Rosenheim – Rund 80 Fachleute aus Klinik und Praxis haben sich beim Herbstsymposium des Onkologischen Zentrums am RoMed Klinikum Rosenheim über aktuelle Entwicklungen in der Krebstherapie ausgetauscht. Themen waren unter anderem neue diagnostische Verfahren wie die Liquid Biopsy, moderne Antikörpertherapien, Gendermedizin, aktuelle Leitlinien in der gynäkologischen Onkologie sowie interdisziplinäre Ansätze in Diagnostik und Therapie.
Zentrumsleiter Dr. Gerhard Puchtler begrüßte die Teilnehmer: „Es freut mich, so viele engagierte Kollegen hier zu sehen. Diese sektorübergreifende Zusammenarbeit wollen wir weiter stärken. Wünsche und Anregungen sind uns herzlich willkommen.“
Die Fachvorträge deckten die gesamte Bandbreite moderner Krebsmedizin ab: Von der Arzt-Patienten-Kommunikation über PSA-Vorsorge und minimalinvasive Darmkrebschirurgie bis hin zu personalisierten Therapien bei Lungenkrebs und den Einsatz bispezifischer Antikörper zur gezielten Aktivierung des Immunsystems. Auch geschlechterspezifische Unterschiede in der Krebstherapie standen im Fokus, ebenso wie seltene Tumorerkrankungen wie neuroendokrine Neoplasien des Magens.
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die Liquid Biopsy. PD Dr. Matthias Krams erläuterte, wie sich aus Blutproben Tumorinformationen gewinnen lassen, ohne dass eine Gewebeentnahme nötig ist. Das Verfahren kann zur Überwachung von Patientinnen und Patienten eingesetzt werden, ergänzt aber nicht die klassische Gewebediagnostik.
Ein weiterer Schwerpunkt des Herbstsymposiums war die Gendermedizin in der Onkologie. Prof. Dr. Katja Ott erläuterte, dass Männer und Frauen Krebs unterschiedlich entwickeln und darauf auch unterschiedlich reagieren können. Diese Unterschiede wirken sich messbar auf Behandlungsergebnisse aus, weshalb zukünftige Studien geschlechterspezifisch ausgewertet werden sollten, um Therapien optimal anzupassen.
Darmkrebs im Fokus
Prof. Dr. Kai Nowak stellte Studienergebnisse zur chirurgischen Behandlung von Darmkrebs vor. Demnach gehört das Darmkrebszentrum Rosenheim hinsichtlich Patientenzahl und Behandlungsergebnisqualität zu den führenden Zentren in Bayern und Deutschland. Auch robotische und minimalinvasive Verfahren werden hier routinemäßig eingesetzt.
Das Symposium zeigte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Klinik und niedergelassenen Ärzten. „Nur gemeinsam – und auch vor dem Hintergrund der bevorstehenden Krankenhausreform – können wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern und eine bestmögliche Versorgung sicherstellen“, betonte Dr. Puchtler.
(Quelle: Pressemitteilung RoMed Kliniken / Beitragsbild: RoMed Kliniken)


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