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Video von Klimaklebern kursiert auf Social-Media

Klimakleber in Rosenheim. Foto: Archiv Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

4. Juli 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Nachdem Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ am vergangenen Freitag erstmals auch in Rosenheim eine Straße blockieren, macht nun ein Video auf Social-Media die Runde, auf dem zu sehen ist, wie Passanten die Aktivisten von der Straße ziehen. 

„Wir protestieren ! Wir stören! Wir unterbrechen!“ lautete das Motto der Aktion in der Rathausstraße. Sie dauerte nicht lange. Nach Information von einigen Passanten, die sich gerade zu diesem Zeitpunkt vor Ort befanden, war die Polizei so schnell zur Stelle, dass es die Aktivisten nicht schafften, sich mittels Kleber auf der Straße zu fixieren (wir berichteten).
Zahlreiche Schaulustige verfolgten aber den Einsatz und einige filmten dann auch mit, wie ein Mann die Klimaaktivisten von der Straße zerrt und anbrüllt mit „Du gehst jetzt weg da“. Ein anderer Mann mit Hut und Regenschirm in der Hand stimmt ihm zu und wird ebenfalls handgreiflich. Auf Social-Media macht dieses Video jetzt die Runde, bspw. auf Twitter, wo es schon gut 100 „Gefällt mir“-Angaben, und 191 Kommentare erzielt hat.
Dazu gibt es jetzt ein offizielles Statement von Ates Gürpinar,, stellvertretender Bundesvorsitzender der Partei Die Linke. „Jeder Stau nervet, aber diese Form der Selbstjustiz ist indiskutabel. Dies nicht nur deswegen, weil der Täter gar kein Autofahrer war und gar nicht von der Blockade betroffen. Das bestätigten mehrere Passanten, die vor Ort waren. Protest gehört in einer Demokratie dazu, ziviler Ungehorsam, wie ihn die Letzte Generation in Rosenheim begangen hat, ist etwas, womit sich die Gesellschaft auseinandersetzen muss -aber ganz gewiss nicht mit Selbstjustiz und Gewalt“, so Ates Gürpinar.

Vorwurf der schweren Körperverletzung steht im Raum

In der Pressemitteilung wird auch eine Einschätzung des Sachverhalts von der Rosenheimer Rechtsanwältin Sabine Rechmann zitiert: „Meines Wissens liegt in diesem Fall eine Strafanzeige, erstattet durch Dritte, gegen den Herrn mit Hut und Regenschirm  vor. Aufgrund der Brutalität des Angriffs und der öffentlichen Aufmerksamkeit gehe ich davon aus, dass die Staatsanwaltschaft gegen den Mann ermitteln wird- der Vorwurf der schweren Körperverletzung steht im Raum.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: re)

1 Kommentar

  1. Im Moment habe ich mehr Respekt und Verständnis mit den Klimaklebern. Sie setzen sich für eine Sache ein, die jedem von uns nutzt. Dafür werden sie bestraft, was nach unserer Rechtssprechung rechtens ist. Wer bestraft aber die, die das verursachen was diese jungen Menschen anprangern? Mein Umdenken fusst darin, dass völlig Unbetroffene sich so gebärden wie hier zu sehen ist. Diese Gewalt, die diesen jungen Leuten da entgegen gebracht wird, steht in keinem Verhätnis. Das Schlimme dabei ist, dass solche Schlägertypen auch noch beklatscht werden. Was ist das mittlerweile für eine Gesellschaft, in der das Faustrecht über der Justiz steht?

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