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Wohnen in Baudenkmal

Studenten vor dem denkmalgeschuetzten Gebaeude in Burghausen.

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

28. Mai 2022

Lesezeit: 3 Minute(n)

Rosenheim / Burghausen  – Innenarchitekturstudierende der TH Rosenheim haben Raumkonzepte für studentisches Wohnen und Leben in einem 500 Jahre alten denkmalgeschützten Gebäude in Burghausen (Landkreis Altötting) erarbeitet. Die Ergebnisse sind bis Ende Juni in einer Ausstellung „In den Grüben 177“ in Burghausen zu sehen.

Ausstellung TRANSFORM an einer Wand in einem denkmalgeschuetzten Gebaeude in Burghausen

Die Ausstellung der studentischen Projektarbeiten zu sehen „In den Grüben 177“. Foto: Königseder/Stadt Burghausen

Was kann man mit einem 500 Jahre alten Baudenkmal machen? Antworten auf diese Frage lieferten 15 Studierende der Fakultät für Innenarchitektur, Architektur und Design der Technischen Hochschule Rosenheim. Denn die Stadt Burghausen will, ein unter Denkmalschutz stehendes historisches Gebäude in einer Altstadtgasse für die Anforderungen studentischen Wohnens fit machen und so noch attraktiver für eine junge Bevölkerungsgruppe werden. Dadurch könnte für das anspruchsvolle Gebäude „In den Grüben“ in Burghausen eine Nutzung gefunden werden, die im Gegensatz zur klassischen Wohnungsplanung, Raumstrukturen und Aufteilungen ganz anders denken kann.

 Denkmalgeschütztes Gebäudes stellte
Studierende vor Herausforderungen

Projektleiter Professor Gabriel Weber nahm gemeinsam mit den Studierenden des Bachelorstudiengangs Innenarchitektur, die Einschränkungen dieses alten Bestandsgebäudes als Herausforderung an. Gemeinsam entwickelten sie im Rahmen des Projektes TRANSFORM neue Konzepte zu Raumfunktionen, Möblierung und Einbauten, welche den Anforderungen des studentischen Wohnens gerecht werden sollen. Dabei waren ein behutsamer Umgang mit dem besonderen Gebäude und kreative Lösungsansätze für Herausforderungen, wie etwa Brandschutz und Belichtung, nötig. „Beispielsweise können neue Raum-in-Raum-Konzepte in Form von flexiblen Wohn- und Schlafboxen die Nutzungsmöglichkeit des Bestandsgrundrisses erweitern und für die tagesbelichteten Räume eine höhere Belegungszahl ermöglichen“, erläuterte Weber.

Konzeptmodelle im Einsatzmodell mit Blick durch die Grüben. Foto: Königseder / Stadt Burghausen

Konzeptmodell mit Blick durch die Grueben, Burghausen,

Letztendlich erarbeiteten die Studierenden sechs verschiedene Raumkonzepte für das historische Gebäude „In den Grüben 177“. „Ich bin begeistert von der Bandbreite der Konzepte, und den vielschichtigen Ideen“, sagte Weber bei der Eröffnung der Ausstellung. Dem schloss sich auch Burghausens Bürgermeister Florian Schneider an: „Es sind sehr interessante Konzepte entstanden, die wir jetzt genau prüfen. Für mich stehen natürlich auch die Zweckmäßigkeit, die wirtschaftliche Darstellbarkeit und schließlich eine flexible Nutzung im Vordergrund.“

„Mir hat das Projekt riesigen Spaß gemacht. Besonders spannend war die Tatsache, dass alles –  jede noch so kleinste Idee – an das Bestandsgebäude angepasst wurde. Die Arbeit mit einem historischen Gebäude war eine besondere Herausforderung“, schilderte die Studentin Jennifer Hienerwadel die Arbeit.

Konzepte sollen im realen
Planungsprozess verwendet werden

Die Stadt Burghausen begleitete das Vorhaben der TH Rosenheim. Planungsunterlagen zum Gebäude, sowie Stadtarchiv und Stadtmuseum standen den Studierenden für Recherchen zur Verfügung. Das Projekt wurde praxisnah unter Einbindung möglichst vieler planungsrelevanter Behörden und beteiligten Stellen durchgeführt, um nach Möglichkeit die entstandenen Ergebnisse mit hohem Realisierungspotenzial in einem realen Planungsprozess verwenden zu können. Stadtplaner Manfred Winkler, zuständig für den Denkmalschutz bei der Stadt Burghausen, verfolgte die Planungsschritte der Studierenden während des Semesters mit Spannung: „Die Stadt Burghausen dankt den Studentinnen und Studenten, sowie Professor Weber für die unglaublichen und motivierenden Ideen und Ergebnisse zur Semesterarbeit ‚In den Grüben 177‘. Die Studenten und Studentinnen waren trotz erschwerter Corona-Bedingungen sehr aufgeschlossen und konnten im Umgang mit denkmalgeschützten Gebäuden viel mitnehmen und in den Entwürfen umsetzen. Die Stadt Burghausen arbeitet nun an einem denkmalgerechten Nutzungskonzept weiter.“

Die Ausstellung zum Projekt TRANSFORM ist bis Ende Juni, unter der Woche während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses und am Sonntag, 26. Juni 2022 von 10 bis 16 Uhr, „In den Grüben 177“ (84489 Burghausen) zusehen. Eine Voranmeldung ist zwingend nötig: Stadtbauamt Frau Taubmann 08677/887-321 oder per E-Mail an: karin.taubmann@burghausen.de:
(Quelle: Pressemitteilung TH Rosenheim / Beitragsbild: Königseder / Stadt Burghausen, zeigt: Professorin Gabriel Weber mit Nadja Meyer, Jenifer Hienerwadel, Sabrina Schmidt, Franziska Regler, Nadja Pollack, Carina Scheiber und Emma Schmid (von links) – einem Teil der Studierendengruppe – bei der Eröffnung der Ausstellung.)

Hier geht es zum Ausstellungskatalog: 

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