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Wie gut ist man auf der Wiesn auf Unwetter vorbereitet?

Geflutete Rosenheimer Wiesn. Foto: Innpuls.me

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

30. August 2023

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim – Das Rosenheimer Herbstfest geflutet! Diese Bilder vom Wiesnauftakt 2023 am vergangenen Samstag gehen in die Geschichte ein. Bei vielen Wiesngängern, die das Unwetter auf dem Festgelände hautnah miterlebt haben, tauchten da aber euch einige Fragen bezüglich der Sicherheit auf. Innpuls.me hat darum nachgefragt.

Das Unwetter am vergangenen Samstag war kurz und heftig. Vom Himmel kam so viel Regen, dass im gesamten Stadtgebiet so manche Kanäle damit überfordert waren. So mancher Keller stand unter Wasser und eben auch die Loretowiese.
Die Bilder, die da dann entstanden, wurden auch bei uns auf Innpuls.me innerhalb kürzester Zeit tausendfach geklickt, geliked und geteilt.

Herbstfest Gewitter 2023. Foto: Innpuls.me

Diese Bilder vom Wiesnstart 2023 bleiben auf alle Fälle lange im Gedächtnis. Fotos: Archiv Innpuls.me

Am Tag danach tauchten dann bei einer ganzen Reihe Rosenheimer Fragen bezüglich des Sicherheitskonzepts auf der Rosenheimer Wiesn auf. Eine Leserin schrieb uns: „Was wäre eigentlich passiert, wenn es auch noch stark gehagelt hätte?“. Ein Leser war auf dem Weg in die Auerbräu-Festhalle, als es zu regnen begann. Er kam nur bis zum Flötzinger-Zelt, denn dann fing es so richtig zu schütten an. Außerdem gab es auch noch erste starke Böen. „Ich bin nur noch schnell rein in den Haupteingang vom Flötzinger. Dort wurden hinter mir die Haupteingänge geschlossen und es wurde in den Gängen sehr eng. Dann fiel auch noch eine Lampe bei der Essensausgabe von Decke. Da hab ich mir gedacht, hoffentlich bricht jetzt keine Panik aus“, erzählte er uns. Und wieder eine andere Leserin machte sich Sorgen über die vielen Stromkabel, die da dann in den Fluten versanken. „Ich will mir gar nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn da ein Kabel nicht gut isoliert ist“, schrieb sie uns.

„Es gab im Nachgang keine Beschwerden“

Zum Glück ist nichts Schlimmes passiert. Das hat uns auch Klaus Hertreiter, Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbandes bestätigt: „Es gab auch im Nachgang keine Beschwerden.“ Er erklärt, dass es für das Rosenheimer Herbstfest ein großes Sicherheitskonzept gibt, dass sich aus vielen verschiedenen Sicherheitskonzepten zusammensetzt. Verschiedenste Szenarien werden dabei berücksichtigt, bspw. was tun, wenn es mal zu einem größeren Stromausfall kommt? Aber auch auf mögliche Terroranschläge ist man laut WV-Chef vorbereitet und eben auch auf Naturereignisse wie das am vergangenen Samstag. Gehandelt werden dann oft „situativ“, erklärt Hertreiter.

„Zelt ist mindestens so stabil wie ein Haus“

Ein derartiges Unwetter hat er aber bisher noch nie während der Wiesnzeit erlebt. Ebenso geht es einem Mitarbeiter bei Flötzinger-Bräu, der den Starkregen ebenfalls vor Ort miterlebt hat. Auch nach seinen Worten sei dann alles genau nach Plan verlaufen. „In so einem Fall werden dann immer die Haupteingänge geschlossen, um das Zelt vor den Windböen zu schützen“, erklärt er uns. Alle Notausgänge würden aber natürlich weiter offen bleiben. Angst davor, dass das Zelt aufgrund der Böen seine Stabilität verlieren könnte, hätte niemand haben müssen. „Die Konstruktion ist mindestens so stabil wie bei einem Haus“, sagt er. Bei einem Orkan sehe das natürlich dann anders aus: „Bevor dann alle Besucher im Zelt gefangen sind, würde man die Zeltplanen entfernen. Das geht im Notfall extrem schnell.“
So weit kommt es aber hoffentlich nie. Völlig ausschließen kann man aber auch nichts, weiß auch Klaus Hertreiter. Was wäre passiert, wenn es beispielsweise auch noch stark gehagelt hätte und die Hagelkörner dann auch noch die Größe von Tennisbällen hätten, wie anderenorts an diesem Tag passiert? „Man kann sich auf vieles vorbereiten. Aber ein Restrisiko bleibt natürlich immer“, weiß der WV-Chef.

Herbstfest Wasser 2023

Angst vor einem Stromschlag muss aber auf keinen Fall jemand haben, erklärt uns Hertreiter: „Da würde sofort der Schalter rausfliegen. Da kann nichts passieren“.
Mit Ruhe und Gelassenheit haben auch die Schausteller das Unwetter zu Wiesnbeginn gemeistert. „Bei so einer Wetterlage beobachten wir alle natürlich schon lange im Vorfeld, was da auf uns zukommt und schicken die DWD-Meldungen  auch ständig weiter an alle Schausteller und die reagieren dann frühzeitig“. Bedeutet konkret, für einige Zeit standen am vergangen Samstag alle Fahrgeschäfte auf der Wiesn still. Und Fahrgeschäfte wie beispielsweise der Autoscooter und die Reitbahn stellten ihre Fahrgeschäfte während des Unwetters als Schutzraum für die Besucher zur Verfügung.

Nach gut einer Stunde kehrte wieder Normalität ein

Nach gut einer Stunde war dann auch der „See“ beim Glückshafen  verschwunden und das Treiben auf der Wiesn ging wieder seinen gewohnten Gang.
Alles ist also noch mal gutgegangen. Beim Wirtschaftlichen Verband zieht man daraus aber trotzdem seine Lehren. Klaus Hertreiter dazu. „Es gibt immer was, was man verbessern kann. Wir haben beispielsweise bisher schon immer die Kanäle vor Wiesnstart reinigen lassen. Aber bei so viel Regen reicht halt dann schon eine kleine Verschmutzung. Darum werden wir uns jetzt überlegen, ob  wir die Kanäle nicht noch öfter prüfen und reinigen lassen.“
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild, Foto: Innpuls.me)

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