Rosenheim – Für die ärgerliche 3:4-Auswärtsniederlage nach Verlängerung am Freitagabend in Bietigheim wollten sich die Starbulls Rosenheim mit einem Heimsieg am Sonntag gegen die Selber Wölfe rehabilitieren. Und nach einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Drittels hielten die Starbulls mit einer 2:0-Führung und guten Chancen auf weitere Tore eigentlich alle Trümpfe in den Händen. Am Ende stand aber eine heftige 3:7-Heimniederlage gegen den Kontrahenten aus Oberfranken zu Buche, der damit die Starbulls in der Tabelle überrundet. Kurios: Es gab lediglich eine Strafzeit gegen Rosenheim, die aber mit gleich drei gegnerischen Torerfolgen bestraft wurde.
Es sah lange Zeit gut aus für die Starbulls Rosenheim. Aber am Ende gab es eine heftige Heimniederlage. Fotos: Ludwig Schirmer
Die Starbulls traten im ersten Saisonvergleich gegen Selb mit der gleichen Aufstellung an, wie zwei Tage zuvor in Bietigheim. Das Tor hütete allerdings nicht Tomas Pöpperle, sondern Christopher Kolarz.
Nach einem torlosen ersten Drittel gingen die Hausherren mit einem Doppelschlag mit 2:0 in Führung. Ganze 36 Sekunden waren nach dem ersten Seitenwechsel gespielt, als Lukas Laub aus kurzer Distanz einnetzen konnte. Shane Hanna hatte den Puck per Rückhand vor das Gästetor gearbeitet und Stefan Reiter legte clever und uneigennützig auf den Torschützen ab. Keine halbe Minute später, es lief noch immer die 21. Spielminute, zog Stefan Reiter nach einem Rückpass von Sebastian Streu direkt ab, Gästetorwart Michael Weidekamp bekam die Schoner nicht mehr ganz zusammen und der Puck rutsche über die Linie. Lukas Laub hätte bei einem Alleingang auf 3:0 stellen können, brachte die Scheibe aber nicht an Weidekamp vorbei (23.).
Nach dem Anschlusstreffer kippte die Partie
Aus dem Nichts gelang den Gästen aus der oberfränkischen Porzellanstadt der Anschlusstreffer. Arturs Kruminsch traf mit einem verdeckten Schuss ins kurze Eck (24.). Danach lag ein dritter Rosenheimer Treffer mehrfach in der Luft. Norman Hauner und Tyler McNeely vergaben aus kürzester Distanz, Gästeverteidiger Moritz Raab verhinderte mit seinem Schläger auf der Torlinie das 3:1 für die Starbulls (31.) – und dann kippte die Partie.
Es gab lediglich eine Strafzeit gegen Rosenheim. Diese wurde aber gleich mit drei gegnerischen Torerfolgen bestraft.
Rosenheims Verteidiger Denis Shevyrin wurde wegen eines unüberlegten Ellbogenchecks mit einer großen Strafe belegt. Die daraus resultierenden fünf Überzahlminuten nutzten die Gäste, die in den letzten Spielen ihrerseits im Powerplay überhaupt nichts Zählbares zu Wege brachten, gleich zu drei Toren! Zunächst traf Jordan Knackstedt per Direktabnahme zum 2:2; beim Flachschuss aus relativ spitzem Winkel war Starbulls-Keeper Kolarz die Sicht versperrt (34.). Steve Hanusch brachte die Wölfe mit einem platzierten Handgelenkschuss ins linke obere Eck in Führung (35.). Nick Miglio erhöhte per Abstauber nach einem Pfostentreffer von Peter Trska auf 2:4 (36.).
Im letzten Drittel verhängten die Unparteiischen auch gegen die Gäste eine große Strafe; es traf Frank Hördler wegen eines Bandenchecks gegen C.J. Stretch. Weil Richard Gelke bereits auf der Strafbank saß, hatten die Starbulls nun zwei Spieler mehr auf dem Eis. Diesen Vorteil nutzten die Grün-Weißen zum 3:4-Anschlusstreffer durch Maximilian Vollmayer, der die Hartgummischeibe aus der Halbdistanz in die Maschen drosch (45.). In den restlichen über viereinhalb Minuten Überzahl kamen die Starbulls zwar noch zu einigen gefährlichen Abschlüssen, von der im Spielabschnitt zuvor vom Gegner demonstrierten Powerplay-Effektivität waren sie aber weit entfernt. „In Überzahl waren schon Situationen da, aber wir sind teilweise kläglich gescheitert. So eine Fehlpassorgie habe ich selten gesehen“, ärgerte sich Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen.
„Die letzten zehn Minuten waren peinlich“
Knapp zehn Minuten vor der Schlusssirene spazierte Nick Miglio durch die Rosenheimer Abwehr und scheiterte an Torwart Kolarz, bei dem es aber nur so aussah, als hätte er die Scheibe unter Kontrolle gebracht. Während die Starbulls-Spieler abschalteten, blieb Gästestürmer Arturs Kruminsch aufmerksam und stocherte das wohl frei neben den Torwartschonern liegende Spielgerät zum 3:5 über die Torlinie (51.). Egils Kalns zum 3:6 (53.) und Jordan Knackstedt zum 3:7 (60.) schraubten das Resultat gegen konsternierte Starbulls noch in die Höhe. „Die letzten zehn Minuten waren peinlich, dafür muss ich mich bei unseren tollen Fans entschuldigen“, sprach Jari Pasanen nach Spielende Klartext.
Die Selber Wölfe haben nach 19 Spieltagen nun 28 Punkte eingefahren. Die Starbulls bleiben bei 26 Zählern stehen und sind punktgleich mit den Dresdner Eislöwen. Weniger Punkte auf dem Konto haben nur die Bietigheim Steelers (24).
(Quelle: Pressemitteilung Starbulls Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: Copyright Ludwig Schirmer)
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