Kiefersfelden / Landkreis Rosenheim – Ein an der A93 festgenommener Armenier wartete vergeblich auf die finanzielle Unterstützung der Ehefrau, die seine Justizschulden begleichen sollte. Die Rosenheimer Bundespolizei brachte den Mann in die Haftanstalt nach Bernau.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Bei der Bundespolizei in Rosenheim hat am heutigen Freitagvormittag (1. Dezember) ein armenischer Staatsangehöriger seine Hoffnung vergeblich auf die wohlwollende Unterstützung seiner Ehefrau gesetzt. Der Mann war in der Nacht von Beamten in der Kontrollstelle auf der A93 nahe Kiefersfelden verhaftet und nach mehrstündiger Wartezeit in einer Arrestzelle der Rosenheimer Bundespolizeiinspektion ins Gefängnis nach Bernau gebracht worden.
Bei der Überprüfung seiner Papiere im Fernreisebus aus Italien stellte sich mithilfe des Polizeicomputers heraus, dass gegen den Armenier ein Strafbefehl des Amtsgerichts Bamberg aus dem Jahr 2022 vorlag. Demnach hatte er wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis eine Geldstrafe in Höhe von rund 3.200 Euro einschließlich Verfahrenskosten offen. Über die entsprechende Summe verfügte der 42-Jährige nicht. Daher drohte ihm eine etwa zweieinhalbmonatige Freiheitsstrafe, die das Gericht ersatzweise festgelegt hatte. Nachdem er in die Dienststelle der Bundespolizei nach Rosenheim gebracht worden war, veranlasste er unter telefonischer Vermittlung durch seinen verständigten Anwalt, dass seine deutsche Ehefrau ihm finanziell „unter die Arme greifen“ sollte. Die Gattin sagte zunächst zu, die erforderliche Einzahlung zugunsten der Justizkasse bis Freitagmittag bei einer Polizeidienststelle in Mittelfranken vorzunehmen. Später gab sie der Rosenheimer Bundespolizei gegenüber jedoch zu verstehen, dass sie es dann doch „nicht schaffen“ würde. Somit musste ihr Mann in der Bernauer Justizvollzugsanstalt den angeordneten 77-tägigen Haftaufenthalt antreten.
Auch das Reisevorhaben eines bangladeschischen Staatsangehörigen fand vorerst keine Fortsetzung mehr. Der 34-Jährige war im EuroCity aus Kufstein in Richtung München unterwegs. Er hatte, wie die Bundespolizisten kurz vor Rosenheim herausfanden, Justizschulden in Höhe von insgesamt knapp 4.200 Euro. Der Betrag setzt sich aus Strafbefehlen der Amtsgerichte in Arnsberg und Brilon mit Geldstrafen jeweils wegen Leistungserschleichung von zusammengerechnet 2.900 Euro sowie einer Forderung der Dortmunder Justiz wegen gefährlicher Körperverletzung in Höhe von 1.300 Euro zusammen. Keinen der geforderten Beträge konnte der Asiate nach seiner Festnahme bei der Bundespolizei in Rosenheim entrichten. Daher muss er wegen der erstgenannten Vergehen ersatzweise zunächst rund 110 Tage ins Gefängnis. Für das Körperverletzungsdelikt war gerichtlich bislang noch keine Ersatzfreiheitsstrafe festgelegt worden. Außerdem wird sich der Mann während seines Haftaufenthalts voraussichtlich auch noch wegen Verstößen gegen das Aufenthalts- und das Betäubungsmittelgesetz sowie einmal mehr wegen Leistungserschleichung verantworten müssen. Im Verlauf der grenzpolizeilichen Kontrolle im Reisezug fanden die Rosenheimer Bundespolizisten bei dem in Italien registrierten Asiaten zwar weder die erforderlichen Einreisepapiere noch eine Fahrkarte, dafür aber eine kleine Menge Haschisch im Grammbereich. Der Beschuldigte wurde in die Justizvollzugsanstalt Bernau eingeliefert.
(Quelle: Pressemitteilung Bundespolizei / Beitragsbild: Symbolfoto Bundespolizei)
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