Bernau / Landkreis Rosenheim – Wie sieht die Zukunft des Waldes im Landkreis Rosenheim aus? Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) hat 9 im ganzen Landkreis verteilte Musterwaldbestände ausgewählt, in denen die Umwandlung in zukunftsfähige Wälder bereits erlebbar ist.
Die mustergültige natürliche Verjüngung der Waldfläche in Bernau aus
Weißtanne, Rotbuche, Bergahorn und Fichte. Fotos: AELF
Aufgrund des Klimawandels und des noch immer hohen Anteils an gleichaltrigen Fichtenbestände ist es laut AELF auch im Landkreis Rosenheim
dringend notwendig große Waldflächenanteile umzubauen. Damit sich Wald an die Klimaveränderungen anpassen kann, sei es wichtig, dass sich Bäume natürlich verjüngen können und möglichst klimaresistente Baumarten an der Verjüngung beteiligt sind.
Standortsangepasster Mischwald sei hier das erfolgversprechendste Modell. Einige Wälder im Landkreis Rosenheim seien glücklicherweise schon jetzt, dank der Anstrengungen ihrer engagierten Besitzer und Jägern für das sich ändernde Klima gerüstet. Der für Rosenheim geeignete Zukunftswald sei reich an Strukturen, habe Bäume unterschiedlichen Alters und bestehe vor allem aus mehreren standortgeeigneten und klimatoleranten Baumarten. Darüber sind sich Michael Luckas, neuer Leiter der Abteilung Forsten 2, Revierförster Uli Guggenberger und Waldbesitzer Franz Praßberger einig. Bei einem Waldbegang in Bernau am Chiemsee begutachten die drei Forstexperten den alten Fichten-Tannenbestand und den aus natürlicher Ansamung, der sogenannten Naturverjüngung, entstehenden Zukunftswald aus Weißtannen, Rotbuchen, Fichten und Bergahornen.
Der Wald des Bernauers wurde vom AELF Rosenheim als Musterbestand für den Waldumbau im Landkreis ausgewählt. Er diene mit seiner üppigen und strukturreichen Verjüngung als beispielhaftes Anschauungsobjekt wie ein Wirtschaftswald klimastabil und gesund umgebaut oder weiterentwickelt werden könne Insgesamt gibt es 9 dieser Musterwaldbestände im Landkreis Rosenheim. Ihre Lage und eine genaue Beschreibung, was in diesem Wald mustergültig ist, findet sich auf der Internetseite des AELF Rosenheim.
Schonende naturverträgliche Holzernte einer Fichte in Praßbergers Wald. Die nächste Waldgeneration besteht hier aus Weißtanne. Diese wurde bei der Ernte des Baums nicht großartig beschädigt.
In Praßbergers Wald sind alte und gesunde Bäume vorhanden, die immer wieder Samen abwerfen. Das ist nicht immer so. Oft würden alte Bäume fehlen, die geeignete Samen produzieren. Wenn die Samen der Bäumchen dann Keimen, beginnt eine schwierige Zeit für den Nachwuchs. Mäuse, Hasen, Rehe, Gams und Rotwild lieben die kleinen Bäumchen als Leckerbissen. In dem Musterbestand in Bernau hatte die Verjüngung Glück. Die Wildstände seien hier waldverträglich, es hätten genug Bäumchen aufwachsen können. „Dies ist den Jägern hier zu verdanken, die ein
ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Naturverjüngung und Pflanzenfressern hergestellt haben“, so das AELF. Franz Praßberger ist begeistert von seinem Zukunftswald: „Alles, was hier wächst schenkt mir die Natur. Ich kann hier den Wald im Einklang mit der Natur nutzen. So werde ich meiner Verantwortung für die nächsten Generationen
gerecht.“
Wer seinen Wald auch zukunftsfähig machen möchte, sollte das
kostenlose Beratungsangebot der Förster des AELF Rosenheim nutzen. Die Kontaktdaten sind über die Homepage des AELF oder das Waldbesitzerportal des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten auffindbar. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich
die Musterbeispiele direkt vor Ort anzuschauen, um sich ein Bild über die
verschiedenen Vorgehensarten im Waldumbau zu machen.
(Quelle: Pressemitteilung AELF Rosenheim / Beitragsbild, Fotos: Copyright AELF. Beitragsbild zeigt: Waldbesitzer Franz Praßberger in seinem mustergültigen Waldbestand in Bernau am Chiemsee mit dem zuständigen Beratungsförster Uli Gugenberger (Mitte) und dem neuen Abteilungsleiter Forsten 2 Michael Luckas des Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Rosenheim)
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