Hochberg /Traunstein – Eine beeindruckende Entwicklung erlebt derzeit die Feuerwehr Hochberg. Nachdem sie vor nicht allzu langer Zeit ihr neues Domizil beziehen konnte, ist nun auch das neue Löschgruppenfahrzeug eingetroffen und wird derzeit fleißig beübt. Darüber hinaus wurde eine Jugendgruppe mit derzeit sieben Mitgliedern gegründet und das Vereinsleben nimmt ebenfalls wieder an Fahrt auf. 38 Aktive stellen im Traunsteiner Ortsteil den Brandschutz sicher und rückten letztes Jahr zu 16 Einsätzen aus. Außerdem wurden bei der Jahreshauptversammlung drei langjährige Mitglieder geehrt.
Sichtlich stolz auf das was in der letzten Zeit erreicht wurde, blickten sowohl die Kommandanten als auch die Mitglieder der Vorstandschaft in ihren Rechenschaftsberichten zurück. Vorstand Martin Steininger sprach „von einer goldenen Zeit der Feuerwehr Hochberg“ und forderte die Mitglieder in der gutbesuchten Versammlung im neuen Feuerwehrhaus dazu auf, „den derzeitigen Schwung für die Zukunft mitzunehmen“.
Dem Verein gehören insgesamt 75 Mitglieder an – 26 Neuaufnahmen konnte der Verein in der letzten Zeit verzeichnen. „Das ist ein neuer Mitgliederhöchststand“, freute sich Vorstand Martin Steininger. Darüber hinaus informierte er, dass der Beschluss über die Verwendung des Hochberger Ortswappens für den Verein vollzogen wurde und die Jugendwartin Katharina Geisreiter als Vorstandsmitglied ins Vereinsregister eingetragen sei.
Schriftführerin Claudia Hasslberger berichtete von der Teilnahme am Dorfschießen in Haslach, bei dem die Hochberger Floriansjünger einen respektablen 6. Platz erreichten. Zudem unternahm man einen Ausflug in den Bogensportpark Siegsdorf, beteiligte sich beim Florianitag in Haslach, dem Georgiritt sowie am Auftakt beim Frühlingsfest in Traunstein. Zum ersten Mal waren die Hochberger bei der Friedenslichtübergabe in Tittmoning dabei und holten die kleine Flamme ins Stadtgebiet Traunsteins.
Die Versammlung hat außerdem einen Beschluss herbeigeführt, ein weiteres Vorstandsmitglied als Beisitzer aufzunehmen. Hans Niedl wurde in der darauffolgenden Wahl einstimmig mit dieser Aufgabe betraut. Michael Reitthaler, Albert Lahner und Helmut Schmiedl sind bereits seit 40 Jahren aktiven Dienst und wurden in der Versammlung geehrt.
Albert Lahner zeigt sich neben seinem aktiven Engagement auch als Vereinskassier verantwortlich. „Wir haben uns mit viel finanzieller Unterstützung an der Ausstattung unseres neuen Hauses beteiligt, deshalb hat unser Kassenbestand im letzten Jahr abgenommen“, so sein Fazit über die Finanzsituation des Vereins. Als Beispiele nannte er die neue Küche im Stüberl, die Ausgaben für die Dekoration sowie den Bau einer Terrasse.
In seinem Ausblick gab der Vorstand bekannt, dass man sich am Fest der Feuerwehr Siegsdorf beteiligen werde, am 2. Juli die Fahrzeugweihe des neuen Fahrzeugs am Stadtplatz geplant ist und am 3. Juli ein Tag der offenen Tür am Hochberg geplant sei, bei dem die Besucher ein buntes Rahmenprogramm erwarten wird. „Wir sind auch gerade mit Planungen für ein Kinderfest rund um das Feuerwehrhaus beschäftigt, bei dem wir alle Kinder und Jugendlichen am Hochberg persönlich einladen wollen“, so Martin Steininger.
Neues Einsatzfahrzeug
ein „Quantensprung“
Als „Quantensprung“ bezeichnete Kommandant Thomas Hasenöhrl das neue Einsatzfahrzeug, welches er und einige Kameraden am 12.4. bei der Firma Rosenbauer in Linz abholen durften. Das neue Löschgruppenfahrzeug (LF 20 KatS) hat ein MAN Fahrgestell und eine Motorleistung von 320 PS. 2.000 Liter Löschwasser im Tank bilden zukünftig die Basis bei Brandeinsätzen. „Derzeit laufen die Einweisungen und Schulungen mit dem neuen Gerät und freue mich, dass der Laden bei uns läuft“, zeigt sich Thomas Hasenöhrl zufrieden.
Der 2. Kommandant Franz Geisreiter informierte über das abgelaufene Jahr aus Sicht der Aktiven. Man sei zu zwei Brandeinsätzen und 14 Technischen Hilfeleistungen ausgerückt und hat insgesamt 107 Einsatzstunden geleistet. Als „Jahr der Übung und Ausbildung“ bezeichnete er die 42 Übungen mit 800 Stunden. Zudem besuchten die Hochberger zahlreiche Lehrgänge des Kreisfeuerwehrverbandes. Neben der Grundausbildung, wurden unter anderem Sprechfunker-, Atemschutzgeräteträger-, Wärmebildkamera-, Löschschaum- und Motorsägen-Lehrgänge besucht. An der Feuerwehrschule Regensburg besuchte Katrin Geisreiter den Jugendwartelehrgang.
Stellvertretend für die erkrankte Jugendwartin verlas Franz Geisreiter deren Bericht. Sechs Mädchen und ein Bub sind derzeit als Nachwuchskräfte aktiv. Die erste Jugendübung der neu gegründeten „Hochberger Nachwuchsschmiede“ fand am 2.7.21 statt. Man beteiligte sich am Wissenstest und beim Friedenslicht und hat kürzlich zusammen mit der Feuerwehr Haslach das Jugendleistungsabzeichen abgelegt. Beim MTA-Basismodul des Kreisfeuerwehrverbandes Traunstein schafften drei der vier Lehrgangsteilnehmer in der Theorie „die volle Punktzahl“ und schafften den Grundlehrgang somit mit einem sehr guten Gesamtergebnis.
Stolz auf Ergebnis beim
Haslacher Dorfschießen
Besonders stolz sei man auf Vinzent Hofinger, der beim Haslacher Dorfschießen in seiner Altersklasse den 1. Platz erreicht hat. Amanda und Louise Hasenöhrl, Miriam Hirschhalmer, Vinzent Hofinger, Amalie Steinbacher sowie Maria und Theresa Wolfgruber wurde bei der Versammlung das Abzeichen für den erfolgreich abgelegten Wissenstest überreicht. Lobende Worte fand auch Kommandant Hasenöhrl. „Respekt was ihr alles in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt habt und weiter so“, so seine Worte an die Nachwuchskräfte.
Feuerwehrreferent Andreas Kaiser zeigte sich vom Zahlenwerk der Hochberger Kameraden sichtlich beindruckt. „Bei euch hat sich ziemlich was getan und ich sehe deutlich, eure Mannschaft steht voll dahinter“, sagte er. Zudem lobte er die Hochberger für die gute Zusammenarbeit und die „gigantische Jugend“ und wünschte allen im Namen der Stadt mit dem neuen Fahrzeug sowie dem neuen Gerätehaus alles erdenklich Gute. Einen ausdrücklichen Dank sprach er auch den drei Geehrten für den 40-jährigen Feuerwehrdienst aus.
„Heute geht es um die Mannschaft, es sind nämlich Menschen, die eine Feuerwehr erst mit Leben erfüllen“, sagte Kreisbrandrat Christof Grundner. „Ohne euch wäre die Hilfe in Notfällen trotz moderner Technik und dem großartigen Feuerwehrhaus nicht gegeben“. Er freute sich, dass in der Mannschaft „so viel Schwung vorhanden ist“ und dankte den Aktiven für das disziplinierte Verhalten während der Coronapandemie. Zudem hat er eine Einladung zur Beteiligung am Zeltlager in Ruhpolding sowie dem Tag der Jugendfeuerwehr an die Jugendlichen ausgesprochen.
Traunsteins Kommandant Christian Schulz stellte fest, „für mich gibt es keine kleinen oder großen Feuerwehren in der Stadt. Wir sind nur so stark wie unser schwächstes Glied“ und deshalb appellierte er, weiterhin in die Ausbildung der Mannschaft zu investieren. „Der Kreisfeuerwehrverband hat einen Top Ausbildungskatalog, um den uns ganz Bayern beneidet. Nutzt die Angebote und bildet euch kontinuierlich weiter“, so Christian Schulz.
(Quelle: Text: Hubert Hobmaier / Foto: Hubert Hobmaier, zeigt: Im Rahmen der Hochberger Jahreshauptversammlung wurden langjährige Einsatzkräfte geehrt. Von links nach rechts. Kreisbrandrat Christof Grundner, Kommandant Thomas Hasenöhrl, Helmut Schmidl, 2. Kommandant Franz Geisreiter, Michael Reitthaler, 2. Vorstand Alfred Prosser, Albert Lahner und Vorstand Martin Steininger.)
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