Prien am Chiemsee – Daumen raus am Straßenrand – Tramper mit selbstgemalten Schildern sind heutzutage eine Seltenheit. Diese sozial kompetente und ökologisch sinnvolle Art der Fortbewegung erlebt mit dem „Priener Mitfahrbankerl“ ein Comeback im zentralen Ortsgebiet der Marktgemeinde.
Am runden Tisch Verkehr – ein beratendes Gremium, welches einstimmig vom Marktgemeinderat berufen wurde – werden Ideen entwickelt, um die Verkehrssituation in Prien zu verbessern. Nach Auffassung der Mitglieder besteht Handlungsbedarf, was die Erreichbarkeit von Zielen innerhalb des Ortszentrums betrifft. Auch eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV mit erhöhter Taktfrequenz sei in absehbarer Zeit nicht zu erwarten.
Zehn „Mitfahrbankerl“
gibt es schon
Seit Anfang April 2022 stehen auf Initiative der ehemaligen Priener Marktgemeinderätin Marie-Luise Ganter zehn „Mitfahrbankerl“ in der Seegemeinde.
Die praktischen Arbeiten wurden in Zusammenarbeit von den Mitarbeitern der Gärtnerei und der Marketingabteilung der Prien Marketing GmbH (PriMa), von den Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs und den ehrenamtlichen Helfern der „Bürgerwerkstatt Prien“ realisiert. Bei den Bänken handelt es sich um gelb-blau gestrichene Exemplare, für deren Farbgebung die Wappenfarben der Marktgemeinde maßgebend waren. An den seitlich angebrachten Schildern sind jeweils neun Zielorte aufgeführt, sodass Wartende mit einem verstellbaren Pfeil den Autofahrern anzeigen können, wohin sie wollen. Aufgestellt wurden die Mitfahrbänke in Prien/Stock, am Herrenberg, Wendelsteinpark, Bernauer Kreisel sowie in Harras, am Kreiskrankenhaus, in Trautersdorf, in der Beilhackstraße, in Westernach und am Gewerbepark in der Hochriesstraße. Der Referent für Soziales und Dritte Bürgermeister der Marktgemeinde Martin Aufenanger erhofft sich mit dem neuen Projekt Mobilitätslücken zu schließen und Abhilfe zu schaffen, damit gerade Menschen ohne Auto zu mehr Mobilität verholfen wird. Ziel sei es, vor allem ältere Menschen und Jugendliche (bei Minderjährigen liegt es im Ermessen der Eltern, ab welchem Alter das Angebot genutzt werden darf) zu unterstützen. „Wir sind der festen Überzeugung, dass das ‚Priener Mitfahrbankerl‘ das Zusammenleben im Ort fördert und ein Zeichen für mehr Miteinander setzt“, so der Erste Bürgermeister der Marktgemeinde Andreas Friedrich. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Umwelt‐ und Klimaschutz – die Initiatoren hoffen weitere Mitbürger für das „Priener Mitfahrbankerl“ zu begeistern, um der stetig zunehmenden Verkehrsbelastung im Ort entgegenzuwirken.
Angebot lässt sich auch
weiter ausbauen
Bei guter Annahme ließe sich das Angebot auch weiter ausbauen, heißt es von Seiten der Gemeinde. Auch die Geschäftsführerin der Prien Marketing GmbH Andrea Hübner zeigt sich von der innerörtlichen Mitfahr-Initiative begeistert: „Schließlich steht die Umsetzung des Projektes ganz im Zeichen unseres Markenleitbildes, nämlich der Entwicklung von Prien zur ‚lebenswertesten Seegemeinde im Alpenraum‘.“
(Quelle: Pressemitteilung Prien am Chiemsee / Beitragsbild: Copyright: Anita Berger,
zeigt (von links) Dritter Bürgermeister der Marktgemeinde Martin Aufenanger, Gärtnereimitarbeiter der PriMa Benedikt Lederer, Geschäftsführerin der Prien Marketing GmbH Andrea Hübner, Gärtnereimitarbeiter der PriMa Thomas Bugla und Erste Bürgermeister der Marktgemeinde Andreas Friedrich an dem „Priener Mitfahrbankerl“ in der Hochriesstraße.)
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