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Unterwegs mit Pass „Deutsches Reich“

Der betreffende Phantasiepass. Foto: Bundespolizeiinspektion Rosenheim

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

14. November 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Kiefersfelden / Landkreis Rosenheim – Bei Grenzkontrollen in Kiefersfelden (Landkreis Rosenheim) hat sich ein 32-jähriger Rosenheimer mit dem Phantasiepass „Deutsches Reich“ ausgewiesen. Inzwischen befindet er sich im Gefängnis.

Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Von Montag auf Dienstag (13./14. November) hat die Bundespolizei bei Grenzkontrollen auf der Staatsstraße zwischen Kufstein und Kiefersfelden einen deutschen Staatsangehörigen verhaftet, der offenkundig der Reichsbürgerszene angehört. Der Mann war zu Fuß unterwegs und wies sich mit einem Reisepass des „Deutschen Reichs“ aus. Da es sich hierbei um ein Phantasiedokument handelt, wurde er der Urkundenfälschung beschuldigt. Die Beamten brachten ihn wenig später nach Bernau ins Gefängnis. Dort wird er die nächsten Monate bleiben müssen.

Als der 32-Jährige in der Nacht nahe des Kiefersfeldener Ortseingangs kontrolliert werden sollte, ignorierte er die Bundespolizisten zunächst. Erst nach mehrfacher Aufforderung, stehen zu bleiben, hielt er an. Doch er wollte weder nähere Angaben zu seiner nächtlichen Wanderung noch zu sich selbst machen. Der von ihm ausgehändigte Pass, der ihn als Angehörigen des „Deutschen Reichs“ ausweisen sollte, war zweifelsfrei nicht echt. Wegen des Verdachts der Urkundenfälschung wurde er vorläufig festgenommen.

Justizschulden nicht beglichen

Mithilfe seiner Fingerabdrücke konnte die Rosenheimer Bundespolizei seine Identität belegen. Damit stellte sich auch heraus, dass der gebürtige Rosenheimer mit einem Haftbefehl gesucht wurde. Demnach war er bereits 2020 vom Rosenheimer Amtsgericht wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Seine Justizschulden in Höhe von rund 9.700 Euro einschließlich Verfahrenskosten hatte er aber bislang nicht beglichen. Auch nach seiner Festnahme durch die Bundespolizei war er nicht in der Lage, die geforderte Summe zu zahlen. Daher wurde er für die vom Gericht ersatzweise festgesetzte Dauer von 132 Tagen in die Justizvollzugsanstalt Bernau eingeliefert. In den kommenden Monaten kann er sich hinter „Schloss und Riegel“ darauf einstellen, dass er sich voraussichtlich auch noch wegen Urkundendelikts zu verantworten hat.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizeidirektion Rosenheim / Beitragsbild: Bundespolizeiinspektion Rosenheim)
 

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