Rosenheim – E-Scooter sind in Deutschlands Städten längst keine Seltenheit mehr. Doch hinter dem Fahrzeug steckt mehr als nur ein Trend: Technik, Service und die richtige Pflege entscheiden, ob das urbane Gefährt zuverlässig unterwegs ist. Innpuls.me sprach mit dem Gründer der E-Scooter Zentrale Rosenheim, der mit seiner Werkstatt einen Beitrag zur Elektromobilität leistet – und selbst mit großer Begeisterung dabei ist. Er verrät was typische Probleme mit den Gefährten sind und gibt Tipps wie der eigene E-Scooter lange Lebt.
Die E-Scooter Zentrale Rosenheim (am Roßacker 7) kümmert sich um alles rund um E-Roller: Manuel Gut Spricht im Interview über die Entstehung der Werkstatt, auf was es beim kauf ankommt und wie man sich um seinen Scooter kümmern sollte.
Frage: Was war Ihr persönlicher erster Kontakt mit E-Mobilität
Antwort: Mein erster bewusster Kontakt mit E-Mobilität war eine Probefahrt auf einem E-Scooter – ganz unspektakulär, aber mit großer Wirkung. Ich war sofort fasziniert davon, wie leise, effizient und unkompliziert man sich damit in der Stadt bewegen kann. In dem Moment habe ich realisiert, dass E-Mobilität nicht nur ein Trend ist, sondern eine echte Lösung für viele Herausforderungen im urbanen Verkehr. Aus dieser ersten Erfahrung wurde schnell eine Leidenschaft
Frage: Warum haben Sie sich entschieden, eine Werkstatt nur für E-Scooter zu eröffnen?
Antwort: Weil genau das gefehlt hat. Als E-Scooter in Deutschland populärer wurden, gab es kaum spezialisierte Werkstätten, die sich wirklich mit der Technik, Elektronik und den speziellen Anforderungen dieser Fahrzeuge auskannten. Viele Nutzer standen im Reparaturfall vor dem Problem, dass ihnen weder klassische Fahrradläden noch Elektronikwerkstätten helfen konnten.
Ich habe die E-Scooter Zentrale Rosenheim gegründet, um diese Lücke zu schließen – mit einem klaren Fokus auf Service, Reparatur und Beratung rund um E-Scooter. Unser Ziel ist es, den Menschen nicht nur bei Problemen zu helfen, sondern E-Mobilität langfristig zuverlässig und alltagstauglich zu machen.
Frage: Hatten Sie vorher schon eine Ausbildung oder berufliche Erfahrung im technischen Bereich?
Antwort: Ja, ich habe bereits vor der Gründung der E-Scooter Zentrale Rosenheim im technischen Bereich gearbeitet und mir über die Jahre fundiertes Wissen in Elektronik, Mechanik und Diagnosetechnik angeeignet. Diese Erfahrung war entscheidend, um die komplexe Technik hinter modernen E-Scootern wirklich zu verstehen – von der Motorsteuerung über Akkutechnologie bis hin zu Softwarelösungen.
Technik war für mich schon immer mehr als nur ein Beruf – es ist eine Leidenschaft. Und genau diese Leidenschaft bringe ich heute in jede Reparatur und Beratung mit ein.
Frage: Wann und wie entstand die E-Scooter Zentrale Rosenheim?
Antwort: Die E-Scooter Zentrale Rosenheim entstand Mitte 2023 – ganz bodenständig in einer normalen Garage in Stephanskirchen. Was als kleine Idee mit ein paar Werkzeugen und viel Leidenschaft begonnen hat, wurde schnell zu einem echten Bedarf in der Region: Menschen suchten nach einer zuverlässigen Anlaufstelle für Reparaturen, Ersatzteile und ehrliche Beratung rund um E-Scooter.
Mit wachsendem Interesse und positiven Rückmeldungen von Kunden hat sich daraus Schritt für Schritt ein professioneller Werkstattbetrieb entwickelt. Heute stehen wir für Kompetenz, schnellen Service und persönliche Beratung – aber unsere Garage in Stephanskirchen werden wir nie vergessen. Sie war der Anfang von allem.
Frage: Was waren Ihre größten Herausforderungen beim Start?
Antwort: Ganz ehrlich: Die größte Herausforderung war die Unsicherheit. Ich hatte anfangs große Angst, dass das Ganze nicht funktioniert – dass keine Kunden kommen, dass der Markt zu klein ist oder die Leute lieber bei großen Anbietern kaufen.
Aber genau diese Zweifel haben mich auch angespornt, es durchzuziehen. Ich habe Schritt für Schritt gelernt, auf meine Idee zu vertrauen – und auf das, was ich kann. Die ersten Kunden, die mit einem Lächeln ihren reparierten E-Scooter abgeholt haben, waren der Beweis, dass es sich lohnt, an etwas zu glauben. Heute bin ich froh, dass ich den Mut gefunden habe, diesen Weg zu gehen – trotz der anfänglichen Ängste.
Frage: Welche Leistungen bieten Sie in Ihrer Werkstatt konkret an?
Antwort: Wir sind eine spezialisierte E-Scooter-Werkstatt – das heißt: Wir kümmern uns ausschließlich um alles, was mit E-Scootern zu tun hat. Unsere Leistungen reichen von klassischen Reparaturen wie Bremsen, Reifen, Elektronik und Motor bis hin zu Akku-Diagnose, Software-Fehlern und individuellen Umbauten für Menschen mit Einschränkungen
Außerdem bieten wir Inspektionen, Ersatzteilservice und fachkundige Beratung an – ganz gleich, ob es um Sicherheit, Reichweite geht. Viele unserer Kunden schätzen vor allem, dass wir uns Zeit nehmen und wirklich verstehen, wie ihr Scooter funktioniert – unabhängig von Marke oder Modell.
Unser Ziel: E-Scooter wieder sicher und schnell auf die Straße bringen – ohne lange Wartezeiten und mit persönlichem Service.
Frage: Haben Sie sich auf bestimmte Marken oder Modelle spezialisiert?
Antwort: Nein – wir sind markenunabhängig und reparieren E-Scooter aller Hersteller. Ob bekannte oder No-Name-Modelle: Wir kennen uns mit allen gängigen Marken und Modellen aus und finden auch für weniger bekannte Fabrikate eine Lösung.
Unser Ziel ist: Reparieren statt wegwerfen – egal von wem der Scooter stammt.
Frage: Gibt es Entwicklungen bei den Herstellern, die Ihnen die Arbeit erleichtern oder erschweren?
Antwort: Die Unterschiede zwischen den Herstellern sind groß. Manche erleichtern uns den Werkstattalltag – andere setzen auf Wegwerfprodukte. Unser Ziel bleibt aber, für jedes Modell eine Lösung zu finden – egal wie aufwendig es wird.
Frage: Spüren Sie, dass E-Scooter in Rosenheim und Umgebung beliebter werden?
Antwort: Ja – E‑Scooter werden in Rosenheim definitiv beliebter.
E‑Scooter sind fester Bestandteil der Mobilität in Rosenheim geworden.
Frage: Was sind Typische Probleme mit E-Scootern?
Antwort: In unserer E-Scooter-Werkstatt sehen wir täglich die gleichen Probleme:
- Akku-Probleme: geringe Reichweite, lädt nicht mehr
- Reifenpannen: Platter Reifen durch Nägel, Scherben oder Bordsteine
- Bremsen: verschlissene Beläge, schlechte Bremsleistung
- Elektronik-Fehler: defekte Displays, Softwareprobleme, Ausfälle
- Vernachlässigte Wartung: lose Schrauben, Spiel in der Lenkung, Lagerdefekte
- App-/Softwareprobleme: Verbindungsprobleme, Sharing-Sperren
Viele Schäden lassen sich durch regelmäßige Inspektionen vermeiden. Wer früh zur Wartung kommt, spart Geld – und fährt sicherer.
Frage: Was sind die häufigsten Fehler, die E-Scooter-Besitzer machen?
Antwort: Viele Schäden an E‑Scootern entstehen durch kleine Nachlässigkeiten. Häufige Fehler sind:
- Falsches Laden: Akku ständig voll oder leer schadet auf Dauer
- Fahren bei Regen: Nässe verursacht Elektronikprobleme
- Keine Wartung: Reifen, Bremsen und Schrauben werden oft übersehen
- Unsachgemäße Reparaturen: Selbstversuche enden oft teurer
- Kein Versicherungskennzeichen: riskant und strafbar
- Falsche Winterlagerung: Kälte und leerer Akku schaden massiv
- Software-Updates ignorieren: kann zu Fehlfunktionen führen
Unser Tipp: Wer seinen Scooter regelmäßig warten lässt, spart sich viel Ärger – und fährt sicherer.
Frage: Gibt es ein paar einfache Wartungstipps für zuhause?
Antwort:
- Akku regelmäßig laden – nicht komplett leer oder voll lagern
- Schrauben kontrollieren – besonders am Lenker und an den Bremsen
- Reifendruck prüfen – zu wenig Luft verringert die Reichweite
- Scooter sauber halten – aber niemals mit dem Wasserschlauch reinigen
- Bremsen testen – bei Quietschen oder schlechter Wirkung zur Werkstatt gehen
- Im Winter trocken und warm lagern – nicht im Keller oder Auto
Tipp: Alle 3 bis 6 Monate eine kurze Sichtprüfung durchführen – das verlängert die Lebensdauer deutlich.
Frage: E‑Scooter im Winter – ja oder nein?
Antwort: E‑Scooter können im Winter genutzt werden, aber Vorsicht ist geboten: Kälte und Nässe belasten Akku und Elektronik. Fahrten bei Schnee oder Glätte sind gefährlich wegen schlechter Traktion. Wichtig ist, den Scooter trocken und warm zu lagern und den Akku regelmäßig zu laden. Wer im Winter häufig fährt, sollte auf robuste Modelle mit gutem Wetterschutz achten.
Frage: Was sollte man beim kaufen eines E-Scooters beachten ?
Antwort: Worauf man beim E-Scooter-Kauf achten sollte:
- Reichweite passend zur Nutzung
- Maximale Geschwindigkeit je nach Bedarf
- Gewicht und Größe für den Transport
- Gute Verarbeitung, sichere Bremsen und Reifen
- Zulassung und Versicherungskennzeichen
- Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Service
- Garantie und Kundenservice
Frage: Wie erleben Sie Ihre Kundschaft? Gibt es typische Zielgruppen?
Antwort: Unsere Kundschaft ist bunt gemischt: Von Pendlern und Studierenden über Freizeitscooter bis hin zu Senioren, die mobil bleiben wollen. Typisch sind umweltbewusste Menschen, die praktische und flexible Mobilität suchen. Auch viele Gelegenheitsfahrer oder Eltern mit Jugendlichen gehören dazu.
Frage: Gibt es einen für Sie einprägsamen Kundenfall?
Antwort: Einmal kam ein Kunde mit einem völlig zerstörten Scooter nach einem Unfall – der Lenker war verbogen, die Elektronik kaputt. Nach intensiver Reparatur und viel Geduld konnten wir ihn wieder fit machen. Die Freude des Kunden, seinen „alten“ Scooter zurückzubekommen, war unbezahlbar.
(Quelle: Artikel Pauline Obermaier, Josefa Staudhammer / Beitragsbild, Fotos: Copyright E-Scooter Zentrale Rosenheim)








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