Schlussmann Fießinger zweimal noch grandios retten konnte, schoss ihn Norman Hauner von hinter der Torlinie raffiniert an und bejubelte seinen zweiten Treffer – 3:2 (58.).
Die Rosenheimer lassen sich von ihren Fans feiern.
In den beiden dramatischen Schlussminuten agierte der ESVK ohne Torwart und wegen Rosenheimer Strafzeiten schließlich zunächst mit zwei und in den letzten 17 Sekunden sogar mit drei Feldspielern mehr auf dem Eis. Die Starbulls aber wehrten sich erfolgreich gegen den dritten Gegentreffer. Als letzte von vielen Glanztaten begrub Rosenheims Keeper Autio einen satten Schuss von Jamal Watson sicher unter sich.
Trotz des Drei-Punkte-Erfolgs gegen Kaufbeuren stehen die Starbulls Rosenheim in der DEL2-Tabelle noch auf Playdown-Rang elf, jedoch mit nur einen Punkt Rückstand auf den begehrten zehnten Platz. Und die Pre-Playoff-Qualifikation können sie aus eigener Kraft schaffen! Die letzten beiden Hauptrundenspiele bestreiten die Starbulls am kommenden Wochenende auswärts gegen die Kassel Huskies (Freitag, 19:30 Uhr) und zuhause gegen den EHC Freiburg (Sonntag, 18:30 Uhr).
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Peter Lion)
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