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Zur „Grünen Woche“: Zahl der Bauernhöfe in Bayern sinkt

Landwirtschaft Winter

Karin Wunsam

Schreibt immer schon leidenschaftlich gern. Ihre journalistischen Wurzeln liegen beim OVB-Medienhaus. Mit der Geburt ihrer drei Kinder verabschiedete sie sich nach gut 10 Jahren von ihrer Festanstellung als Redakteurin und arbeitet seitdem freiberuflich für die verschiedensten Medien-Unternehmen in der Region Rosenheim.

18. Januar 2024

Lesezeit: 3 Minute(n)

Bayern / Berlin – Zur „Grünen Woche“ in Berlin: Die Bayerische Landwirtschaft ist im Wandel. Zahl der Betriebe geht weiter zurück, die Betriebsgrößen nehmen zu. Das geht aus den aktuellen Ergebnissen des Bayerischen Landesamt für Statistik hervor.

Wie das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik anlässlich der „Internationalen Grünen Woche“ in Berlin mitteilt, werden nach den ersten Ergebnissen der Agrarstrukturerhebung 2023 für Bayern rund 81 560 landwirtschaftliche Betriebe nachgewiesen. Das entspricht einem Rückgang von 3,8 Prozent (rund -3 200 Betriebe) gegenüber der Landwirtschaftszählung 2020 und einem Rückgang von 12,6 Prozent (rund -11 740 Betriebe) gegenüber der Agrarstrukturerhebung 2013.

Die gesamte landwirtschaftlich genutzte Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe beläuft sich 2023 auf 3 086 500 Hektar und liegt damit leicht unter den Werten von 2020 (-0,7 Prozent) und 2013 (-1,6 Prozent). Die durchschnittliche Betriebsgröße steigt in den vergangenen zehn Jahren von 34 auf 38 Hektar an.

Zahl der Arbeitskräfte rückläufig

Den Großteil der Agrarbetriebe bilden im Jahr 2023 mit 91,0 Prozent weiterhin die zumeist familiengeführten Einzelunternehmen (rund 74 250 Betriebe). Diese Betriebe werden zu knapp 55 Prozent (rund 40 580 Betriebe) im Nebenerwerb geführt. In den bayerischen landwirtschaftlichen Betrieben sind im Jahr 2023 rund 220 820 Arbeitskräfte beschäftigt und damit 20 780 oder 8,6 Prozent weniger als 2013.

Die Zahl der Familienarbeitskräfte macht mit etwa 145 190 Personen noch rund zwei Drittel aller Arbeitskräfte aus (2013: 76,2 Prozent), jedoch zeigt sich in dieser Gruppe ein deutliches Minus: Derzeit arbeiten in landwirtschaftlichen Betrieben Bayerns 38 810 weniger Familienarbeitskräfte als im Jahr 2013. Die ständigen Arbeitskräfte sowie die Saisonarbeitskräfte nehmen hingegen zu.

Die Zahl der Traktoren und anderen Zugmaschinen im Alleinbesitz (einschließlich Leasing) der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt im Zeitraum von 2013 bis 2023 um 9,0 Prozent auf rund 247 290 Maschinen und damit in ähnlichem Maße wie die Anzahl der Arbeitskräfte (-8,6 Prozent). Jedoch steigt die Ausstattung je Betrieb von 3,0 auf 3,2 Traktoren/Zugmaschinen um 6,7 Prozent. Von 2013 bis 2023 ist der so genannte „Standardoutput“ um 12,3 Prozent auf rund 9,2 Mrd. Euro gestiegen. Der durchschnittliche Standardoutput je Betrieb erhöht sich um 28,4 Prozent auf nunmehr rund 112,2 Tsd. Euro. Der Standardoutput eines landwirtschaftlichen Betriebes ist das Ergebnis einer standardisierten Berechnung und beschreibt den durchschnittlichen Geldwert der landwirtschaftlichen Bruttoerzeugung.

Strukturwandel in der Viehhaltung setzt sich fort

Die Viehhaltung spielt in Bayern weiterhin eine wichtige Rolle. Allerdings geht die Zahl der viehhaltenden Betriebe seit der Agrarstrukturerhebung im Jahr 2013 um 24,6 Prozent (-17 110 Betriebe) zurück. Mit einem Minus von 53,4 Prozent (-7 630 Betriebe) ist die Zahl der Schweinehalter in diesen zehn Jahren sogar um mehr als die Hälfte gesunken. Die Zahl der Rinderhalter geht um 28,1 Prozent zurück. Die insgesamt 52 390 bayerischen Viehhalter halten im Jahr 2023 rund 2 810 680 Rinder, 2 526 390 Schweine, 338 910 Schafe, 38 000 Ziegen, 91 480 Einhufer und 13 293 500 Hühner.

Ökologischer Landbau nimmt weiter zu

Der Trend hin zur ökologischen Bewirtschaftung ist ungebrochen. Nach dem Kontrollverfahren zum ökologischen Landbau werden nun 10 810 Betriebe und damit 9,9 Prozent mehr als im Jahr 2020 und sogar 71,6 Prozent mehr als im Jahr 2013 ökologisch geführt. Der Öko-Anteil an allen landwirtschaftlichen Betrieben liegt damit bei 13,3 Prozent. Die ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche nimmt seit 2013 um 94,4 Prozent auf 423 000 Hektar zu, davon entfallen rund 214 600 Hektar auf Ackerland und 206 200 Hektar auf Dauergrünland.

Auch in der ökologischen Viehhaltung ist seit dem Jahr 2013 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Bei Hühnern ist der Zuwachs an ökologisch gehaltenen Tieren mit einem Plus von 236,7 Prozent auf 1 474 580 Tiere besonders hoch. Bei den Rindern ist ebenfalls ein starker Zuwachs zu erkennen, im Vergleichszeitraum steigt die Zahl der Öko-Rinder um mehr als zwei Drittel (+68,4 Prozent) auf 309 110 Tiere. Die Zahl der ökologisch gehaltenen Schweine steigt seit 2013 um 25,6 Prozent auf rund 36 170 Tiere.
(Quelle: Pressemitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik / Beitragsbild: Symbolfoto re)

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