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Sturmtief „Zoltan“ hält Feuerwehr auf Trab

Sturmtief Zoltan wütet im Landkreis Traunstein. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

22. Dezember 2023

Lesezeit: 5 Minute(n)

Landkreis Traunstein – Sturmtief „Zoltan“ hält die Feuerwehren in der Region ganz schön auf Trab. Alleine im Landkreis Traunstein gab es in den vergangenen 24 Stunden mehr als 150 Sturmeinsätze. 

Sturmtief Zoltan wütet im Landkreis Traunstein. Foto: Innpuls.me

Für die Feuerwehren im Landkreis Traunstein gab es in den vergangenen 24 Stunden viel zu tun. Fotos: Feuerwehrverband Traunstein

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Sturmtief „Zoltan“ ist mit Böen von mehr als 100 Stundenkilometern über die Region gezogen und hat dabei vielerorts für Feuerwehreinsätze gesorgt. In den meisten Fällen handelte es sich um umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten oder Bauzäune und Gegenstände, die es zu sichern galt. Insgesamt waren knapp 40 der insgesamt 80 Feuerwehren im Landkreis Traunstein bis Freitagmittag im Einsatz.

Die ersten Alarme gingen bereits am Donnerstagmittag (21.12.) ein. Gegen 23 Uhr kam es auf Grund eines kurzen aber kräftigen Gewitterschauers zu einer Häufung der Alarme. Daraufhin wurde auch die Feuerwehr-Führungsstelle „Chiemsee“ im Feuerwehrhaus Erlstätt besetzt. Im Laufe des Freitags kam es immer wieder zu witterungsbedingten Einsätzen, wobei größere Schäden oder verletzte Personen derzeit nicht bekannt sind. Momentan ist im Landkreis Traunstein von etwa

Brennende Äste in Oberleitung

150 Einsätzen innerhalb von 24 Stunden auszugehen.
In Götzing bei Fridolfing brannten Äste, die auf eine Oberleitung gefallen waren, so auch im Einsatzbereich der Feuerwehr Tettenhausen. In Rottau musste eine Dachkonstruktion gesichert werden, die teilweise eingestürzt war. In Trostberg und Hart waren PKWs mit Bäumen kollidiert, es blieb glücklicherweise bei Blechschäden. In Taching kam ein Fahrzeug von der Fahrbahn ab und landete im Straßengraben.

Stromausfall in Petting

Petting meldet einen eineinhalbstündigen Stromausfall und mehrere umgestürzte Bäume im Gemeindegebiet. In Wonneberg musste die Feuerwehr ausrücken, weil einem Rettungswagen durch umgestürzte Bäume die Weiterfahrt zu einem medizinischen Notfall verwehrt wurde. In Reit im Winkl war die Hilfe der Feuerwehr nötig, weil der Wind ein Blechdach teilweise abgedeckt hatte. Wie vor wenigen Wochen war jedoch die Motorsäge das am häufigsten verwendete Einsatzgerät. Die Feuerwehrleute mussten flächendeckend zahlreiche umgefallene Bäume von Straßen und Wegen beseitigen. Die Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein wird über die weitere Entwicklung berichten.

Blechdach in Reit im Winkl abgedeckt

Die Feuerwehr Vogling wurde 19:41 Uhr auf die Kreisstraße TS 5 wegen eines umgestürzten Baumes alarmiert. Am Breitenbergweg mussten die Feuerwehren Rottau und Grassau eine teilweise eingestürzte Dachkonstruktion sichern. Im Zuge der Sanierung wurde ein Notdach errichtet, dass dem Wind nicht standhielt. Die Feuerwehren haben das Dach erneut provisorisch abgedichtet. In Grassau galt es außerdem einen Bauzaun an der Grund- und Mittelschule zu sichern. Die Feuerwehr Schleching wurde mehrmals zu umgestürzten Bäumen auf der Bundesstraße B 307 alarmiert. Die Feuerwehr Eisenärzt musste im Bereich des Ortsteils Lipp mehrere Bäume beseitigen, die auf die Straße gefallen waren und auch die Einsatzkräfte in Siegsdorf waren mehrmals zu umgestürzte Bäumen alarmiert worden. Im Einsatzbereich der Feuerwehr Hammer fiel ein Baum über die Bundesstraße B 306, auch hier konnten die Helfer mittels Motorsäge schnell wieder für freie Fahrt sorgen. „Wir waren mit zehn Mann vor Ort und hatten alles nach etwa 20 Minuten erledigt“, sagt Kommandant Konrad Seehuber. Um 1:44 Uhr wurde die Feuerwehr Marquartstein zu einem umgestürzten Baum auf der Bundesstraße B 307 alarmiert und in den Morgenstunden des Freitags mussten die Aktiven in Reit im Winkl ausrücken, da an einem Gebäude an der Frühlingstraße ein Blechdach abgedeckt war. „Bei dem Kaltdach hat sich das Blech aufgebogen, unseren Einsatzkräften ist es aber in der windstillen Zeit gelungen, das Dach wieder abzudichten“, so Kommandant Günter Braun.

Brandalarm am Bahnübergang Götzing

Am Donnerstag um 12:54 erfolgte der erste Alarm im östlichen Landkreis für die Feuerwehren Palling und Freutsmoos wegen eines umgestürzten Baumes. Gegen 16:20 Uhr wurde die Feuerwehr Kay zu einer sogenannten Verkehrslenkung nach einem Verkehrsunfall alarmiert. In den frühen Abendstunden wurden die Feuerwehren Fridolfing und Pietling an den Bahnübergang Götzing der Strecke Mühldorf – Freilassing alarmiert. Es wurde ein Brand im Bereich der Oberleitung gemeldet, weil Äste darauf gestürzt waren. Zusammen mit einem Stromversorger sowie den Verantwortlichen der Bahn hatte man die Lage schnell unter Kontrolle. Die Feuerwehr Tettenhausen hatte es ebenfalls mit einer abgerissenen Stromleitung zu tun, auch dort konnte man rasch die nötigen Schritte einleiten, um die Gefahr zu beseitigen. Außerdem mussten die Aktiven auf der Kreisstraße TS 26 zu einem umgestürzten Baum ausrücken. Die Feuerwehr Waging hatte ebenfalls einige witterungsbedingte Einsätze wie beispielsweise einem umgestürzten Baum im Bereich „Seeteufel“. Für die Kräfte aus Gaden ging es auf die Staatsstraße 2104, auch dort musste ein Fahrbahnhindernis beseitigt werden. Im Gemeindebereich Taching ist ein PKW von der Fahrbahn abgekommen und in einem Graben gelandet. Die zwei Insassen konnten sich selbst befreien. Die Feuerwehren Taching und Waging waren zur Hilfeleistung vor Ort. Josef Mayer von der Feuerwehr Petting meldet einen Stromausfall zwischen 22:30 Uhr und 23:50 Uhr im Ortsgebiet. Die Feuerwehr rückte insgesamt fünfmal zu umgestürzten Bäumen aus. Die Floriansjünger in Wonneberg mussten ausrücken, weil umgestürzte Bäume im Ortsteil Brunnstadt die Weiterfahrt eines Rettungswagens in Richtung Zell behinderten. Die Feuerwehrleute leisteten „Begleitschutz“ bis zum Einsatzort des Rettungswagens und waren den Sanitätern dann noch als Tragehilfe bei dem Notfalleinsatz behilflich. Mittels Motorsäge konnte der Weg rasch freigeschnitten werden.

PKW-Brand in Tacherting 

Mehrere Einsätze hatten die Feuerwehren der Stadt Trostberg. Die Kernstadtwehr wurde bereits am Donnerstagmittag um 12:13 Uhr zu einem umgestürzten Baum auf die B 299 gerufen. In den Abendstunden mussten sie einem PKW-Fahrer helfen, der mit seinem Wagen im Bereich des EDEKA Lagers auf einen umgestürzten Baum gefahren war. Außerdem wurden die Zufahrten zum Krankenhaus regelmäßig kontrolliert. Die Heiligkreuzer Einsatzkräfte mussten beispielsweise im Ortsbereich Wäschhausen sowie auf der Kreisstraße TS 51 Bäume beseitigen. In den Nachmittagsstunden wurde die Feuerwehr Oberfeldkirchen in ein Waldstück bei Deisenham gerufen, auch hier mussten Bäume beseitigt werden. Bei Stöttling mussten die Aktiven aus Lindach wegen einer Fahrbahnbehinderung tätig werden.

Am Donnerstag um 13:26 Uhr wurden die Feuerwehren Tacherting und Engelsberg auf die Kreisstraße TS 20 gerufen. Dort geriet ein PKW in Brand und musste gelöscht werden. Nur wenige Minuten nach dem der Einsatz abgearbeitet war, wurden beide Feuerwehren zu einem umgestürzten Baum auf die Kreisstraße TS 8 alarmiert. Im weiteren Tagesverlauf waren die Kräfte aus Engelsberg noch auf den Kreisstraßen TS 8, TS 9 und im Bereich Wiesmühl zu umgestürzten Bäumen im Einsatz. Darüber hinaus mussten sie eine Telefonleitung sichern, ein Schienenhindernis beseitigen sowie eine „Dieselspur“ binden.
Um 15:09 Uhr wurde die Feuerwehr Albertaich wegen eines umgestürzten Baumes in den Ort Reiterberg alarmiert, kurz vor Mitternacht wurden weitere Einsätze in den Orten Reit und Baum notwendig. In den Abendstunden folgten Einsätze auf der Kreisstraße TS 8 für die Feuerwehr Obing. Dort waren in weiterer Folge mehrere Unwettereinsätze zu bewältigen. Diese waren auf der Staatsstraße St 2094 auf Höhe des Sportplatzes, im unmittelbaren Ortsbereich, zwischen Schalkham und Stockham sowie in der Bahnhofstraße. Dabei hatten es die Aktiven mit abgerochenen Ästen und umgefallenen Bäumen genauso zu tun wie mit der Sicherung eines Baustromkastens sowie eines Bauzaunes. In Pittenhart waren die Feuerwehrleute ebenfalls mehrfach im Einsatz. Beispielsweise bei Spitz sowie im Bereich Aindorf und am Kreisverkehr auf der Kreisstraße TS 21. In den Morgenstunden wurden in Pittenhart die Arbeiten fortgesetzt, die in der Nacht zu gefährlich waren.

In Schnaitsee waren die Einsatzkräfte unter anderem auf der Staatsstraße 2360 sowie in den Orten Lampertsham und Rumering wegen umgestürzter Bäume im Einsatz. „Auf der Anfahrt zum Einsatzort mussten wir unter anderem Blechteile sowie Baustelleneinrichtungen von der Fahrbahn räumen“, sagt Kommandant Christian Zierer-Widauer. In Kirchstätt musste die Feuerwehr auf die Kreisstraße TS 20 zu einem umgestürzten Baum ausrücken.

Nächtliche Hilfeleistung der Feuerwehr Hart 

In der Großen Kreisstadt Traunstein blieb die Lage verhältnismäßig ruhig. Lediglich die Feuerwehr Kammer wurde wegen eines umgestürzten Baumes auf die Kreisstraße TS 1 an die Abzweigung nach Alterfing gerufen. In den Vormittagsstunden des Freitags wurde die Feuerwehr Haslach zu einer Wohnungsöffnung alarmiert. In Ising mussten die Ehrenamtlichen einen Baum an der Tauernhausner Straße beseitigen. Um 3:50 Uhr wurde die Feuerwehr Hart alarmiert, weil ein PKW auf einen umgestürzten Baum gefahren war. „Dort blieb es beim Blechschaden“, informiert Kommandantin Daniela Rottner. Mithilfe eines Traktors konnte der Wagen vom Baumstamm gehoben werden. In den Vormittagsstunden mussten die Aktiven noch einen umgestürzten Baum auf der Kreisstraße TS 47 zwischen Sondermoning und Hart beseitigen. In den Morgenstunden kam es zu einem Brandalarm am Traunring in Traunreut und die Aktiven aus Stein wurden alarmiert, weil mehrere Bäume die Strecke bei Haßmoning blockierten.
Derzeit sind noch nicht alle Einsatzstellen abgeschlossen, beziehungsweise es werden durch die Leitstelle Traunstein immer noch Einsätze alarmiert. Über die weitere Entwicklung sowie das Einsatzgeschehen an den Weihnachtsfeiertagen werden wir seitens der Pressestelle des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein gesondert berichten. Darüber hinaus erfolgt auch in diesem Jahr eine Einsatzberichterstattung über die Silvesternacht und Neujahr.
(Quelle: Kreisfeuerwehrverband Traunstein-hob / Beitragsbild, Fotos: Kreisfeuerwehrverband Traunstein)

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