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Wieder Pfarrgemeinderatswahl

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

20. Februar 2022

Lesezeit: 2 Minute(n)

Rosenheim / Bayern – Nach vier Jahren Amtszeit werden am 20. März wieder in ganz Bayern neue Pfarrgemeinderäte gewählt. Wahlberechtigte erhalten mit einem Postschreiben ab 15. Februar 2022 ihre Walbenachrichtigung zur Teilnahme an der Pfarrgemeinderatswahl ihrer Pfarrei.

Die Pfarrgemeinderatswahlen finden seit 54 Jahren statt. Auf einen Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils soll mit seiner Funktion die Mitverantwortung aller Christen sichtbar und spürbar werden. Die letzte Wahl fand im Jahr 2018 statt. Damals waren rund 136 000 Katholiken im Landkreis und 24 000 in der Stadt Rosenheim  aufgerufen, ihre Stimme abzugeben – erstmals mittels Briefwahl. Die Wahlbeteiligung konnte dadurch deutlich angekurbelt werden. Heuer bleibt abzuwarten, wie sich die negativen Schlagzeilen in den vergangenen Monaten bezüglich des Missbrauchsskandal der Kirche auf das Wahlverhalten der Katholiken auswirkt.  Das Motto heuer lautet: „Christ sein. Weit denken. Mutig handeln.“ Gerade nach dem Vertrauensverlust, der die katholische Kirche durch das Münchner Missbrauchsgutachten in den vergangenen Wochen erschüttert hat, sei es wichtig, „dass es mutige, unerschrockene Pfarrgemeinderäte gibt, die dafür sorgen, dass etwaige Missstände offen angesprochen werden und dass notwendige Strukturreformen, die im Synodalen Weg in die Wege geleitet wurden, vor Ort konkret umgesetzt werden,“ heißt es dazu auf der Internetseite des Katholischen Deutschen Frauenbund Landesverband Bayern.

Aufgabengebiet der Pfarrräte
ist breit gefächert

Das Aufgabengebiet der Pfarrräte ist breit: Sie beraten und unterstützen die Priester und pastoralen Mitarbeiter, beispielsweise bei der Planung von Gottesdiensten oder der Erstkommunion- und Firmvorbereitung. In allen gesellschaftspolitischen Fragen entscheiden und handeln sie eigenverantwortlich, etwa beim Aufbau von Nachbarschaftshilfen, Helferkreisen oder bei der Gestaltung von Angeboten für die Erwachsenenbildung.
Die Suche nach geeigneten Kandidaten wurde in den vergangenen Jahren zunehmend schwieriger. „Die Leute scheuen sich davor, für einen so langen Zeitraum Verantwortung zu übernehmen“, meint ein Seelsorger aus dem Landkreis. Weitaus einfacher sei es, sich in den diversen Arbeitskreisen zu engagieren: „Damit sucht man sich eine Aufgabe, die zu den eigenen Interessen passt und die nach einigen Wochen wieder endet.“
In vielen Kirchengemeinden wartet man deshalb schon lange nicht mehr darauf, dass sich geeignete Kandidaten melden, sondern geht aktiv auf sie zu.

Mehr als 5 Millionen Katholiken
sind in ganz Bayern wahlberechtig

Wahlberechtigt sind in ganz Bayern mehr als fünf Millionen Katholiken ab 14 Jahren. Gewählt werden kann, wer mindestens 16 Jahre alt ist. Zu wählen sind insgesamt rund 30000 ehrenamtliche Pfarrgemeinderatsmitglieder für die kommenden vier Jahre. Im Erzbistum München Freising sowie im Bistum Eichstätt besteht diesmal auch flächendeckend die Möglichkeit der Online-Abstimmung.
Mehr Informationen zum Wahlablauf gibt es zusammen mit der Wahlbenachrichtigung, sowie den Aushängen in den Schaukästen der Pfarreien.
(Quelle: Martin Aerzbäck / Karin Wunsam / Beitragsbild: Julia Dinner)

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