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Wie lässt sich die wohlriechende Becherglocke erhalten?

Die glockenförmige Blüten mit den langen Griffel und ihr Duft geben der Wohlriechenden Becherglocke ihren Namen. Foto: Copyright Marcel Ruff, LfU

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

16. August 2025

Lesezeit: 3 Minute(n)

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Bayern – Wenn die „Wohlriechende Becherglocke“ blüht, ist sie nicht zu übersehen. Unzählige zartviolette Blüten schmücken einen oder mehrere Sprosse. Doch die wenigsten kennen diese attraktive Pflanzen. Sie wächst in Deutschland nämlich nur im unteren Isartal. Seit vielen Jahren bemühen sich Artenschützer sie in Bayern zu erhalten.

Die Staude mit den lateinischen Namen Adenophora lliliifolia kann mannshoch wachsen. Aus der glockenförmigen Blüte lugt der sogenannte Griffel und führt zum Trivialnamen Becherglocke oder Schellenblume. Der feine Duft verleiht ihr das Attribut „wohlriechend“. In Deutschland wäschst sie ausschließlich in und um die Eichen-Ulmen-Auwäldern an der unteren Isar. Sie ist eine Waldsteppen-Pflanze, die, laut dem Bayerischen Landesamt für Umwelt, höchstwahrscheinlich nach der letzten Eiszeit einwanderte und sich bis heute halten konnte.

Seit vielen Jahren bemühen sich Artenschützer diese vom Aussterben bedrohte Staude in Bayern zu erhalten. 1994 wurde sie ins Artenhilfsprogramm für endemische und stark bedrohte Pflanzenarten aufgenommen und es gelang – gefördert durch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) und die Regierung von Niederbayern – durch intensive Kartierungen und Hilfsmaßnahmen, in einem Jahrzehnt die Anzahl nachgewiesener Individuen von circa 300 auf 700 zu erhöhen. „Je größer die Artenvielfalt in Bayern ist, desto resilienter ist die Natur“, so Dr. Monika Kratzer, Präsidentin des LfU. Das Landesamt hat Martin Scheuerer, einen freiberuflichen Gutachter, beauftragt, die Bestände zu zählen und Maßnahmen zu begleiten. Er kennt jede der in den Landkreisen Dingolfing-Landau und Deggendorf vorkommenden Schellenblumen und hat sie auch schon früher kartiert. Wichtig sind die Anstrengungen auch wegen eines übergeordneten Ziels: Adenophora liliifolia ist eine sogenannte Pledges-Art. Im Rahmen der EU-Biodiversitätsstrategie soll ihr Erhaltungszustand verbessert werden. Was zu tun ist und wer alles mit im Boot ist, zeigte jüngst ein Ortstermin.

Als ursprüngliche Waldsteppenpflanze mit hohem Lichtbedarf fand die Becherglocke an der Isar in lichten Mittelwäldern ihr Refugium. Zur Brennholzgewinnung wurden in Mittelwäldern in regemäßigen Abständen fast alle stehenden Sträucher in abwechselnden Teilarealen auf den Stock geschnitten, größere, ältere Bäume wurden stehengelassen. Es handelte sich um lichte Wälder mit immer wiederkehrenden Bearbeitungsbereichen ohne viel Unterwuchs. Doch diese Waldnutzung endete nach dem zweiten Weltkrieg. Im jetzt üblichen Hochwald herrscht zu viel Schatten. Dort, wo wegen Borkenkäferbefalls oder Eschentriebsterbens größere Lücken entstehen, dominieren Konkurrenzarten wie Kratzbeere und invasive Pflanzen wie Indisches Springkraut oder Kanadische Goldrute.

Gehölze werden i Bereich der Blumen entfernt

Was sind nun die wichtigsten Maßnahmen, um die Staude zu erhalten? In den zwei voneinander getrennten Vorkommensbereichen gibt es zahlreiche einzelne Wuchsorte und jede Fläche gilt es gesondert zu betrachten. Die Grundsätze sind klar: Im Bereich der Becherglocken-Vorkommen werden Gehölze entfernt, Wiesen erst nach der Blüte der Schellenblume im Herbst gemäht und rund um die Pflanzen „Pinzettenpflege“ betrieben, die Konkurrenzvegetation also mit dem Freischneider entfernt. Matthias Walch von der unteren Naturschutzbehörde (uNB) Dingolfing-Landau erinnert daran, dass das Vertragsnaturschutzprogramm Wald (VNP) Möglichkeiten der Förderung bietet. So gibt es beispielsweise das Förderprogramm „Lichte Waldstrukturen“, welches jährlich mit 580 Euro pro Hektar für fünf Jahre honoriert wird. Die Antragstellung ist in der Regel im Frühjahr bis Ende Mai.
Außerdem gilt es, kontinuierlich zu kartieren, da Pflanzen auch wieder „auftauchen“. Becherglocken können über 50 Jahre alt werden und erwachsen aus Knollen, die im Boden auch eine gewisse Zeit ungünstige Lebensbedingungen überdauern.

Samen der Becherglocke wollen keine pflanzliche Konkurrenz

Die an der Bodenoberfläche keimenden Samen der Becherglocke haben nur dort eine Chance, wo keine pflanzliche Konkurrenz wächst. „Auf Rohboden funktioniert es“, erläutert Martin Scheuerer, daher macht es an manchen Stellen Sinn den humusreichen Oberboden zu entfernen. In Absprache mit dem Landschaftspflegeverband (LPV) Dingolfing-Landau wird geplant, in diesem Fall auf einer Fläche des Bund Naturschutzes kleinflächig Boden abzuschieben. Auch bei anderen Grundbesitzern soll angefragt werden, ob sie bei einer derartigen Maßnahme mitmachen würden.

Weitergeführt wird die Nachzucht von Adenophora-Pflanzen aus Samen unter anderem in der Stadtgärtnerei Straubing, wie Oliver Dibal von der Regierung von Niederbayern bestätigt. Mit diesem Pflanzgut hat Martin Scheuerer gute Erfahrungen gemacht. Er weiß jedoch genau, wo die „autochthonen“, also ursprünglichen Becherglocken stehen. Unberührt sind diese allerdings nicht, denn um fast jede windet sich ein Verbissschutz. „Rehe sind Feinschmecker und fressen die Schellenblume sehr gerne“, sagt Franz Schöllhorn von der uNB Deggendorf.

Im Isarmündungsgebiet hat der Landkreis über fast drei Jahrzehnte hinweg, die Pflege für Adenophora auf Anleitung von Martin Scheuerer umgesetzt. Schöllhorn erläutert: „Aufgabe des jungen LPV-Deggendorf soll es in Zukunft sein, im erweiterten Gebiet außerhalb des Isarmündungsgebiets tätig zu werden.“ Auf den Flächen nahe der Isarmündung kommt der Becherglocke auch die Eigentümerstruktur zugute: Deiche und nahe Flächen sind im Besitz des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf. Für Deichbauten und andere Eingriffe müssen Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt werden, der Schutz einer vom Aussterben bedrohten Blume passt perfekt dazu. „Bei Ausgleichsflächen gibt es spezifische Bewirtschaftungsvorgaben, so haben wir etwa die Vorgabe, unsere Wiesen nur zweimal jährlich zu mähen und keine Dünger und Pestizide zu verwenden“, sagt Clemens Berger vom Wasserwirtschaftsamt (WWA) Deggendorf und ergänzt, dass er auch weitere und speziellere Pflegemaßnahmen beauftragen kann.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik / Beitragsbild: Copyright Marcel Ruff, LfU)

1 Kommentar

  1. Ich habe den Artikel aufmerksam gelesen.

    Sollte es nicht eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass GERADE Wasserwirtschaftsämter
    auf ihren Flächen „keine Dünger und Pestizide zu verwenden“ …. ?

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