Hochberg / Landkreis Traunstein – Großer Wahlabend bei der Feuerwehr Hochberg (Landkreis Traunstein): Franz Geisreiter wurde einstimmig zum neuen Kommandanten gewählt.
Traunsteins OB sorgt gleich zu Beginn für einen Lacher „Es war die absolut richtige Entscheidung den Feuerwehrstandort Hochberg zu erhalten und in ein neues Gebäude sowie in eine neue Ausrüstung zu investieren“, betonte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer in seinem Grußwort an die Mitglieder der Feuerwehr Hochberg und zeigte sich beeindruckt über das vielfältige Vereinsleben und das ereignisreiche Jahr in der aktiven Mannschaft. „Ganz besonders freue ich mich auf eure Festwoche bezüglich des 150-jährigen Gründungsfestes Anfang Mai“, so Traunsteins Stadtoberhaupt. Mit seiner Aussage, „in deiner Amtszeit hast du zwar gleich drei Bürgermeister verschlissen, dennoch danke ich dir ganz persönlich dafür, dass du über so eine lange Zeit Verantwortung übernommen hast. Dies werden wir zur gegebenen Zeit gebührend würdigen!“, sorgte Christian Hümmer unter den Anwesenden im Florians Stüberl des neuen Feuerwehrhauses für einen Lacher.
Ganz oben auf der Tagesordnung standen die turnusmäßigen Neuwahlen der Kommandanten sowie der Vorstandschaft. Zunächst wählten die Aktiven den bisherigen stellvertretenden Kommandanten Franz Geisreiter zum neuen Aktiven-Chef. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Hasenöhrl stand nach 18 Jahren in diesem verantwortungsvollen Amt nicht mehr als Kandidat zur Verfügung. Zum stellvertretenden Kommandanten wählten die Aktiven Florian Meissner.
Thomas Hasenöhrl hört nach 18 Jahren auf
„Wir haben dir ganz viel zu verdanken und du hast dich in all der Zeit mit Geduld, Durchhaltevermögen und Zielstrebigkeit für die Feuerwehr Hochberg eingesetzt“, so Vorstand Martin Steininger in seinen Dankesworten an Thomas Hasenöhrl und ergänzt „dir ist es in einzigartiger Art und Weise gelungen, dein Fachwissen weiterzugeben und dabei die Kameradschaft nie aus dem Blick zu verlieren“. Insbesondere schaffte es Thomas Hasenöhrl, den Personalstand der Aktiven auszubauen, eine Jugendgruppe ins Leben zu rufen und den Feuerwehrstandort, trotz einiger Widerstände und langen Verhandlungen, mit dem neuen Gerätehaus sowie dem Löschgruppenfahrzeug (LF-KatS) langfristig zu sichern. Dies unterstrichen die Anwesenden mit langanhaltendem Applaus.
Vorstand einstimmig wiedergewählt
Die Vereinsmitglieder bestätigten Martin Steininger einstimmig als Vorstand und wählten Johann Niedl zum neuen Stellvertreter. Der bisherige Amtsinhaber Alfred Prosser hatte sich nach sechs Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wahl gestellt. Jugendwartin bleibt Katrin Geisreiter und auch der Kassier Albert Lahner wurde in seinem Amt bestätigt. Im Amt des Schriftführers folgt Michael Mädler auf Claudia Hasselberger, die seit 2019 alle Vereinsaktivitäten dokumentierte. Amanda Hasenöhrl und Markus Schroll wurden als Beisitzer bestätigt und Josef Prosser übt weiterhin das Amt des Kassenprüfers aus.
In seinem Rechenschaftsbericht informierte Thomas Hasenöhrl darüber, dass im vergangenen Jahr insgesamt 60 Übungen bei den Aktiven und in der Jugendgruppe abgehalten wurden. Darüber hinaus habe es spezielle Übungen für die Gruppenführer und die Atemschutzgeräteträger gegeben und eine spezielle Funkübung für den Digitalfunk. „Unsere Tagesalarmsicherheit ist mittlerweile sehr gut und in unserer Mannschaft herrscht eine hohe Ausbildungsbereitschaft“, betonte der scheidende Kommandant.
„In den letzten 18 Jahren haben wir viel erlebt und viel bewegt“, so der sichtlich bewegte Thomas Hasenöhrl und ergänzt, „nun ist die Zeit für frischen Wind an der Spitze der Feuerwehr gekommen und ich wünsche uns allen, dass wir weiterhin die Zukunft unserer Feuerwehr Hochberg so positiv gestalten können“. Seinen ausdrücklichen Dank richtete er an die Kommandanten der Feuerwehren Haslach, Kammer, Traunstein und Wolkersdorf für deren langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie an die Vertreter der Kreisbrandinspektion, die hauptamtlichen Gerätewarte und die Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Einsatzreiches Jahr für die Hochberger
„Sprichwörtlich die Feuertaufe für unser neues Fahrzeug war der Brand eines Reparaturzuges im Gewerbegebiet Haslach“, so Franz Geisreiter. Insgesamt mussten die Hochberger Feuerwehrleute im vergangenen Jahr 27-mal ausrücken und dabei unter anderem zweimal Brände löschen und 22-mal Technische Hilfe leisten. Als erwähnenswerte Einsätze galten auch die beiden Bombenfunde in Haslach beziehungsweise Traunstein sowie der „zweitägige Großeinsatz BR-Radltour“. Mehrmals rückten die Aktiven auch zu witterungsbedingten Einsätzen aus und mussten dabei meist Sturmschäden beseitigen.
„Von den 34 Aktiven sind sieben weiblich“, freute sich Franz Geisreiter. Alle zusammen haben 493 Stunden für Einsätze, 600 Stunden für den Übungsbetrieb und 430 Stunden für Lehrgänge des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein sowie an der an den staatlichen Feuerwehrschulen geleistet. „Insgesamt sind 1.523 Stunden zusammengekommen was 6,6 Arbeitstage pro Aktiven und somit eine enorme persönliche Leistung darstellt“, lobte Franz Geisreiter die Mitglieder.
Aktive und erfolgreiche Jugendgruppe
Katrin Geisreiter blickte auf ein ereignisreiches Jahr der Jugendfeuerwehr zurück. Zu Beginn des letzten Jahres hatte die Jugendgruppe neun Mitglieder, während des Jahres sind vier neue Gesichter hinzugekommen und sechs Jugendliche wechselten in die aktive Mannschaft. Beim gemeinsamen Wissenstest der Feuerwehren aus der Landkreismitte erwarben drei Jugendliche das Abzeichen in Bronze, drei weitere erhielten Silber und vier Hochberger Nachwuchskräfte durften sich über die goldene Plakette freuen.
Neben 27 Übungen war auch sonst einiges los. Man besichtigte den Rüstwagen in Traunstein, machte eine Einsatzübung samt Grillabend zusammen mit der Jugendfeuerwehr Haslach, war am Tag der Jugendfeuerwehr in Heiligkreuz beteiligt, führte eine Müllsammelaktion am Hochberg durch, unternahm zur Langen Nacht der Bayerischen Feuerwehren eine Fackelwanderung, unternahm einen Ausflug zum Lockschuppen nach Rosenheim, holte das Friedenslicht aus Tittmoning ab und rundete das Jahr mit einem Raclette Essen ab.
150 Jahre Feuerwehr Hochberg wird im Mai gefeiert
Die nahende Festwoche auf dem Hochberg stellte Vorstand Martin Steininger in den Mittelpunkt seiner Ausführung und freute sich „über die super Zusammenarbeit“ mit den Trachtlern, die ihr 105-jähriges Bestehen feiern. Am 4.4. wird es dazu nochmals einen Infoabend im Feuerwehrhaus geben. „Da der Florianitag genau in unsere Festwoche fällt, werden wir diesen ausnahmsweise zusammen mit den anderen Feuerwehren der Stadt Traunstein nicht wie üblich in Haslach, sondern im Festzelt am Hochberg begehen“, sagte Martin Steininger.
Die Festwoche selbst findet zwischen 2.5. und 5.5. statt und endet mit dem Festsonntag, zu dem 38 Vereine eingeladen wurden, um gemeinsam mit den Hochbergern 150 Jahre Feuerwehrgeschichte zu feiern. Den Auftakt macht der Festabend mit der Ottinger Musikkapelle am Donnerstag, einen Tag später findet ein Weinfest mit dem Postamtrio statt. Am Samstag heißt es „Boarisch trifft Oberkrain“ mit den Lungauern und Hallgrafen.
Beteiligen werden sich die Hochberger auch am Frühlingsfest in Traunstein und am Feuerwehrfest in Eisenärzt. Außerdem sind ein Jahrtag am Hochberger Kriegerdenkmal (20.5.), ein Feuerwehrfrühschoppen (16.6.), eine Grillfeier (29.7.), ein Kinderfest (4.8.) und ein Glühweinfest am Feuerwehrhaus (30.11.) geplant. „Einen Feuerwehrausflug machen wir dann wieder 2025“, versprach der Vorstand des 100 mitgliederstarken Feuerwehrvereins.
Sämtliche Vereinsereignisse fasste die scheidende Schriftführerin Claudia Hasselberger zusammen. Sie berichtete von der Beteiligung am Georgiritt, dem ersten Infotag zum großen Feuerwehrfest, dem Frühlingsfesteinzug, dem gutbesuchten Frühschoppen, dem Fototermin wegen des Festes, dem mit dem GTEV Hochberg gemeinsam durchgeführten Kindertag samt Fußballmatch, der Almwanderung auf die Stoißer Alm sowie einer „rundum gelungenen“ Abschlussfeier und dem Glühweinfest, bei dem sich unter anderem der Hochbergpass mit Krampussen und Nikolaus ein Stelldichein gaben.
Hochberger fallen bei Lehrgängen sehr positiv auf
Über einen kleinen Gewinn in der Vereinskasse konnte sich Kassier Albert Jahner freuen. „Alle Veranstaltungen sind finanziell gut gelaufen“, betonte Albert Jahner und ergänzte, „gerade für unsere Vereinskasse machen die Feierlichkeiten absolut Sinn und so stehen wir auf finanziell soliden Beinen“.
„18 Jahre an der Spitze einer Feuerwehr zu stehen ist eine großartige Leistung, auf die heutzutage nicht mehr Viele zurückblicken können“, lobte Kreisbrandinspektor Martin Schupfner den langjährigen Einsatz von Thomas Hasenöhrl und freute sich, „dass die Aktiven der Feuerwehr Hochberg häufig mit ihren Leistungen bei den Lehrgängen des Kreisfeuerwehrverbandes äußerst positiv auffallen und dort immer wieder zu den Lehrgangsbesten zählen“.
Kurz und bündig hielt es Traunsteins stellvertretender Kommandant Andreas Zeiser. „Thomas mein Freund, ich danke dir für die vielen gemeinsamen Jahre und wünsche der gesamten Feuerwehr Hochberg für die Zukunft alles Gute. Ich freue mich auf eine weiterhin enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit“, so der letzte Redner des Abends, ehe die Mitglieder ihre Versammlung mit einer gemeinsamen Brotzeit ausklingen lassen konnten.
(Quelle: Kreisfeuerwehrverband Traunstein – hob / Beitragsbild: Kreisfeuerwehrverband Traunstein, zeigt: Die neue Vorstandschaft der Feuerwehr Hochberg von links nach rechts. Florian Meissner, Franz Geisreiter, Johann Niedl, Katrin Geisreiter, Martin Steininger, Amanda Hasenöhrl, Markus Schroll und Albert Lahner )
0 Kommentare