Rosenheim – „Wohnen für Hilfe“ bringt Menschen in verschiedenen Lebensabschnitten zusammen: Auf der einen Seite Senioren mit freiem Wohnraum und auf der anderen Seite Studenten, die dringend Wohnraum zu günstigen Konditionen suchen und dafür auch gerne ihre Arbeitskraft einsetzen. Der Start für dieses Projekt war nicht einfach, aber mittlerweile trägt es Früchte, wie Christine Degenhart und Inge Ilgenfritz, die sich seit vielen Jahren für das Projekt einsetzen, bei der Mitgliederversammlung von „Pro Senioren“, berichteten.
Der erste Versuch „Wohnen für Hilfe“ in Rosenheim zu etablieren, scheiterte aufgrund mangelnder Resonanz auf beiden Seiten. Im Jahr 2020 nahm der Verein Pro Senioren dann einen neuen Anlauf. Aktuell gibt es nun zehn „Tandems“. Mit dieser Zahl ist Inge Ilgenfritz schon sehr zufrieden, denn leicht ist das Zusammenfinden von Senioren und Studenten für diese Form von alternativem Wohnen nicht. „Es ist einfach schwierig, Informationen über das Angebot an die Menschen heranzubringen, die es eigentlich interessieren müsste“, berichtete Inge Ilgenfritz bei der Versammlung im Katholischen Bildungswerk Rosenheim.
Auf Seiten der Studierenden bestehe dabei Interesse an diesem Angebot. Laut Ilgenfritz konnten sechs Anfragen von Studenten aus dem Jahr 2023 bis jetzt nicht erfüllt werden. Das Problem: An dieser Wohnform interessierte Senioren würden es begrüßen, wenn immer jemand bei ihnen zu Hause sein kann, insbesondere in den Nächten. Aber bei vielen Studierenden sei dies eben nicht der Fall. „Vor allem deutsche Studenten fahren in den Semesterferien oder auch an den Wochenenden gerne nach Hause, wenn die Entfernung nicht zu weit ist“, so die Erfahrung von Inge Ilgenfritz. Besser sieht es da mit ausländischen Studierenden aus: „Diese können aufgrund der Entfernung meist nicht während des Studiums nach Hause, auch nicht in den Semesterferien“.
„Wohnen für Hilfe“ eines der großen Themen
„Wohnen für Hilfe“ ist aber bei weitem nicht das einzige Projekt von „Pro Senioren“: Den Verein gibt es seit dem Jahr 2007. Die Mitgliederzahl ist in diesem Jahr von 49 auf 53 gestiegen. Erklärtes Ziel ist eine Verbesserung der Lebens- und Vorsorgesituation älterer Menschen. Dazu zählen neben alternativen Wohnformen auch seniorengerechte Bauten. Eine Fachtagung dazu soll am 26. März 2025 im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim stattfinden. „Dabei geht es um Wissensvermittlung, Sensibilisierung für das Thema und Austausch“, erklärte dazu Christine Degenhart.
Weitere große Themen bei „Pro Senioren“ sind Demenz und Pflege. Dazu fanden im Jahr 2024 zahlreiche Veranstaltungen statt, die durch die Bank gut besucht waren. Dementsprechend fiel auch der Jahresrückblick von dem Ersten Vorsitzenden Jochen Faßhauer überwiegend positiv aus. „Es ist wahnsinnig viel passiert“, sagte er.
Nach ihm blickte auch Seniorenbeiratsvorsitzende Irmgard Oppenrieder zurück in die vergangenen Monate. Sie erinnerte unter anderem an eine spezielle Kunstführung für Senioren in der Städtischen Galerie Rosenheim bei der Ausstellung „Sehnsuchtsblaue Ferne“. „Das ist sehr, sehr gut angenommen worden“, freute sie sich. Ebenso ein Erfolg war die Senioren-Führung durch die Helden-Ausstellung im Lokschuppen auf Einladung der Kultur- und Sozialstiftung Dr. Michael Stöcker und dem Freundeskreis Lokschuppen. Auch da sei die Begeisterung groß gewesen. Für das kommende Jahr ist bereits wieder die Seniorenmesse in Planung. „Bereits jetzt sind alle Ausstellerplätze belegt“, berichtete Oppenrieder.
Für Brigitte Eberl von der Koordinierungs- und Beratungsstelle von Pro Seniroen gab es zum Abschied einen Blumenstrauß.
Verabschiedet wurde Brigitte Eberl von der Koordinierungs- und Beratungsstelle von Pro Senioren. Zu ihren Aufgaben gehörte die Organisation und Planung von Treffen und Sitzungen ebenso wie die Beantragung entsprechender Fördergelder, Telefonische Beratung, Akquise von Spendenmitteln und Fördergeldern und Kassenverwaltung. Ihre Nachfolgerin im Amt ist Renate Ullrich.
(Quelle: Artikel: Josefa Staudhammer / Beitragsbild: Josefa Staudhammer)
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