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Timber Trainer: Mit Virtual Reality in die Zukunft der Holzbearbeitung

Landrat Otto Lederer hochkonzentriert im Timber Trainer. Foto: Landratsamt Rosenheim.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. Juli 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Rosenheim – Rosenheims Landrat Otto Lederer hat kürzlich das Lehrinstitut Rosenheim besucht und sich dort über die innovative Ausbildung im Fachbereich Holzbearbeitung informiert. Im Mittelpunkt stand dabei der sogenannte „Timber-Trainer“ – ein hochmoderner Sägewerkssimulator, mit dem angehende Holzbearbeitungsmechaniker an realitätsnahen Maschinen virtuelle Rundholzstämme zu Schnittholz verarbeiten.

Seit Anfang 2024 stehen zwei dieser Simulatoren in den Werkstätten des Lehrinstituts. Dort findet in Kooperation mit der Berufsschule 1 Rosenheim der komplette Berufsschulunterricht für angehende Holzbearbeitungsmechaniker aus ganz Bayern statt. Finanziert wurden die Geräte mit Unterstützung des Landkreises – rund 150.000 Euro flossen in die Ausbildungstechnologie.
„Die Investition in diese Simulatoren ist eine Investition in die Zukunft unseres Aus- und Weiterbildungsstandorts“, so Landrat Lederer bei seinem Besuch. „Hier wird deutlich, wie zeitgemäße Ausbildung heute aussehen kann – praxisnah, digital und sicher.“

Auszubildende können auch außerhalb der Unterrichtszeiten üben

Tatsächlich profitieren die Auszubildenden auf mehreren Ebenen von der neuen Technik. Am „Timber-Trainer“ arbeiten sie an einem originalgetreuen sägewerkstypischen Arbeitsplatz – etwa an einer Blockbandsäge – und üben den Einschnitt virtueller Holzstämme. Die Bedienung erfolgt mit realistischen Steuerungen, das Einschnitt-Ergebnis wird digital dokumentiert. Über persönliche Zugangscodes können die Auszubildenden auch außerhalb der Unterrichtszeit üben – alle Arbeitsschritte werden gespeichert und im Nachgang mit den Lehrkräften analysiert.
Peter Hörr, Leiter des Lehrinstituts, sieht darin einen echten Qualitätssprung in der Ausbildung: „Wir sind überzeugt, dass diese Technologie das Berufsbild modernisiert und attraktiver macht. Unsere Azubis trainieren hier ähnlich wie Piloten im Flugsimulator – sie beherrschen danach zwar noch nicht alle individuellen Arbeitsschritte, aber sie verstehen Prozesse, Abläufe und Technik auf einem neuen Niveau.“
Gerade im Bereich der Sägewerkstechnik ist der Zugang zu komplexen Maschinen im Ausbildungsbetrieb oft begrenzt – aus Sicherheits- oder Kostengründen. Der Simulator schafft hier Abhilfe: In einem dreiwöchigen Ausbildungsblock werden virtuell bis zu 250 Kubikmeter Holz verarbeitet – ohne Verschnitt und ohne Materialkosten. „Ein Festmeter Rundholz normaler Qualität kostet aktuell rund 100 Euro, da würde im echten Betrieb einiges zusammenkommen“, so Hörr.

Nebenbei wird auch die Arbeitssicherheit geschult: Fehler im Simulator haben keine Folgen, führen aber zu Lerneffekten. Ziel ist es, dass die Auszubildenden später im Betrieb weniger Fehler machen – und produktiver arbeiten.
Mit der Anschaffung der Simulatoren nimmt Rosenheim bundesweit eine Vorreiterrolle ein: „Wir sind in Deutschland die Ersten, die solche Systeme in der Ausbildung im Bereich der Holzbearbeitung einsetzen – europaweit gibt es das bisher nur an wenigen Standorten“, betont Hörr. Das Lehrinstitut ist zudem an der Weiterentwicklung des Lehrplans für den Ausbildungsberuf beteiligt und sieht sich als „ein wichtiges Rad im Getriebe der Holzausbildung in Rosenheim“.
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim / Beitragsbild: Copyright Landratsamt Rosenheim)

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