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Vergifteter Mäusebussard gefunden

Fliegender Mäusebussard über braunem Acker. Im Hintergrund Wald erkennbar.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

5. Mai 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Altötting / München Hilpoltstein – Im Landkreis Altötting sind ein vergifteter Mäusebussard und zwei verendete Füchse in unmittelbarer Nähe zueinander gefunden worden. Ursache war wohl das bei das für Kinder und Hunde besonders gefährliche und verbotene Kontaktgift Carbofuran. „Zur eigenen Sicherheit, rufen wir zu erhöhter Vorsicht bei Spaziergängern und Hundehaltern in der Gegend auf“, sagt Dr. Andreas von Lindeiner, LBV-Landesfachbeauftragter für Naturschutz. Da die Tötung geschützter Vogelarten, wie des Mäusebussards, eine Straftat darstellt, haben die Naturschützer Strafanzeige gestellt.

In diesem aktuellen Fall legen die drei in nächster Nähe zueinander gefundenen toten Tiere sowie die pathologische Untersuchung des Greifvogels, nach Meinung von LBV und GLUS, nahe, dass die Füchse durch ein Gift getötet wurden. Der Mäusebussard wiederum vergiftete sich durch das Fressen an den Tieren und verendete daraufhin ebenfalls. „Dieser Fall zeigt eindrücklich, welche Auswirkungen ein einzelnes vergiftetes Tier haben kann. In der Natur wird Ass von vielen Tieren weiter verwertet. Das Gift kann so über die Nahrungskette weiteren Tieren schaden“, so von Lindeiner.

LBV und GLUS warnen Eltern
und Hundebesitzer

Der LBV und die GLUS appellieren an alle Eltern im Landkreis Altötting ihre Kinder keine herumliegenden toten Tiere oder anderes Verdächtiges anfassen zu lassen. Alle Hundehalter vor Ort sollten ihre Tiere an die Leine nehmen. „In den letzten Jahren wurde bei derartigen Fällen immer wieder das hochtoxische und in Deutschland verbotene Gift Carbofuran eingesetzt, das bereits bei Hautkontakt wirkt und selbst in geringen Dosen zu Krämpfen führt. Sowohl der Schutz der Öffentlichkeit als auch die Aufklärung der Vergiftungsfälle sind uns ein zentrales Anliegen“, sagt Franziska Baur, GLUS-Fachreferentin für Naturschutz. „Wir werden nicht weiterzusehen, wie langjährigen Schutzbemühungen um einheimische Tierarten durch illegale Tötung mit qualvollen Methoden – wie Vergiftung – zunichtegemacht werden und dafür sorgen, dass solche Straftaten in Bayern künftig strikter verfolgt werden.“

Aufklärung solcher illegaler
Wildtiertötungen ist schwierig

Die Aufklärung solcher illegaler Wildtiertötungen ist schwierig, deshalb hoffen der bayerische Naturschutzverband LBV und die Umweltstiftung auf Hinweise aus der Bevölkerung. „Spaziergänger, die im betroffenen Raum oder andernorts einen toten Wildvogel oder Fleischreste an Wegen, auf einer Wiese oder im Feld finden, sollten dies der Polizei unter 110 und LBV und GLUS unter www.tatort-natur.de melden“, erklärt von Lindeiner.
(Quelle: Pressemitteilung LBV, GLUS, Tatort Natur / Beitragsbild: Symbolfoto: re)

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