Rosenheim / Aschau – Ab heute gibt es neun Tage lang für Euch einen Fortsetzungskrimi. Der Titel lautet: „Der 70. Geburtstag – Kommissar Heylents ermittelt.“ Geschrieben wurde der Krimi von der 15-jährigen Sophie. Sie macht derzeit ein Praktikum bei Innpuls.me.
Sophie besucht eine Montessori-Schule im Landkreis. Da gibt es in der 7. oder 8 . Klasse eine große praktische Arbeit. Jeder kann sich ein Thema aussuchen und dazu wird dann mit einer Mentorin ein praktisches Werkstück erstellt. Da Sophie sehr gerne schreibt und liest, wollte sie ein Buch schreiben und mit der Hilfe der Autorin Gudrun Bielenski tat sie dass dann auch. „Und bei Innpuls.me hab ich jetzt die Chance mein Buch auch hier zu veröffentlichen, jeden Tag ein neues Kapitel“, freut sich Sophie.
Zum Inhalt: Adelin fährt für den 70. Geburtstags ihres Vaters zurück in ihr Familienhaus nach Plymouth. Dort trifft sie ihre sieben Geschwister nach langer Zeit wieder. Und es geschieht ein fürchterlicher Mord: „Ich hoffe euch gefällt das Buch und ich kriege noch ein paar neue Leser“:
5. Kapitel: Eine von uns?
Die Spurensucher kamen und durchsuchten alles nach Fingerabdrücken und vor allem nach der Mordwaffe, die noch irgendwo sein musste.
Nach einer Weile wurde Vater von einem Bestatter auf eine Trage gelegt und mit einem Leichenwagen weggefahren, in das gerichtsmedizinische Institut.
Als die Polizisten wegfuhren und wieder Ruhe einkehrte, beschlossen wir, uns alle draußen in unserem Pavillon zu versammeln.
Bis jetzt kamen wir noch nicht dazu uns fertig zu machen, alle waren noch in ihren Nachthemden oder Pyjamas an. Sie hatten nur schnell ihre Jacken übergeworfen und sind in die Schlappen geschlüpft. Wir waren alle ungeschminkt und verschlafen, einige von uns noch ganz blass vom Schock, die anderen hatten noch rote Augen vom Weinen.
Nun saßen wir im Pavillon, hatten uns langsam wieder beruhigt und redeten miteinander.
„Ich kann das alles gar nicht glauben,“ fing Betty die Unterhaltung an.
„Wir alle nicht!“, stimmte ich zu.
„Wer tut so etwas Schlimmes“?, fragte Sibel besorgt in die Runde. Wir alle schauten uns misstrauisch an.
„Einer von uns muss es ja gewesen sein,“ redete sie weiter.
„Einer von den Angestellten unseres Vaters hätte ihn auch umgebracht haben können!“, sagte Christel.
Es wurde kurz leise, wir wussten nicht, was wir sagen sollten.
„Die Polizei, wird schon den richtigen Täter finden,“ sagte Margret nach einer Weile.
„Ja bestimmt, hoffentlich,“ stimmten wir alle zu. Wir redeten aufgeregt durcheinander.
„Schon seltsam, dass Vaters Lieblingskind gar nicht so viel trauert!“, sagte Tiffany, die bis jetzt noch ganz ruhig war, plötzlich und schaute Linn dabei an.
„Ich bin nicht Vaters Lieblingskind!“, rechtfertigte sie sich.
„Das ist Margret!“, sagte sie dann.
„Ich bin es doch auch nicht,“ antwortete Margret ärgerlich.
„Darum geht es doch gar nicht,“ versuchte Betty, die Diskussion zu beenden.
„Wo warst du eigentlich,“ fragte Linn Betty.
„Ich habe geschlafen, so wie jeder von uns!“, sagte sie gelassen.
„Und was ist eigentlich mit dir Linn“, fragte ich, „warst du nicht immer sauer auf Vater, weil du dachtest, er hätte dich wohl vernachlässigt.“
„Sauer war ich nie wirklich und es war früher, jetzt sind wir erwachsen,“ verteidigte sich Linn.
So ging es eine Zeit lang, wir beschuldigten uns alle gegenseitig und viele kleine Streite brachen aus. Nach unseren Diskussionen gingen wir ganz auseinander und trafen uns beim Mittagessen erst wieder. Es gab nicht viel, nur kleine Leckereien, da Pamela nicht zum Kochen kam. Wir saßen alle still am Tisch und aßen.
Da sah ich, wie Tiffany unbemerkt aufstand. Sie ging hoch in ihr Zimmer, ich folgte ihr. Sie schlich den langen Gang entlang, ich versuchte hinter ihr zu bleiben. Auf einmal knackste der Boden, sie blickte erschrocken hinter sich, ich blieb zurück. Nun ging sie in ihr Zimmer und schloss die Tür ab. Ich presste mein Ohr an die Tür, doch ich konnte sie nur flüstern hören. Ich versuchte durchs Schlüsselloch zu gucken, aber ich konnte nichts sehen. Plötzlich war es still, sie sperrte wieder auf. Ich versteckte mich schnell in einem anderen Zimmer und schaute durch den Türspalt. Sie lief den langen Gang entlang und ich hörte sie, die Treppe hinuntergehen.
Schnell huschte ich in ihr Zimmer und schaute auf ihr Handy, das auf dem Tisch lag. Es war ihr Mann, mit dem sie telefoniert hatte. Er könnte auch mit am Mord beteiligt gewesen sein, schoss mir durch den Kopf. Darum rannte ich ihr nach und tippte ihr auf die Schulter, sie zuckte leicht zusammen.
„Na, wie geht es deinem Mann“, fragte ich sie unauffällig.
„Ihm geht es gut“, antwortete sie.
„Ich habe euch telefonieren gehört, flüstert ihr da immer?“
„Eigentlich nicht“, sagte sie zu mir und versuchte ruhig zu bleiben.
„Wieso dann jetzt?“
Sie schaute mich nur an, aber sagte nichts dazu.
„Ist alles okay bei euch,“ fragte ich schon etwas besorgter, „du kannst mir doch alles sagen, du bist meine Schwester!“
Sie schwieg noch einen Moment, doch dann brach es aus ihr heraus:
„Meine Druckerei, ist pleite gegangen, ich wollte es euch nicht sagen und ich wollte vor euch nicht wie eine Versagerin dastehen.“
Ihr kamen die Tränen und mir wurde fast schlecht wegen meiner Vermutung.
„Das tut mir so leid, hätte ich das gewusst,“ entschuldigte ich mich.
„Ihr solltet das ja nicht wissen,“ meinte sie traurig.
„Du bist doch keine Versagerin für uns, du bist nur eine unserer geliebten Schwestern, ist dir das klar?“, sagte ich.
„Danke,“ antwortete sie.
„Du kannst uns immer alles erzählen!“, fügte ich noch hinzu.
„Ja, das weiß ich jetzt, ihr seid so lieb,“ meinte sie jetzt fröhlicher. Wir umarmten uns und gingen dann gemeinsam die Treppen hinunter.
„Woher weißt du eigentlich, dass es mein Mann war, mit dem ich telefoniert habe?“, fragte sie dann.
„Ich habe es gehört“ sagte ich zu ihr, da ich ihr nicht die Wahrheit sagen wollte, nämlich, dass ich meine eigene Schwester beschuldigt hatte.
Als wir dann unten waren, aßen wir noch etwas. Die anderen fragten sie natürlich, wo wir waren und Tiffany erzählte ihnen alles.
Am Nachmittag kamen die Polizisten noch einmal und suchten nach der Mordwaffe. Sie war ein Brieföffner in Form eines Dolches, und wahrscheinlich sein eigener aus seinem Büro. Sie fanden sie, mit Hilfe eines Spürhundes, in der Erde verbuddelt, hinter dem Pavillon.
Es waren noch Blutspuren darauf, Blutspritzer waren auch auf der Erde zu sehen. Sie nahmen die Mordwaffe mit und brachten sie in die Asservatenkammer zum Untersuchen. Am Nachmittag rief der Kommissar an, um zu verkünden, dass morgen das Verhör sei.
Der Tag ging schnell vorüber. Wir telefonierten, stritten und versöhnten uns wieder. Wir gingen früh ins Bett, schliefen alle aber sehr unruhig mit den Gedanken bei Vater und wer ihn umgebracht hatte.
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