Rosenheim / Bayern / Deutschland / Welt – Warum ist Ostern gerade jetzt? Hier die Erklärung aus astronomischer Sicht von Professor Dr. Elmar Junker und seinem Team von der Fakultät für Angewandte Natur- und Geisteswissenschaft / Physik-Astronomie der Technischen Hochschule Rosenheim mit Sternwarte.
In der Praxis liegt der Ostersonntag immer zwischen 22. März und 25. April. Und wer bestimmt das? Der Mond! „Die einfache Regel sagt, am ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond“, heißt es in dem aktuellen Newsletter der Rosenheimer Sternwarte.
Die genaue Antwort ist aber viel komplizierter, da es eine Verknüpfung zum Jüdischen Passahfest gibt, dass über einen komplexen Sonnen-Mond-Kombinationskalender festgelegt wird.
– laut Kaiser Konstantin (um Jahr 300): ist Ostern immer an einem Sonntag, immer nach dem jüdischen Passahfest und immer nach Frühlingsanfang
– seit dem Jahr 525 (Papst Johannes Paul I): Frühlingsbeginn ist per Definition der 21. März. Der Mond bewege sich auf einer Kreisbahn (nicht variabel). Damit gab es 19 mögliche Ostertermine zwischen 22. März und 25. April.
– seit 1582 (Papst Gregor XIII): Kalenderreform mit neuer Schaltregel und neuer Berechnungsgrundlage für Ostern („14. Tag des „Frühlingsmonats“) – damit Ostern an allen Tagen zwischen 22. März und 25. April möglich (theoretisch auch 26. April – wenn astronomischer Vollmond und kirchliche Osterregel auseinander fallen.)
– die orthodoxen Kirchen verwenden noch den Julianischen Kalender. Also damit gibt es da andere Termine.
Es gibt Jahre, da ist Ostern besonders früh oder besonders spät.
Der frühest mögliche Tag ist der 22. März und das passiert wieder im Jahre 2285 und 2353. Das letzte Mal der Fall war das im Jahr 1818.
Der späteste mögliche Tag ist der 25. April. Das ist wieder 2038 und 2190 der Fall. Das letzte Mal kam das im Jahr 1943 vor.
Und noch interessantes Wissen für alle Sternengucker: im Vollmond kann man gut den Osterhasen erkennen, wenn man genau hinschaut. Ob der Osterhase dann tatsächlich auch astronomischen Ursprungs ist, ist aber dann eher unwahrscheinlich….
(Quelle: Newsletter Professor Dr. Elmar Junker / Beitragsbild: re)
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