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Wie steht es heuer um die Hopfenernte?

Männerhand hält Hopfenzweig

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

25. September 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Fürth / Bayern – Wie steht es heuer um die Hopfenernte? Das Bayerische Landesamt für Statistik hat aktuelle Zahlen veröffentlicht. Demnach werden heuer rund 33 000 Tonnen Hopfen erwartet – 13,3 Prozent weniger als im mehrjährigem Durchschnitt.

Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamtes für Statistik mitteilt, wird in Bayern im Jahr 2023 eine unterdurchschnittliche Hopfenernte von insgesamt rund 33 000 Tonnen erwartet. Das sind 13,3 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 (38 035 Tonnen), aber etwas mehr als im sehr trockenen Vorjahr. Trotz des kalten Frühjahrs, gefolgt von Trockenheit, Hitze und der darauffolgenden Niederschläge im August, kann heuer mit einem Zuwachs von 11,5 Prozent gegenüber 2022 (29 573 Tonnen) gerechnet werden.
Nach den Schätzungen der Ernteberichterstatter wird in diesem Jahr ein Hektarertrag von 18,8 Dezitonnen pro Hektar prognostiziert. Das sind 14,2 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2022 (21,9 dt/ha), aber 11,2 Prozent mehr als im Jahr 2022 (16,9 dt/ha)

Rund 59 Prozent der Erntemenge in Bayern entfällt auf Bitterhopfen

Nach den ersten Schätzungen der Berichterstatter entfallen 2023 rund 59 Prozent der Erntemenge auf Bitterhopfen (19 440 Tonnen) und rund 41 Prozent auf Aromahopfen (13 388 Tonnen). Die später reifenden Bitterhopfensorten weisen mit 22,7 dt/ha im Schnitt einen deutlich höheren Ertrag auf als der Aromahopfen mit 15,9 dt/ha. Die höchste Erntemenge bei Bitterhopfen gibt es bei der Sorte Herkules mit 16 175 Tonnen. Bei Aromahopfen sind es die Sorten Perle mit 4 364 Tonnen, Hallertauer Tradition mit 3 961 Tonnen und Hersbrucker Spät mit 1 266 Tonnen.

Das größte Hopfenanbaugebiet Deutschlands

Rund 85 Prozent der Hopfenanbaufläche Deutschlands (20 629 Hektar) liegen in Bayern (17 543 Hektar). Mit 17 129 Hektar entfallen rund 98 Prozent der bayerischen Anbaufläche auf die Hallertau. Entsprechend werden dort mit 32 318 Tonnen auch rund 98 Prozent des bayerischen Hopfens erzeugt. Die restlichen 646 Tonnen entfallen im Wesentlichen auf das mittelfränkische Anbaugebiet Spalt (403 Hektar). Für 100 Liter Bier werden im Durchschnitt etwa 120 Gramm Hopfen benötigt.

Bayerische Ernteerhebung

Die Angaben des Bayerischen Landesamts für Statistik beruhen auf den bisher ausgewerteten Ertragsschätzungen aus der „Hopfenberichterstattung“ (Berichtsmonat August). Die Angaben können als Näherungswerte herangezogen werden. Im Februar 2024 werden die endgültigen Ergebnisse vorliegen.

Hopfennachfrage über bayerische Grenzen hinaus

Nicht nur die Wiesn erfreut sich weltweiter Popularität, auch Hopfen aus Bayern wird in der ganzen Welt geschätzt. Die bayerische Wirtschaft exportiert im Jahr 2022 nach vorläufigen Ergebnissen¹ 26 686 Tonnen Hopfen im Wert von 340,1 Millionen Euro². Damit steigt die exportierte Hopfenmenge gegenüber dem Jahr 2010 um knapp 47 Prozent, der Exportwert nimmt zeitgleich um fast 75 Prozent zu.
Die bedeutendsten Abnehmerländer für Hopfen im Jahr 2022 sind Japan (2 914 Tonnen), die Russische Föderation (2 757 Tonnen), die Volksrepublik China (2 252 Tonnen), die Vereinigten Staaten von Amerika (2 031 Tonnen), Brasilien (1 301 Tonnen), das Vereinigte Königreich (1 169 Tonnen) und Italien (1 036 Tonnen).

Im Jahr 2022 importiert Bayern 9 115 Tonnen Hopfen im Wert von knapp 111,2 Millionen Euro³. Dies bedeutet eine Zunahme der importierten Hopfenmenge um rund acht Prozent und des Wertes um knapp 99 Prozent gegenüber dem Jahr 2010.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik / Beitragsbild: Symbolfoto re)

 

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