Rosenheim / Bayern / Deutschland – Mit den steigenden Temperaturen ist die Zeit für den Wechsel auf Sommerreifen gekommen. Auch wenn die bekannte Faustformel „Von-O-bis-O“ die Osterzeit als idealen Zeitpunkt zur Umbereifung suggeriert, sollten Autofahrer unbedingt einen Blick aufs Wetter werfen. Denn erst wenn das Thermometer mehrere Tage in Folge zweistellige Plusgrade anzeigt und auch die Wettervorhersage keinen Schnee oder Frost mehr prognostiziert, ist der Wechsel auf Reifen mit Sommerprofil sicher. Und nötig. Schließlich ist die weichere Gummimischung der Winterpneus nicht für den Einsatz bei hohen Temperaturen gedacht. Wer dennoch mit Winterreifen im Sommer unterwegs ist, riskiert nicht nur einen deutlich höheren Verschleiß, sondern nimmt auch schlechtere Fahreigenschaften und längere Bremswege in Kauf.
Für den Räderwechsel müssen Autofahrer mit ein wenig technischer Grundkenntnis nicht zwangsläufig eine Werkstatt ansteuern – solange einige wichtige Punkte beachtet werden. Bevor die Sommerräder montiert werden, sollten sowohl die Pneus selbst, aber auch die Felgen auf Beschädigungen untersucht werden. Gibt es hier keine Auffälligkeiten steht als nächstes die Überprüfung der Profiltiefe an. Für Sommerreifen schreibt der Gesetzgeber eine Mindesttiefe von 1,6 Millimeter vor. Der ADAC empfiehlt allerdings eine Mindestprofiltiefe von drei Millimeter, damit die Reifen wirklich noch genug Haftung und damit Sicherheit bei Trockenheit und Nässe bieten. Auch Sicherheitsrelevant: das Alter der Gummis. Dieses lässt sich durch einen Blick auf die DOT-Nummer überprüfen. Die vierstellige Ziffernfolge auf der Flanke gibt an, in welcher Kalenderwoche und in welchem Jahr der Reifen produziert wurde (z.B. zeigt die Kombination 3521, dass der Reifen in der 35. Kalenderwoche des Jahres 2021 hergestellt wurde). Nach spätestens acht bis zehn Jahren ist die Kautschuk-Mischung ausgehärtet und bietet nicht mehr den vollen Grip. Dann sollten die Reifen spätestens ersetzt werden. Für den Wechsel der Räder ist passendes Werkzeug von Nöten. Neben einem Drehmomentschlüssel muss vor allem ein geeigneter Wagenheber vorhanden sein, damit der Wechsel gefahrenfrei durchgeführt werden kann. Sind die Räder getauscht, sollten die Winterreifen gereinigt und anschließend fachgerecht an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort gelagert werden.
Hier erklärt Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik/Prüfdienst, ADAC Südostbayern, warum Räderwechsel nicht mehr so einfach ist wie früher:
O-Ton zum Räderwechsel
Wem das zu viel Aufwand ist, der sollte den Rädertausch von einer Fachwerkstatt durchführen lassen. Viele Werkstätten bieten auch direkt die Einlagerung der Winterreifen bis zum nächsten Herbst an. Allerdings häufen sich gerade an Ostern und im Oktober die Terminanfragen, weswegen ein spontaner Räderwechsel in der Werkstatt eher selten möglich ist.
Nicht am falschen Ende sparen
Sind die eigenen Sommerreifen nicht mehr für den Einsatz geeignet, muss adäquater Ersatz her. Leider kann es auch hier zu längeren Wartezeiten kommen, da das saisonale Geschäft die Nachfrage nach Pneus in die Höhe treibt. Auch bei den Preisen kann es zu teils erheblichen Schwankungen kommen. Hier spricht der ADAC Südbayern eine deutliche Warnung an alle Autofahrer aus: Der Griff zu falschen Reifen (oder vermeintlichen Schnäppchen) kann unter Umständen gefährlich sein. Wer auf der Suche nach passenden Sommerreifen für sein Fahrzeug ist, erhält beispielsweise im aktuellen ADAC Reifentest eine Orientierung. Auch das Personal im Reifenfachhandel hilft bei der Auswahl der idealen Pneus.
(Quelle: Pressemitteilung ADAC / Beitragsbild: Symbolfoto re / O-Ton: ADAC – Thomas Schwarz, stellvertretender Leiter Fahrzeugtechnik / Prüfdienst, ADAC Südostbayern)
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