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Wiesenvogel-Knigge: Vorsicht beim Spaziergang

Uferschnepfe

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

13. Mai 2023

Lesezeit: 2 Minute(n)

Hilpoltstein / Bayern – Der blühende Frühling ist ideal für einen ausgedehnten Spaziergang in der Natur. Dort lässt sich aktuell viel Spannendes beobachten: Viele Vögel bescheren Bayern jetzt täglich ein kostenloses Live-Konzert und viele haben bereits mit dem Brüten begonnen. Gerade jetzt ist von den Menschen auch besondere Rücksicht gefragt. Hier ein Wiesenvogel-Knigge vom LBV.

„Wir freuen uns sehr, dass viele die Natur bei uns in Bayern genießen wollen. Doch unser Outdoor ist das Zuhause von zahlreichen Tier- und Pflanzenarten, in das der Mensch bei seinen Urlaubs- und Freizeitaktivitäten eindringt. Gerade in der startenden Brutsaison sind viele unserer bayerischen Vögel besonders empfindlich gegenüber Störungen“, sagt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson. Damit der tierische Nachwuchs möglichst sicher durch die erste Zeit kommt, appelliert der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) an Spaziergänger, Freizeitsportler und Hundehalter, von April bis Ende Juni für Brutvögel und andere Wildtiere auf Wegen zu bleiben und Hunde anzuleinen.

Unbedingt auf den Wegen bleiben

Viele Naturbegeisterte zieht es jetzt raus ins Grüne. An schönen Tagen sind Wiesen und Felder in naher Umgebung gut besucht. „Ein Ausflug entspannt, bietet Abwechslung und hilft, die Natur besser kennenzulernen“, sagt Angelika Nelson. Amsel, Star und Rotkehlchen sitzen schon auf ihren Vogeleiern oder versorgen die ersten Jungvögel. „Um die Vögel während der Brut nicht unnötig zu stören, rufen wir alle Spaziergänger dazu auf, auf den Wegen zu bleiben und Hunde stets an der Leine zu behalten. So ersparen sie Wildtieren viel Stress und schützen den tierischen Nachwuchs.“

Besondere Rücksicht ist bei Feldvögeln geboten, die ihre Eier auf Wiesen ausbrüten. „Kiebitz, Uferschnepfe und Brachvogel ziehen im hohen Gras der Felder ihre Jungen groß. Freilaufende Hunde mit ihren feinen Spürnasen sind für Vogeleltern bereits stressig, wenn sie nur zufällig nahe am oder übers Nest laufen. Wenn Gefahr droht, verlassen die verschreckten Elternvögel oft die Nester und ihre Küken können verhungern“, sagt die LBV-Biologin. In Naturschutzgebieten ist es in den meisten Fällen verboten, querfeldein zu spazieren oder Hunde frei umher laufen zu lassen. Zu einem respektvollen Umgang mit der Natur zählt auch, keinen Abfall zu hinterlassen und nicht zu zündeln. Rauchen, Grillen und offenes Feuer können sonst schnell zu einer großen Gefahr werden.
„Sollten Sie in der Brutsaison jemanden mit freilaufendem Hund begegnen, weisen Sie ihn freundlich auf die brütenden Vögel in den umliegenden Wiesen und Feldern hin. Viele Hundehalter*innen wissen davon gar nichts und ihnen ist deshalb die Gefahr nicht bewusst“, sagt die LBV-Biologin. Der LBV empfiehlt, freundlich aufzuklären und beim Ansprechen von unbedarften Verhaltensweisen in der Natur, Person von Sache stets zu trennen. „Unterstellungen lösen oft nur Widerstand und Ärger aus und bewirken zumeist das Gegenteil. Ein wertschätzender Umgang mit der Natur geht mit einem wertschätzenden Umgang mit den Menschen einher“, betont Nelson.
(Quelle: Pressemitteilung LBV / Beitragsbild: Symbolfoto re- zeigt Uferschnepfe)

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