Hilpoltstein / Bayern – Die Vogelgrippe breitet sich derzeit wieder in Deutschland aus. Besonders betroffen sind Kraniche und verschiedene Wasservogelarten. Experten des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz (LBV) gehen davon aus, dass das Virus auch Bayern erreicht.
„Momentan ist der Vogelzug in vollem Gange. Viele Vogelarten sammeln sich in großen Schwärmen in ihren Rastgebieten, wo sich das Virus leicht verbreiten kann. Fliegen die Vögel dann weiter, können sie das Virus auch in bisher nicht betroffene Regionen tragen und dort andere Vögel infizieren“, erklärt Torben Langer vom LBV-Artenschutzreferat. Der Verband appelliert an die Bevölkerung, Schutzmaßnahmen einzuhalten und umsichtig zu handeln.
H5N1 in Deutschland nachgewiesen
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist nicht neu. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Ausbrüchen bei Geflügel und rastenden Wildvögeln. Die aktuell in Deutschland nachgewiesenen Fälle betreffen den Subtyp H5N1. In seltenen Fällen kann H5N1 auch Menschen infizieren, meist nach sehr engem Kontakt mit erkrankten Tieren, zum Beispiel in der Geflügelhaltung. „Für Bürger, die einige Regeln beachten, besteht kaum Gefahr, mit dem Virus in Kontakt zu kommen“, so Langer.
LBV rät zu Vorsichtsmaßnahmen
Um die Verbreitung der Vogelgrippe zu verhindern, bittet der LBV:
- Hunde in Gebieten mit rastenden Wasservögeln an der Leine führen, da sie tote oder infizierte Vögel aufstöbern könnten.
- Tote Vögel nicht anfassen.
- Wasservögel in Parks oder an Seen nicht füttern.
- Gefundene tote oder offensichtlich kranke Vögel dem zuständigen Veterinäramt melden.
Singvögel sind meist nicht betroffen
Besonders empfänglich für die Geflügelpest sind Wasservögel wie Schwäne, Gänse, Enten und Möwen sowie Kraniche. Auch Hühnervögel, Greifvögel und Eulen können betroffen sein, wobei die Krankheit bei den Tieren in der Regel tödlich verläuft. Singvögel wie Rotkehlchen oder Spatzen spielen dagegen keine Rolle bei der Virusverbreitung.
Aufgrund des hohen Infektionsrisikos können weder Tierauffangstationen noch Artenschutzeinrichtungen wie der LBV erkrankte Wasservögel aufnehmen.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re)


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