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Wenn man mal dringend „muss“: „Nette Toiletten“ jetzt auch in Rosenheim

Aufkleber "Nette Toilette" im Schuhaus Reindl in Rosenheim.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

11. März 2024

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim – Öffentliche Toiletten sind in der Rosenheimer Innenstadt Mangelware –  gleich gar hygienische. Doch das soll sich ändern, mit „nette Toilette“. Bedeutet: Gastronomen und Einzelhändler stellen ihre Toiletten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Sieben machen bereits mit. Wer und wo, erfahrt hier: 

Nette-Toilette-Aufkleber.

Auf diesen Aufkleber kommt es an. Wo er an der Eingangstüre zu finden ist, darf man kostenlos zur Toilette gehen. Fotos: Innpuls.me

„Nette Toilette“ ist eine bundesweite Aktion, die mittlerweile sogar auf Wikipedia einen Eintrag bekommen hat. Das Konzept dafür entstand im Jahr 2000 in Aalen und wurde dort zusammen mit einer örtlichen Werbeagentur umgesetzt. Mittlerweile wurde das Konzept bereit mehr als 210 deutschen Städten und Gemeinden bereitgestellt.
Gastronomen und Einzelhändler die sich an der Aktion beteiligen und ihre Toiletten öffentlich zur Benutzung ohne Gebühr zur Verfügung stellen, kennzeichnen ihr Gasthaus oder ihr Geschäft mit einem knallroten Aufkleber mit freundlichen Lächeln gut sichtbar an ihrer Eingangstür. Im Gegenzug bekommen sie von der Stadt eine monatliche Entschädigung, in Fall von Rosenheim sind es 50 Euro.
Mittels  „Nette Toilette“-App, kann man in allen teilnehmenden Städten und Gemeinden auf einen Blick sieht, wo man die „netten Toiletten“ findet.

Von der „netten Toilette“ profitieren auch die Städte

Von der „netten Toilette“ profitieren nicht nur Passanten, sondern auch die Städte. Denn sie sparen sich im Gegenzug die erheblichen Kosten für eigene öffentliche Toiletten. Auf Wikipedia findet man dazu als Beispiel die Stadt Bremen. Dort fallen für die „nette Toilette“ jährliche Kosten von rund 150.000 Euro an. Für vollautomatische Toilettenanlagen fallen dagegen bisher Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro an. Ersparnis also jährlich knapp eine Million Euro (Stand 2009).

Die Idee, dieses Konzept auch nach Rosenheim zu bringen, kam von Judith Gebhart de Ginsberg, Leiterin des Stadtmarketings. Start war Anfang dieses Jahres. Derzeit machen bereits 7 Gastronomen und Einzelhändler mit.

Das sind sie:
  • Katzentempel Rosenheim (Bahnhofstraße 17)
  • Galeria Kaufhof Karstadt (Münchener Straße 12)
  • My Indigo (Stollstraße 3)
  • „Der Lohberger“ (Am Salzstadel 10 a)
  • Schuhaus Reindl (Ludwigsplatz 23)
  • Hans im Glück (Ludwigsplatz 14)
  • Delicato Feinkost (Innstraße 3)

Und so geht es: Bei den Geschäften bei Bedarf eintreten, nach der „netten Toilette“ fragen und dann wird der Weg dorthin gewiesen. Die Benutzung der Toiletten ist kostenfrei. Aber wichtig ist, sie unbedingt sauber hinterlassen. Ansonsten könnte es wieder ganz schnell vorbei sein, mit diesem neuen Service.

Eine große Lücke gibt es derzeit noch in der Münchner Straße. Für diesen Bereich würde sich Judith Gebhart de Ginsberg über Teilnehmer sehr freuen. Und natürlich sind auch in den anderen Bereichen der Stadt jederzeit noch weitere Gastronomen und Einzelhändler willkommen, die mithelfen wollen und können.

Eines ist aber auch klar: die „netten Toiletten“ sind ein guter Baustein, um das Toilettenproblem im öffentlichen Bereich in den Griff zu bekommen. Alleine reicht das aber sicher nicht.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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