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Was wird aus dem Rosenheimer Minigolf?

Minigolfplatz in Rosenheim mit hohem Gras

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

5. September 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Der Mingolfplatz beim Cafè Arche in Rosenheim bietet aktuell einen traurigen Anblick. Mit der Schließung des beliebten Cafès aufgrund der Corona-Pandemie vor knapp eineinhalb Jahren, war auch damit Schluss. Aber jetzt gibt es gute Nachrichten: Beides soll bald wieder in Betrieb gehen. Ein neuer Betreiber ist gefunden. 

Cafè Arche in Rosenheim

Das Cafè Arche wird aktuell nur ab und zu vermietet, bspw. beim Sommerfestival für die Künstler oder in Kürze auch für die „Oper für alle“ am 16. September.  Aber in einigen Monaten soll sie dann wieder zusammen mit der Minigolfanlage für die Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Foto: Josefa Staudhammer

Eröffnet wurde der Minigolfplatz beim Mangfallpark Süd im August des Jahres 2011. Das Grundstück an der Rathausstraße zwischen dem Hammerbach und dem Malteserhaus gehört der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Gepachtet wurde das rund 1200 Quadratmeter große Grundstück damals von einem privaten Betreiber aus Berchtesgaden.  Auf die Idee mit dem Minigolf an dieser Stelle kam er bei einem Besuch der Rosenheimer Landesgartenschau im Jahr 2010.
So gut wie erhofft, lief das Geschäft für ihn aber wohl nicht. Auf alle Fälle zog er nach einigen Jahren dann den Schlussstrich.
Danach hielt die Diakonie Rosenheim diese Freizeitaktivität in Rosenheim weiter am Leben. Wer spielen wollte, konnte sich im Cafè Arche gegen ein kleines Entgelt Schläger und Bälle ausborgen.

Mit dem zweiten Corona-Lockdown 
kam das Ende für Cafè Arche und Minigolf

Die Arche ist seit Ende der Landesgartenschau im Besitz der Diakonie Rosenheim. Sie funktionierte das hölzerne Bauwerk zum Cafè um (wir berichteten).
Mit dem zweiten Corona-Lockdown kam dann für das kleine Cafè das Ende und damit dann auch für den Minigolfplatz in direkter Nachbarschaft. „Für mich war das unglaublich schlimm“, erzählt Klaus Voss, Geschäftsführer der Diakonie Rosenheim. Eine andere Möglichkeit habe es aber zu diesem Zeitpunkt nicht gegeben. Das Cafè Arche war damals ein Integrationsbetrieb. Angestellt waren Menschen mit Behinderung und aus dem Bereich Zuverdienst. Der soziale Aspekt stand klar im Vordergrund. Mit dem zweiten Lockdown sei die drängende Frage aufgekommen, was mit den Menschen mit Beeinträchtigung passiert, wenn ihr Beschäftigungsort für viele Monate geschlossen bleibt. Keine Tagestruktur,  kein Kontakt zum Team, keine Integration. „Wir mussten zuerst an unsere Mitarbeiter denken, nicht an den Betrieb“, begründete Klaus Voss damals diese Entscheidung.
Das Personal der Arche fand eine neue Betätigung in anderen Teilbereichen der Diaflora GmbH in festangestellter Beschäftigung oder wechselten zum Diakonischen Werk.
Wie es aber dann mit der Arche weitergehen sollte, stand noch in den Sternen. Für Klaus Voss war aber immer klar, es soll wieder ein Cafè und eine Minigolfanlage geben und beides soll zu der Philosophie der Diakonie passen. Anfragen beispielswiese aus den Reihen der Systemgastronomie lehnte Voss deshalb ab: „Mir war wichtig, dass die Betreiber zu uns und dem sozialen Aspekt passen“.
Die Suche gestaltete sich in den vergangenen Monaten dann alles andere als leicht. Denn es mangelt in der Gastronomiebranche aktuell an Personal in allen Bereichen.
Doch jetzt hat Klaus Voss tatsächlich einen neuen passenden Betreiber gefunden: eine Familie aus der Region will das Cafè erneut zum Leben erwecken und damit auch die Minigolfanlage. „Es schaut gut aus, dass alles klappt“, freut sich Klaus Voss.
Aktuell müsse man jetzt noch Minigolfanlage und Arche wieder auf Vordermann bringen. Anfang 2023 sei dann wohl eine Eröffnung wieder möglich. Ein Integrationsbetrieb wird es dann zwar nicht mehr sein, aber der Geschäftsführer der Diakonie Rosenheim kann sich vorstellen, dass Menschen mit Beeinträchtigung dort zumindest ab und zu wieder zum Einsatz kommen können, beispielweise beim Rasen mähen oder ähnlichen Tätigkeiten.. 
(Quelle: Artikel Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Josefa Staudhammer)

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