Traunstein / Traunreut – Die Feuerwehren der Landkreismitte von Traunstein zogen Bilanz für das Jahr 2022. Teils gab es spektakuläre Einsätze zu bewältigen. Erfreulich war, dass drei neue Kinderfeuerwehren gegründet wurden.
Die Feuerwehren der Landkreismitte sind im sogenannten Inspektionsbereich „Florian Traunstein Land 5“ zusammengefasst. Zur diesjährigen Dienstbesprechung hatte Kreisbrandinspektor Martin Schupfner zusammen mit den beiden Kreisbrandmeistern Albert Rieder und Stefan Helmel in den Dorfwirt in St. Georgen geladen, um das Jahr Revue passieren zu lassen und über Neuerungen zu informieren. Der Abend fand als „Hybridveranstaltung“ statt, so dass man den Vorträgen auch Online folgen konnte.
Bei den Kinderfeuerwehren
auf einem guten Weg
Besonders erfreut zeigten sich die Verantwortlichen über die Entwicklung der Kinderfeuerwehren sowie über den positiven Trend bei den Leistungsabzeichen.
36 Frauen und Männer haben das Leistungsabzeichen „Löscheinsatz“ abgelegt, 61 die „Technische Hilfeleistung“ und 21 Nachwuchskräfte sind zum Jugendleistungsabzeichen angetreten. „Damit haben wir eine Steigerung von etwa 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn wir auch noch nicht das Niveau vor den Coronajahren erreicht haben, so sind wir doch auf einem guten Weg“, informierte Martin Schupfner die Feuerwehrvertreter im Saal sowie die Zuhörer der Videokonferenz.
In Hart, Ising und Traunstein haben sich jeweils eine Kinderfeuerwehr gegründet. „Es freut mich, dass es nun gleich drei Gruppen im Fünferbereich gibt. Wer in den Feuerwehren mit dem Gedanken spielt eine weitere zu gründen, der kann sich gerne melden“, so der Kreisbrandinspektor.
Erntemaschine
in Brand geraten
„Die Stadt Traunstein hat viel Geld in die Hand genommen und die Feuerwehren Hochberg und Traunstein mit modernen Löschfahrzeugen auszustatten“, freute sich der Kreisbrandinspektor. Bei der Feuerwehr Hochberg wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug 20 Katastrophenschutz (LF 20 KatS) stationiert und in Traunstein kann man auf ein neues Tanklöschfahrzeug 4000 (TLF 4000) zurückgreifen.
Einsatzmäßig waren die Feuerwehren auf sehr vielfältige Weise gefordert. Gleich wenige Tage nach Jahreswechsel kam es in Haslach zu einem Wohnungsbrand . Am 22. April. brannte es in einer in Bäckerei in Stein. Für Aufsehen sorgte auch ein Gefahrguteinsatz in Traunstein. Ein Stoffaustritt im Industriegebiet führte zu einem Großeinsatz von Feuerwehr und Rettungskräften. In Wolkersdorf geriet am 14. Juli eine Erntemaschine auf einem Feld in Brand und in Nußdorf brannte ein Traktor bei Erntearbeiten am 21. Juli. Nur wenige Tage danach mussten die Feuerwehren aus dem Bereich erneut ausrücken – ein Auto kam von der Fahrbahn ab, durchbrach den Zaun des Umspannwerks Wolkersdorf und kam erst zwischen den Trafos zum Stehen. Erst vor wenigen Tagen kam es dann noch zu einem weiteren „ABC-Alarm“ an einer Bildungseinrichtung in Traunreut, bei dem die Feuerwehren mit einem Großaufgebot gefordert waren.
Kreisbrandrat Christof Grundner informierte unter anderem darüber, dass die Anzahl der Feuerwehren im Landkreis Traunstein gleichgeblieben sei, es aber zu einem Anstieg der Aktiven gekommen ist. „In unseren 80 Feuerwehren sind derzeit rund 4.700 Aktive beheimatet“, freut er sich und schob hinterher, „dass derzeit 24 Feuerwehren von der neuen Möglichkeit Gebrauch gemacht und einen zweiten Stellvertreter gewählt haben“. .
Für das am Kreisbauhof geplante „Zentrum für den Brand- und Katastrophenschutz“ wurde mittlerweile Baurecht geschaffen. „Derzeit laufen die Detail- und Finanzplanungen für dieses Projekt“, informierte der Kreisbrandrat. Mit der Fertigstellung hat man dann einen zentralen Ort geschaffen, indem Ausrüstung und Geräte gelagert werden können. Außerdem gab Grundner bekannt, dass die Fördermittel für die Sirenen-Förderung des Bundes derzeit allesamt ausgeschöpft sind und man derzeit nach Finanzmitteln im Bundeshaushalt sucht, damit die offenen Anträge bewilligt werden können.
Großes Lob zollte Fach-Kreisbrandmeister Ingo Klepke den Ausbildern der Modularen Führungsausbildung. Insgesamt wurden in diesem Bereich 13 Lehrgänge angeboten. Dabei wurde unter anderem das Basismodul, Dokumentation und Lagekarte, das Einsatzleitermodul sowie das ganz neue Stabsmodul „EDP4“ durchgeführt. Gleichzeitig freute er sich, dass die vier Feuerwehr-Führungsstellen in Erlstätt, Rottau, Fridolfing und Trostberg mittlerweile etabliert sind und zusammen mit der sogenannten „Master Führungsstelle“ im Landratsamt sehr gut zusammenarbeiten.
(Quelle: Pressemitteilung Kreisfeuerwehrverband Traunstein – hob / Beitragsbild: Archiv KFV Traunstein)
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