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Tödliche Verwechslung: Weißstörche halten Haushaltsgummi für Regenwürmer

Weißstorch, eingeblockt bunte Haushaltsgummibänder. Fotomontage re

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

12. August 2025

Lesezeit: 2 Minute(n)

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Hilpoltstein / Bayern – Gummibänder sind praktisch und aus den meisten Haushalten nicht wegzudenken. Doch so hilfreich sie für den Menschen sind, so gefährlich können sie für Vögel sein – zum Beispiel für den Weißstorch. Dem bayerischen Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) werden aktuell immer wieder neue Fälle gemeldet, bei denen sich verschlungene Gummibänder im Magen toter Weißstörche befinden.

„Die Vögel halten die elastischen Gummibänder wegen Form und Konsistenz für Regenwürmer, eine ihrer Leibspeisen. Das hat fatale Folgen: Weißstörche fressen die Bänder oder verfüttern sie an ihre Jungen. Die Tiere sind dabei nicht in der Lage, den Irrtum am Geschmack zu erkennen“, sagt die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding. Die verschluckten Gummibänder blockieren die Verdauung, sodass die Vögel verhungern.

Gummibänder nicht zusammen mit dem Bioabfall entsorgen

Radieschen, Frühlingszwiebeln und Schnittblumen: Gummibänder halten vieles zusammen. Werden sie aber gemeinsam mit dem Bio-Abfall entsorgt, landen die Haushaltsgummis im Kompost und können so in den Garten oder aufs Feld gelangen. „Gummibänder, aber auch sonstiger Plastikmüll, finden immer öfter den Weg in die Natur. Wir müssen davon ausgehen, dass viele Vogelarten vom Rotmilan bis zur Blaumeise dadurch gefährdet sind, weil sie den Müll verschlucken oder sich darin verheddern“, sagt die LBV-Weißstorchexpertin.
Was die Gummibänder im Körper der Vögel anrichten, lässt sich nur nachweisen, wenn die Tiere medizinisch untersucht werden. Das passiert nur in Einzelfällen. Deshalb geht der LBV von einer großen Dunkelziffer von Vögeln aus, die durch Gummiringe sterben. So wurde Ende Juni in Langengeisling (Lkr. Erding) ein geschwächter Jungstorch auf der Straße gefunden, der noch auf dem Weg zur Tierklinik verstarb. Die pathologische Untersuchung zeigte: Mit großer Wahrscheinlichkeit war ein Geflecht aus verknoteten Haushaltsgummis für den Tod verantwortlich, das den ganzen Magen ausfüllte.

Der LBV bittet Verbraucherinnen und Verbraucher deshalb dringend darum, Gummibänder nicht mit dem Kompost, sondern im Restmüll – am besten in einer Tüte gesammelt – zu entsorgen. „Mit der richtigen Mülltrennung kann jede und jeder mithelfen, die Gefahren für unsere heimischen Vögel zu verringern. Wer zusätzlich noch darauf achtet, weniger Plastikmüll zu produzieren, schützt nicht nur die Tierwelt, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag im Umweltschutz“, betont Oda Wieding.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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