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Wie spart Rosenheim Energie?

Ludwigsplatz Rosenheim in der Nacht Blick hinauf zur Beleuchtungsquelle

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. August 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Bayern / Deutschland – Energiesparen ist angesagt und in vielen Städten sind die Einsparungen jetzt auch schon deutlich spürbar, beispielsweise wie in der Stadt Würzburg, in der jüngst drei Schwimmbäder geschlossen, Brunnen das Wasser abgedreht und alle Beleuchtungen, die nicht sicherheitsrelevant sind, abgeschaltet wurden (wir berichteten). Drohen bei uns in Rosenheim ähnliche drastische Einschränkungen? Innpuls.me hat bei der Pressestelle der Stadt Rosenheim nachgefragt.

„Ja, die Stadt Rosenheim prüft aktuell, wo noch Energie eingespart werden kann“, wird uns auf Nachfrage mitgeteilt. Angst haben, dass dann auch das Freibad Rosenheim dicht gemacht wird oder im Herbst das Hallenbad geschlossen bleibt, muss man aber nicht. Frei- und Hallenbad sind nach Angaben der Stadtwerke Rosenheim (nachzulesen auch auf swro.de) klimaneutral. Bedeutet, genutzt für das Heizen wird Abwärme, die im Müllheizkraftwerk anfällt. Fossile Energieträger sind also nicht nötig. Und Abschalten würde hier nichts bringen, beim Freibad sogar ganz im Gegenteil. Da wird zum Wärmen des Wassers die Restwärme aus den Kraftwerksturbinen genutzt. Sie erreichen eine Temperatur von maximal 38 Grad – zu wenig, um sie in das Fernwärmenetz einzuspeisen, erklären die Stadtwerke, aber genug, um das Wasser auf angenehme 25 bis 32 Grad zu bringen. Über ein Rohr wird die Wärme vom Müllheizkraftwerk direkt zum Beckenrand transportiert. Macht man das nicht mehr, müsste man die Restwärme der Turbinen in den Mühlbach leiten, der am Kraftwerk vorbei fließt und das würde das Gewässer unnötig belasten.

Straßenlampen in Rosenheim
leuchten nicht nach festen Uhrzeiten

Wie schaut es nun bei der Beleuchtung aus. Auch für die Straßenbeleuchtung auf Rosenheims Straßen und Plätzen sind die Stadtwerke (SWRO) zuständig. Über 6500 sogenannte „Lichtpunkte“ sind im Einsatz. Bereits gut die Hälfte ist auf LED-Technik umgestellt. Die Umstellung erfolgt nach Auskunft der SWRO Zug um Zug im Rahmen von ohnehin geplanten Bautätigkeiten oder in Einzelmaßnahmen. Die steigende Qualität der Lampen führe zu einer kontinuierlichen Verbesserung hinsichtlich Effizienz, Farbe und Ausleuchtung:
Andere Städte wie beispielsweise Weimar (wir berichteten) wollen Energie sparen, indem sie die Laternen später ein und früher ausschalten. Auch das sei in Rosenheim nicht nötig. Die Lampen leuchten dort eh nicht nach festen Uhrzeiten, sondern sind dämmerungsgesteuert. Außerdem nutzt die SWRO nach eigenen Angaben seit längerem  die Möglichkeit, in Nebenstraßen und Wohngebieten die Straßenbeleuchtung nach 22 bis 5 Uhr um bis zu 50 Prozent zu dimmen.
Eines soll es in Rosenheim keinesfalls geben: „Symbol-Politik“. Bedeutet, man will  in Sachen „Energieeinsparung“ nur Maßnahmen ergreifen, die dann auch tatsächlich einen messbaren Erfolg bringen. Und speziell in Sachen Beleuchtung sei es dann auch immer noch wichtig, die Sicherheit im Auge zu behalten, teilt uns die Pressestelle der Stadt Rosenheim mit. Dunkle Tunnel in der Nacht oder ähnliches wünscht sich schließlich wohl niemand.
(Quelle: Artikel: Karin Wunsam / Beitragsbild: Herbert Borrmann)

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