Wasserburg am Inn / Bayern – In wenigen Tagen werden in Bayern viele mit dem Auto in den Urlaub starten. Der Rat der Johanniter: Vor der Abreise rechtzeitig einen Blick auf den Inhalt werfen. Der kleine Lebensretter ist für jeden PKW vom Gesetzgeber verbindlich vorgeschrieben, die DIN-Norm 13164 regelt seinen Inhalt.
Unter anderem gehören Wundpflaster, Verbandpäckchen, Mullbinden und eine Rettungsdecke hinein, aber auch Einmalhandschuhe und eine Erste-Hilfe-Schere zählen zur Grundausstattung. Auch zwei medizinische Gesichtsmasken müssen nach der DIN-Norm seit diesem Jahr enthalten sein. „Oft nutzen Autofahrer den Verbandkasten als Erweiterung ihrer Reiseapotheke, zum Beispiel bei Wanderungen. Das ist sehr sinnvoll, aber sie dürfen nicht vergessen, die verbrauchten Materialien wie Wundpflaster oder Kompressen wieder nachzufüllen“, erklärt Thomas Fuchs, Leiter der Erste-Hilfe-Ausbildung der Johanniter in Wasserburg. „Auch sollte man den Inhalt der überarbeiteten Norm anpassen und medizinische Gesichtsmasken oder besser FFP2-Masken ergänzen.“
In den Verbandkasten gehören auch zwei Feuchttücher zur Hautreinigung, ein mehrteiliges Pflasterset und ein kleines Verbandpäckchen – zum Beispiel für Kinder. Wichtig ist den Inhalt regelmäßig zu kontrollieren. Es kann zum Beispiel passieren, dass sterile Wundauflagen verkeimen, Pflaster nicht mehr kleben oder Fixierbinden durch Temperaturwechsel ihre Elastizität verlieren. „Sterile Verbandmaterialien wie Wundkompressen oder Verbandtücher haben ein Verfallsdatum, das auf der Verpackung aufgedruckt ist“, sagt der Erste-Hilfe-Experte. „Ist dieses Datum überschritten, muss das Material ausgetauscht werden. Gleiches gilt, wenn die Verpackung von sterilen Materialien beschädigt ist.“ Im Handel erhalten Autofahrer alle notwendigen Materialien, um den Verbandkasten wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.
Gerade bei längeren Fahrten oder Urlaubsreisen sollte der Verbandkasten nicht ganz unten unter dem Reisegepäck verstaut sein: „Zur Urlaubssaison kommt es auf Autobahnen häufig zu Staus mit Auffahrunfällen und verletzten Reisenden“, sagt der Johanniter. „Wer dann seinen Verbandkasten im Kofferraum lange suchen muss, verliert wertvolle Zeit. Der beste Ort ist, ihn sicher unter dem Fahrersitz zu verstauen. So hat man jederzeit Zugriff.“ Dort ist der Kasten auch vor Sonneneinstrahlung geschützt.
„Autofahrer sollten sich mit dem Inhalt des Verbandkastens und der Anwendung des Materials vertraut machen, bevor es zum Notfall kommt“, rät Fuchs. „Sinnvoll ist, regelmäßig seine Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem entsprechenden Kurs aufzufrischen, dann fühlt man sich im Ernstfall sicherer.“ Wer im Notfall nicht weiß, wie er helfen kann, schlägt in der Erste-Hilfe-Broschüre nach – auch die gehört in den Verbandkasten. „Bei schweren Verletzungen gilt natürlich: Sofort den Notruf über 112 verständigen“, so Thomas Fuchs.
Das muss im Auto-Verbandkasten (DIN 13164) enthalten sein
- Neu 2x medizinische Gesichtsmaske nach DIN EN 14683 oder besser FFP2 Masken
- 1x Heftpflaster 500 x 2,5 cm
- 4x Wundschnellverband 10 × 6 cm
- 2x Fingerkuppenverband 5 × 4 cm
- 2x Fingerverband 12 × 2 cm
- 2x Pflasterstrips 7,2 × 1,9 cm
- 4x Pflasterstrips 7,2 × 2,5 cm
- 1x Verbandpäckchen klein
- 2x Verbandpäckchen mittel
- 1x Verbandpäckchen groß
- 1x Verbandtuch 60 x 80 cm
- 2x Fixierbinde 6 cm
- 3x Fixierbinde 8 cm
- 1x Rettungsdecke min. 210 × 160 cm
- 6x Kompresse 10 x 10 cm
- 1x Dreiecktuch (früher 2x)
- 1x Verbandkastenschere
- 4x Medizinische Handschuhe
- 2x Feuchttuch zur Reinigung unverletzter Haut
- 1x Erste-Hilfe-Broschüre
- 1x Inhaltsverzeichnis
es entfallen:
- 1x Dreiecktuch
- 1x Verbandtuch 40×60 cm
(Quelle: Pressemitteilung Johanniter / Beitragsbild: Symbolfoto re)
0 Kommentare