Rosenheim – Die Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus feierte am gestrigen Samstagabend (26.10.2024) eine Premiere mit schlagkräftigen Argumenten. Regisseur Peter Kirmair erfüllte sich mit dem Lustspiel „Der Meisterboxer“ einen großen Wunsch. Das Publikum im vollbesetzten Saal des Künstlerhof am Ludwigsplatz war begeistert.
Schön langsam wird es eng für den Meisterboxer-Schwindler. Fotos: Innpuls.me
Im vergangenen Jahr 2023 feierte die Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus am Rosenheimer Innspitz mit dem Kultstück „Der Brandner Kasper und das ewig`Leben“ ihren 50. Geburtstag. Eine Glanzleistung mit Peter Kirmair in der Rolle des Boandlkramers (wir berichteten).
Der Schwindel wankt. Aber der „Meisterboxer“ merkt noch nichts davon.
Beim „Meisterboxer“ führt Kirmair nun Regie und erfüllte sich mit der Auswahl des Stücks einen großen Wunsch. „Ich wollte dieses Stück immer schon mal aufführen. Und jetzt hat endlich alles gepasst“, freut er sich im Gespräch mit Innpuls.me.
„Der Meisterboxer“, ein Schwank in drei Akten aus der Feder von Carl Mathern und Otto Schwartz, entstand bereits im Jahr 1926. Damals kam das Stück gleich bei der Premiere beim Publikum so gut an, dass die Handlung in den folgenden Jahren sogar mehrmals verfilmt wurde, beispielsweise im Jahr 1956 als „August der Halbstarke“ mit Hans Wolf und dem legendären Theo Lingen in der Titelrolle. Auch das bekannte Kölner Millowitsch Theater mit Willy Millowitsch nahm sich des Stoffs mit einer Fernsehproduktion im Jahr 1960 an.
Die Volksbühne Rosenheim St. Nikolaus tritt also einmal mehr in große Fußstapfen und das erneut überzeugend. Das fängst schon bei dem auwendig, liebevoll und detailreich gestalteten Bühnenbild an (gestaltet von Familie Grießl, Familie Egger, Thomas Wratzlawek und Hannes Mayer“). Die Besucher werden damit mitgenommen in das Wohnzimmer von Sauerkrautfabrikant Anton Breitenbacher (Robert Mayr). Der hat zufällig den gleichen Namen wie der Meisterboxer Anton Breitenbacher (Bernd Metzger) und das bringt ihn und seinen Freund Hans Hecht (Richard Martl) auf eine Idee: Der Sauerkrautfabrikant gibt sich vor seiner Frau Berta (Angelika Trautmann) als Meisterboxer aus, um unter der Vorwand, trainieren oder Wettkämpfe absolvieren zu müssen, sich ihrer doch sehr intensiven und gesundheitsbewussten Aufsicht zu entziehen.
Gerade an seinem Geburtstag fliegt der Schwindel dann nach und nach auf. Daran beteiligt ist Magistratsangestellter Erich Wimmer (Andreas Brandmaier), der ebenfalls unter der Kandare seiner Frau Cäcilie (Daniela Englmaier) steht und es dem Sauerkrautfabrikanten gleich tun will. Und dann kommt auch noch Lotte (Veronika Egger), vorbei, um ihren Papa zum Geburtstag zu gratulieren. Nur blöd, dass sie auf der Reise im Zug den echten Meisterboxer kennengelernt hat und der es sich nicht nehmen lässt, das junge Fräulein nach Hause zu begleiten. Für zusätzliche Wirbel sorgt dann noch Sohn Toni (Jonas Grrießl), der eine Romanze mit der italienischen Tänzerin Coletta (Veronika Wieser) begonnen hat und dies um jeden Preis verheimlichen will.
Alle Rollen sind sehr gut besetzt. Die Theaterspieler überzeugen mit großer Spielfreude und lebhafter Darstellung ihrer Charaktere.
Weitere Aufführungen:
Noch 8 Mal wird das Stück gezeigt: Samstag, 2 November, Sonntag, 3. November, Freitag, 8. November, Samstag, 9. November, Freitag, 15. November, Samstag, 16. November, Freitag, 22. November und Samstag, 23. November.
Beginn ist um 20 Uhr mit Ausnahme des Sonntags, das ist der Start bereits um 18 Uhr. Einlass ist jeweils eine Stunde vor Beginn. Für die Bewirtung der Besucher wird gesorgt.
Karten gibt es im Vorverkauf im TicketZentrum Rosenheim beim Rosenheimer Busbahnhof in der Stollstraße (Montag 7.30 bis 17 Uhr, Dienstag bis Freitag, von 9 bis 17 Uhr oder unter Telefon 08031 / 15001 (14 und 16 Euro zzgl. Vvk) Restkarten an der Abendkasse.
Weitere Infos zum Theater gibt es hier.
Das Publikum wird von Anfang bis Ende bestens unterhalten durch viele witzige Szenen und Dialoge. Seinen Höhepunkt erlebt die Handlung, wenn der echte Meisterboxer auf den falschen Meisterboxer trifft. Da fliegen dann auch die Fäuste – zur großen Begeisterung der Zuschauer.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Fotos: Josefa Staudhammer)
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